Kita-Neubau an der Weinheimer Markuskirche nimmt weitere Hürde
Gemeinderat brachte Projekte voran - Gesamtinvestition 4,24 Millionen Euro

Weinheim. (nip) Im vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das Markuskirchenareal in Weinheims zentraler Weststadt ist der Gemeinderat zwei Schritte weiter: Er fasste in seiner Sitzung am Mittwochabend den Aufstellungsbeschluss mit frühzeitiger Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden und genehmigte den Vorentwurf des Bebauungsplans.
Das städtebauliche Konzept für das Areal rund um die Markuskirche liegt seit zwei Jahren vor und basiert auf dem Siegerentwurf, der aus einem nichtöffentlichen Realisierungswettbewerb hervorging. Im Kontext des Gebäudestrukturprozesses der badischen Landeskirche hat es sich die evangelischen Kirchengemeinde in der Weststadt zum Ziel gesetzt, ihre Gemeindearbeit auf einen Standort zu konzentrieren.
Auf dem 0,36 Hektar großen Gelände sollen ein neues Gemeindehaus mit Pfarramt und eine vier Gruppen zählende Kindertagesstätte entstehen. Im Dezember hatte der Gemeinderat beschlossen, einen Investitionszuschuss zum Neubau der Kita "Am Markusturm" zu gewähren. Eine aktualisierte Kostenberechnung geht von einer Gesamtinvestition in Höhe von rund 4,24 Millionen Euro aus. Bei einer Förderung von 70 Prozent dieser Kosten wäre die Stadt mit 2,97 Millionen Euro dabei. Die Mittel sind in der Finanzplanung 2020 bis 2022 vorgesehen.
Die Pläne der Kirchengemeinde ersetzen die bisherige Nutzung von Pfarrhaus, Gemeindehaus und zweigruppigem Kindergarten. Darüber hinaus soll die Markuskirche instandgesetzt und der sanierungsbedürftige Kirchturm neugestaltet werden.
Das städtebauliche Konzept sei schlüssig, so Constantin Görtz (SPD). Er sprach von einem "respektvollen Umgang" mit der Kirche, machte aber weitere Vorschläge, etwa zum Umgang mit Regenwasser, was die Verwaltung aufnahm. Die CDU hätte gern weitere Vorschläge zur Kostenersparnis gesehen und stellte eine Verschiebung des Projekts in den Raum.
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Das verneinte die Verwaltung. Sie habe bereits 360.000 Euro eingespart, weitere Umplanungen würden Kosten nach sich ziehen. Zudem sei eine Reduzierung der Kita angesichts des Bedarfs nach Betreuungsplätzen nicht sinnvoll. Wolfgang Wetzel (FDP) meinte, die Stadt sei zwar "erheblich" an den Kosten beteiligt, doch habe sie diese "dreimal umgedreht". Es sei ein "gut ausgearbeitetes" Projekt. Die Neuordnung sei "kompakt", befand Kurt Jäger (Freie Wähler). GAL, Die Linke und Günther Deckert (DL) sprachen ebenso ihre Zustimmung aus. Die Offenlegung des Vorentwurfs erfolgt voraussichtlich vom 12. Mai bis 19. Juni.