Empfehlung: Neues Gemeindehaus für die evangelische Gemeinde Edingen

Die Kirchengemeinde Edingen ist bereit, Standorte aufzugeben. Möglich wäre ein Neubau in Nachbarschaft zur Kirche.

07.04.2012 UPDATE: 07.04.2012 11:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden
Die Edinger Gemeinde signalisierte bereits, dass sie gravierende Veränderungen mitträgt. Auch die Zustimmung, die Kirche als Zentrum zu stärken, ist da. Foto: Kraus-Vierling

Von Nicoline Pilz

Edingen-Neckarhausen. Einmal mehr waren der Sanierungsstau und die räumlichen Überkapazitäten Themen einer Gemeindeversammlung in der evangelischen Kirche Edingen. Wie mehrfach berichtet, ist der Gebäudebestand der Kirchengemeinde an den Standorten Hauptstraße (Kirche), Anna-Bender-Straße (Gemeindehaus und Kindergarten) sowie im Amselweg (Gemeindehaus und Kindergarten) um 80 Prozent zu hoch. Er entspricht ungefähr dem, was eine Gemeinde mit rund 7500 Gemeindemitgliedern brauchen könnte. Doch Edingen hat lediglich 2561 Gemeindemitglieder; die jährliche Auslastung der Räume liegt bei 45 Prozent, der Zuschussbedarf pro Jahr bei rund 54.000 Euro.

Der Sanierungsstau inklusive Sanierungen und energetischer Verbesserungen und barrierefreier Umbauten beläuft sich auf zirka 1,2 Millionen Euro. Was also tun? Nach einer schwierigen Phase der Findung und Begleitung durch Dekan Rainer Heimburger kam die Gemeinde in die Gänge: Im vergangenen Jahr gründete sie einen Strukturbeirat, den Jürgen Ding koordiniert. Die Aufgabe des Beirats ist es, die Finanzen zu durchforsten, um Gelder einzusparen und neue Einnahmen zu generieren.

Die Situation sei "nicht rosig", sagte Ding. Längst gehe es nicht mehr um "klein, klein" in der Gemeinde, sondern um die Substanz. Jürgen Keller, Geschäftsführer der "pro ki ba" GmbH (Gesellschaft für Projektentwicklung und Projektsteuerung kirchliches Bauen) sagte, die Erfassung und Bewertung der Standorte sei abgeschlossen, nun gehe es darum, was die Gemeinde aus den Empfehlungen der Berater mache. Diese lauten ganz klar, Standorte aufzugeben und den Erlös beispielsweise in den Bau eines neuen Gemeinde- und Pfarrhauses in direkter Nähe zur Kirche zu investieren.

Allerdings sind auch hier Investitionen nötig, denn unter anderem sind der Glockenstuhl und die Glocken sanierungsbedürftig. Auch der Kirchengemeinderat sei durchaus willens, Standorte aufzugeben, schilderte Jürgen Ding. Dass die Kindergärten weiterbetrieben werden sollen, stehe außer Frage, möglicherweise aber eben nicht mehr in eigenen Immobilien. Gespräche mit der Kommune würden gut und konstruktiv verlaufen, meinte er weiter.

Inzwischen ist nach einigen Anläufen im Januar die Gründung eines Fördervereins geglückt mit Dr. Dieter Hannak an der Spitze. Die Kirchengemeinde erlegte sich ein Haushaltssicherungskonzept auf, das die Unterstützung des Evangelischen Oberkirchenrats bedingte. Der übernahm das Haushaltsdefizit aus 2010 in Höhe von 17 000 Euro sowie die Beratungskosten der "pro ki ba" Baden.

Der Gestaltungs- und Strukturprozess der Kirchengemeinde läuft unter gewissen Leitlinien und unter der Überschrift "Haus der lebendigen Steine". Kirchengemeinderatsvorsitzender Dirk Treiber erläuterte, was bislang an Veranstaltungen stattfand und welche Beschlüsse gefällt wurden. Unter anderem wird die frei gewordene Wohnung im Amselweg nicht wieder vermietet, sondern Gruppen zur Verfügung gestellt. Für den 24. Juni ist ein großes "Fest an der Kirche" geplant.

Auch der Vorsitz der Gemeindeversammlung ist wieder komplett. Einstimmig wurde Werner Lieberknecht als Stellvertreter von Gisela Graß gewählt.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
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