Edingen-Neckarhausen verhandelt mit evangelischer Kirche
Der Gemeinderat spricht sich für Kaufverhandlungen über das Gebäude in der Anna-Bender-Straße aus

Ein Gutachterausschuss soll den Wert des Gebäudes in der Anna-Bender-Straße 26 ermitteln. Bislang sind hier das evangelische Gemeindehaus und der Melanchthon-Kindergarten untergebracht. Die evangelische Gemeinde will das Grundstück verkaufen. Foto: Hofmann
Edingen-Neckarhausen. (joho) Einvernehmlich hat sich der Gemeinderat dafür ausgesprochen, dass die Verwaltung in Kaufverhandlungen mit der Evangelischen Gemeinde in Edingen zum Erwerb des Gebäudes in der Anna-Bender-Straße 29 tritt. Hier sind bislang das evangelische Gemeindehaus und der Melanchthon-Kindergarten untergebracht. Ein Gutachterausschuss soll dazu vorab eine Wertermittlung erstellen. Zudem beschloss der Rat, einen Bebauungsplan für das Grundstück zu erstellen und zur Sicherung der Planungsabsichten eine Veränderungssperre zu erlassen. Der Gemeinderat folgte damit einem Antrag der UBL-Fraktion.
Die evangelische Gemeinde wolle sich definitiv von ihren Immobilien trennen, sagte Dietrich Herold (UBL) in seiner Antragsbegründung. Die evangelische Kirche sei nach 42 Jahren mit beiden Kindergärten (Luther und Melanchthon) überlastet, die Gemeinde habe inzwischen die baulichen Kosten übernommen, so Herold. Trete ein Investor als Käufer für das rund 1100 Quadratmeter große Areal auf den Plan, würden Kindergarten und Gemeindesaal wohl Wohnungen weichen müssen, so Herold. Die Vorteile für die Gemeinde lägen auf der Hand: Die Kirche würde die Trägerschaft des Kindergartens behalten, die Gemeinde bekäme einen multifunktionalen Versammlungsraum dazu. Zur Finanzierung regte Herold den Verkauf von gemeindeeigenen Grundstücken an.
Es sei grundsätzlich richtig, dass die Kirche ihren Bestand hinterfrage, sagte CDU-Fraktionschef Bernd Grabinger. Er fragte jedoch, ob sich die Gemeinde zusätzliche Grundstücke leisten könne. Zum Erhalt sei unter anderem erheblicher Investitionsbedarf nötig, etwa bei der energetischen Sanierung. "Bei allem Wohlwollen: können wir und das leisten?", fragte Grabinger. Seine Fraktion stimme dem Eintritt in die Kaufverhandlungen jedoch zu, "dann warten wir ab, ob wir uns das leisten können."
Dietrich Herold habe vieles aufgeführt, was nicht von der Hand zu weisen sei, erklärte Eberhard Wolff für die Sozialdemokraten. "Da werden wir wohl zustimmen müssen." Die Sanierung werde kosten, der entscheidende Punkt sei aber der Kindergarten, so Gerd brecht (OGL). Wo solle der sonst hinkommen?, fragte Brecht. Bürgermeister Roland Marsch machte nochmals deutlich, dass es bislang nur um einen Verhandlungsauftrag gehe. "Das Ergebnis werden wir im Gemeinderat dann ausführlich diskutieren."



