Erstmals "Runder Tisch" zum Wasserproblem
Betroffene Kommunen sind zwar eingeladen, die Bürger aber noch nicht

Foto: Pilz
Edingen-Neckarhausen. (mwg) Wenn das Regierungspräsidium (RP) in Karlsruhe nach der Sommerpause erstmals zu einem Runden Tisch lädt, um über die Trinkwasserverunreinigung mit Trifluoracetat zu sprechen, sind auch die betroffenen Kommunen dabei. Ziel sei es, sagte Irene Feilhauer, Pressesprecherin des RP, den Informationsstand aller Beteiligten zu vertiefen und sich über notwendige Schritte auszutauschen, wie das Salz aus dem Trinkwasser herauszubekommen ist und wie eine weitere Verunreinigung vermieden werden kann.
Eingeladen zum Runden Tisch sind auch Vertreter der Fachebenen unter anderem des Ministeriums für Ländlichen Raum oder der Gesundheitsbehörde, des Chemieunternehmens Solvay aus Bad Wimpfen, das für die Einleitung des Trifluoracetats (TFA) in den Neckar verantwortlich ist, und Vertreter der Wasserversorgungsverbände entlang des Neckars, darunter die "Neckargruppe" aus Edingen-Neckarhausen.
"Es ist ein recht großer Teilnehmerkreis", sagte Feilhauer, "niemand wird ausgeschlossen." Auch das ist ein Novum, gab es doch bereits zwei Treffen, zu denen Solvay überhaupt nicht eingeladen war und die Wasserversorgungsverbände zumindest bei der ersten Veranstaltung außen vor blieben. "Ich halte es für wichtig, dass wir auch als Kommune dabei sind", sagte Bürgermeister Simon Michler, "das hat relativ lange gedauert."
Nicht eingeladen sind jedoch weiterhin die betroffenen Bürger. Bei dem Termin soll aber besprochen werden, auf welche Art, wann und wo auch sie zum Thema TFA informiert werden können.
Edingen-Neckarhausens Brunnen sind aktuell die einzigen entlang des Neckars, die derart stark mit TFA belastet sind, dass der Wasserversorgungsverband "Neckargruppe" seine Trinkwassergewinnung einstellen muss. Das Wasser kommt von 2018 an von der MVV aus Mannheim, was für die Verbraucher den Preis in die Höhe treibt. Viele Bürger können nicht nachvollziehen, warum sie für diese Mehrkosten aufkommen sollen, obwohl Solvay für die Einleitung des TFA in den Neckar eine Genehmigung des Regierungspräsidiums in Stuttgart hat.
Die Verwaltung sieht das ähnlich und lässt daher seit einiger Zeit von einem Anwalt Schadenersatzansprüche prüfen. Ob auch diese beim Runden Tisch angesprochen werden, bleibt abzuwarten.



