Ast am Ladenburger Wasserspielplatz brach plötzlich ab

Ladenburg. Von den rund 30 Kindern, die dort spielten, wurde aber keines verletzt - Baum war im Vorfeld nicht beschädigt

08.06.2013 UPDATE: 08.06.2013 00:04 Uhr 1 Minute, 27 Sekunden
Das Bauhofteam der Verwaltung rückte umgehend an, um den Ast abzusägen und die Stelle abzusichern. Foto: Sturm
Ladenburg. (stu) Der Wasserspielplatz im Gewann Wasserbett am Kandelbach ist der beliebteste Spielplatz in der Römerstadt. Auch Auswärtige kommen, um das kleine Paradies am Rande des Waldparks zu besuchen. An warmen Tagen tummeln sich häufig um die 100 Personen am Bach und auf der Liegewiese.

Am Donnerstagnachmittag passierte am Bach eine Geschichte, die böse hätte ausgehen können: Rund 30 Kinder nutzten den warmen Tag, um am Bach und dem gegenüberliegenden Sandbereich zu spielen. "Ich sah, wie urplötzlich zahlreiche Kinder in den hinteren Bereich des Spielplatzes rannten", berichtete eine Anwohnerin, dass Teile eines Baumes vom Stamm abbrachen und in den Bach wippten. Zum Glück sei der Riesenast nicht schnurstracks in den Bach gestürzt, denn dort hielten sich zahlreiche Kinder auf. Vom herabfallenden Holz und Astteilen wurde niemand verletzt, sagte die Augenzeugin.

Direkt am Wasserspielplatz wohnt Werner Molitor, der ehemaliger Leiter des Grünflächenamts Mannheim. Er hatte die Situation ebenfalls mitbekommen und informierte sofort die Stadtverwaltung, die umgehend mit einem Bauhofteam eintraf. Auch die Polizei wurde von einer Mutter verständigt. Die Ordnungshüter sperrten die Stelle bis zum Eintreffen des Bauhofes ab.

Der stellvertretende Stadtbaumeister, Gregor Völker, der selbst ausgebildeter Gärtner ist, begutachtete die Bruchstelle des Kirschpflaumenbaums, um festzustellen, ob bei der alljährlichen Begehung etwas übersehen wurde. Völker war selbst überrascht, dass ein so schwerer Ast plötzlich herabstürzen konnte, zumal der Baum nicht als "Kletterbaum" genutzt wird.

Der Bauhof hat die Äste mittlerweile mit der Kettensäge zersägt und wird das Gehölz Anfang nächster Woche beseitigen. "Ich habe mir die Myrobalane, die zu der Familie der Rosengewächse gehört, umgehend angeschaut. Die heruntergebrochenen Äste waren vollkommen gesund, so dass es keine Anzeichen für ein Abbrechen geben konnte", erläuterte Molitor. Solche Äste, mit einem Durchmesser von immerhin 20 Zentimetern, bezeichnen Fachleute als "Wildlinge", die durchaus stabil am Stamm wachsen. Das Gewicht des Astwerkes schätzt er auf mindestens 300 Kilogramm. Es stürzte nicht krachend in den Bach, sondern brach schrittweise herunter. Wie kann es passieren, dass ein gesund aussehender Baum plötzlich zerbricht? Für Molitor ist dies nicht ungewöhnlich. Durch die starken Regenfälle beschleunigt sich derzeit das Wachstum der Bäume. Die Luft sei feucht, das Holz nimmt Feuchtigkeit auf. Schweres und massiv wachsendes Blattwerk könne dann verursachen, dass der Ast die Last nicht mehr tragen kann und er bricht.

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