Edingen-Neckarhausens Spielplätze sind besser als behauptet

In einer Serie untersuchte die RNZ zehn Spielplätze in Edingen-Neckarhausen. Das Fazit: Es fanden sich viel Müll und Dornen, aber auch einige Lichtblicke.

25.08.2016 UPDATE: 26.08.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 13 Sekunden

Der Spielplatz in der Ahornstraße in Neu-Edingen landete mit 18 Punkten ganz weit vorne im RNZ-Test. Einziges Manko war ein kaputter Zaun am Eingang.

Von Nicoline Pilz

Edingen-Neckarhausen. Mit dem Spielplatz im Sport- und Freizeitzentrum ist die RNZ-Serie "Spielplätze in der Gemeinde" zu Ende gegangen. Zehn Plätze standen im Fokus des Checks, was die Sicherheit des Geländes und der Geräte, Sauberkeit und Ausstattung betrifft. In diesen Kategorien waren jeweils fünf Punkte zu vergeben, maximal also 20 Punkte.

Die RNZ ging der Frage nach, ob die Spielplätze in der Gemeinde wirklich in so "schlechtem Zustand" sind, wie immer wieder von Eltern behauptet wird. Fazit: Nein, sind sie nicht. Sie sind aber zu häufig unsauber und haben oft störenden Bewuchs mit Dornenbüschen und Beerensträuchern, die dort nicht hingehören. Die Gemeinde sagte gegenüber der RNZ, sie achte auf kindgerechte Bepflanzung. In der Realität ist das nicht immer der Fall, wie eine hinzugezogene angehende Gärtnerin bestätigte.

Generell hat Edingen-Neckarhausen gar nicht wenige Spielplätze, was angesichts der großen Gemarkung auch gerechtfertigt scheint. Aber von zehn untersuchten Plätzen in Edingen, Neckarhausen und Neu-Edingen verfügt nur ein einziger (!) über einen Wasserspielbereich. Das ist der Spielplatz im Gemeindepark, der mit einer Punktzahl von 15,5 nicht ganz weit vorne liegt. Grund waren hier Unsauberkeit, zu wenige Möglichkeiten für kleine Kinder, kippende Bänke, ein morsches Spielhaus, ein falsch hinter dem Zaun angebrachter Mülleimer und ein fehlendes Sonnensegel für den Mittelbereich.

In Edingen waren zudem folgende Plätze an der Reihe: Bismarckstraße (14,5 Punkte, kippelige Spielinsel, zu hohe Rutschenausläufe), Lessingstraße (17 Punkte), Amselweg/Schule (13,5 Punkte, langweilig, Bewuchs mit Disteln) und der Spielplatz im Sport- und Freizeitzentrum, einer der Spitzenreiter mit 17 Punkten. Wenn es hier mehr Möglichkeiten für kleine Kinder und Wasser gäbe, wäre der Platz absolut top.

In Neckarhausen gab es zwei Extreme: Der Spielplatz in der Winzerstraße verdiente sich 18 Punkte, gleichzeitig landete der kleine Platz im Büttenweg/Kelterweg mit 8,5 Punkten am anderen Ende der Skala. "Ein trostloses, dunkles Loch", titelte die RNZ nach dem Check. Man kann den Platz eigentlich am besten ganz aufgeben.

Mit 16,5 Punkten steht der Spielplatz neben der Graf-von-Oberndorff-Schule am Neckardamm ganz gut da. Dornenbewuchs und ein wackelndes Spielgerät gaben Punktabzug. Bauamtsleiter Horst Göhrig teilte mit, man habe hier zuletzt einige Reparaturen vorgenommen. Ansonsten habe die RNZ-Serie keine Auswirkungen auf die Unterhaltung der Spielplätze gehabt. Die jährliche TÜV-Abnahme steht noch bevor. Immerhin: Das Jugendzentrum JUZ "13" sammelte fleißig alle Berichte und brachte sie auf einer Infowand beim "Fest der KulturEN".

Mit 12,5 Punkten schnitt der Spielplatz am Fährbuckel nicht überragend ab: Er war vor Jahren bei der ehrenamtlichen KJG-Aktion "72 Stunden" errichtet worden, seitdem ist die Gemeinde für seine Unterhaltung zuständig. Bedauerlich, dass der wunderschön überm Fluss gelegene Platz recht vernachlässigt daherkommt. Ein weiterer Spitzenreiter liegt in Neu-Edingen: 18 Punkte gab’s für die Ahornstraße. Den kaputten Legi-Zaun am Eingang bei der Tischtennisplatte werde man sich anschauen und instandsetzen, sagte Göhrig auf Anfrage.

Krasse Sicherheitsmängel waren nirgendwo festzustellen, allerdings Verletzungsgefahren durch wackelnde Spielgeräte (Bismarckstraße, Neckardamm), hervorstehende Pfosten (Amselweg) und kippende Bänke (Gemeindepark). Hier erklärte der Bauamtsleiter, die Kommune habe die Bänke immer wieder verankert, doch würden sie auch immer wieder herausgerissen. Eine Mutter informierte vor Ort, dass der Spielplatz gern von Jugendlichen als Treffpunkt genutzt würde. Und sie seien auch für manchen Müll verantwortlich.

Höchst bedauerlich ist aber, dass eine Gemeinde am Fluss tatsächlich nur auf einem einzigen Spielplatz einen Wasserspielbereich anbieten kann. Es wäre an der Zeit, wie in anderen Gemeinden auch, ein Spielplatzkonzept aufzulegen und Schritt für Schritt da und dort neue und vor allem kreative Akzente zu setzen.

Hintergrund

> In Edingen werden getestet die Spielplätze in der Edistraße, im Gemeindepark am Friedhofweg, auf dem Schulsportgelände, in der Bismarckstraße, Stangenweg, Drosselweg und der Lesssingstraße.
> In Neckarhausen stehen auf dem

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> In Edingen werden getestet die Spielplätze in der Edistraße, im Gemeindepark am Friedhofweg, auf dem Schulsportgelände, in der Bismarckstraße, Stangenweg, Drosselweg und der Lesssingstraße.
> In Neckarhausen stehen auf dem Prüfstand die Plätze in der Winzerstraße, Wingertsäcker, Freiherr-von-Drais-Straße, an der Graf-von-Oberndorff-Schule, am Fährgelände.
> In Neu-Edingen werden die Spielplätze in der Ahornstraße, Lilienstraße und der Platanenstraße unter die Lupe genommen.
> Bewertet wird die Sicherheit auf dem Platz, die Sicherheit an den Geräten, Sauberkeit und Ausstattung.
> Die Bewertungsskala reicht in jeder Kategorie von 0 bis 5 Punkte. So können pro Spielplatz maximal 20 Punkte erzielt werden. Zwei Spielplätze liegen gleich auf: der Spielplatz in der Winzerstraße in Neckarhausen und der Spielplatz in der Ahornstraße in Neu-Edingen mit jeweils 18 Punkten.⋌nip

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