So soll es am Weinheimer Postknoten weitergehen
Noch viel zu tun – B3 zwischen Moltke- und Luisenstraße wird nächstes Jahr saniert

Von Philipp Weber
Weinheim. Es herrscht Hochbetrieb auf beiden Seiten des Postknotens. Wo vor kurzem noch Auto um Auto in die Bahnhofstraße einbog, buddeln jetzt Bagger, werkeln Arbeiter, liegen Radladerschaufeln und Schippen. Auf der anderen Seite quälen sich Auto- und Radfahrer über eine schmale Fahrspur in Richtung Nordstadt. Die RNV hatte am Freitag zur Baustellenbegehung eingeladen. Dabei erklären die Verantwortlichen, warum sich die Arbeiten in die Länge gezogen haben, welche Maßnahmen für Tempo sorgen sollen - und wie es weitergeht am Postknoten.

> Was bisher geschah: Nachdem die RNV im Sommer ihre Arbeiten an der Ortsdurchfahrt der Linie 5 in weiten Teilen beendet hatte, stand noch die Sanierung des Postknotens an. Doch ausgerechnet dieser Arbeitsschritt zieht sich in die Länge und drohte sogar, den Händlern in der City das Weihnachtsgeschäft zu vermiesen. Letztlich verständigten sich RNV und Stadtspitze darauf, die Arbeiten zu beschleunigen. Pro Tag wird nun eine Stunde länger gearbeitet, auch samstags rücken die Arbeiter an. Weiterer Bestandteil der Vereinbarungen war, dass die Kreuzung noch zwei Mal voll gesperrt wird - ehe zumindest der motorisierte Verkehr ab Montag, 11. November, wieder ungehindert fließt. Gesperrt ist der Knoten am verlängerten Allerheiligenwochenende, also von Donnerstag, 31. Oktober, 19 Uhr, bis Montag, 4. November, 4 Uhr. Die zweite Sperrung gilt von Freitag, 8. November, 19 Uhr, bis Montag, 11. November, 4 Uhr.
> Die Gründe für die Verzögerung liegen laut Projektleiterin Doris Vogt und Frank Dommasch, Leiter der RNV-Bauabteilung, unter dem Asphalt: Eigentlich war geplant, die alte Asphaltschicht abzutragen und durch eine neue zu ersetzen. Doch dann stießen die Arbeiter auf Überreste noch älterer Straßen. Die mussten ebenfalls weg. "Auf einigen Asphaltstücken konnten wir frühere Straßenmarkierungen erkennen", so Projektchefin Vogt. Freuen kann sie sich über solche Funde nicht: Denn diese haben zur Folge, dass man das möglicherweise belastete Altmaterial entsorgen und tiefer in den Untergrund eingreifen muss, was länger dauert.
> Die Zufahrt in die Bahnhofstraße: Kein Bestandteil der "Beschleunigungsvereinbarung" zwischen Rathaus und RNV ist die momentane Sperrung der Bahnhofstraßen-Einfahrt für den Verkehr aus der Mannheimer Straße und von der B3. Im Gegenteil: Als die Zufahrt am Montagmorgen plötzlich dicht war, standen Pendler, Händler, Öffentlichkeit und Verwaltung vor vollendeten Tatsachen. Ursache für die fehlende Vorwarnung war offenbar eine klassische Kommunikationspanne: "Wir entschuldigen uns dafür, dass wir diese Kommunikation vermissen ließen", so RNV-Sprecherin Susann Becker. Dies sei sonst nicht Stil des Hauses.
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> Was zur mauen Stimmung beiträgt: Das Landratsamt hat die Kreisstraße zwischen dem Muckensturmer Kreisel und Hohensachsen sperren lassen. Dies bedeutet das temporäre Aus für die Ausweichroute, die aus Richtung Viernheim kommende Pendler gern nutzen.
> Wie es kurzfristig weitergeht: Die Arbeiten an der Fahrspur gen Bahnhofstraße sollen am Dienstag, 22. Oktober, so weit gediehen sein, dass die Einfahrt am Morgen des darauf folgenden Mittwochs, 23. Oktober, über eine provisorische Fahrspur wieder möglich ist. Das kündigten Projektleiterin Vogt und Bau-Abteilungsleiter Dommasch an. Die Aufhebung dieser Teilsperrung ist zugleich der Startschuss für Bauarbeiten, die den Nordrand der Bahnhofstraße sowie die Ränder der B3 in Richtung Norden (Bergstraße) betreffen. Somit ist der Platz auf den Fahrbahnen weiter eingeschränkt. Abgesehen von den beiden Wochenenden, an denen voll gesperrt ist, werde aber keine wichtige Route mehr unterbrochen.
> Wozu es die Vollsperrungen braucht: Wenn der Knoten ganz gesperrt wird, sollen Autofahrer wie Fußgänger mithilfe von Schildern an über einem Dutzend Standorten gewarnt werden. Denn betreten sollte man die Kreuzung in diesen Tagen nicht. "Wir nehmen dann Arbeiten mit größeren Geräten und Fräsen vor", so RNV-Bauchef Dommasch. Die Arbeiter sollten dann unter sich sein. Es gehe zudem schneller, wenn der Verkehr ruht.

> Wie es mittelfristig weitergeht: Wenn der Verkehr ab Montag, 11. November, wieder rollt, ist noch nicht Schluss. Voraussichtlich bis Mitte Dezember wird an den Bürgersteigen weiter gearbeitet, wie die Verantwortlichen erklären. Und auch 2020 ist noch etwas zu tun: Im Zug der Arbeiten sei das Regierungspräsidium Karlsruhe auf die RNV zugekommen. Die Behörde ist für die B3 verantwortlich und beantragte die Sanierung des Straßenstücks zwischen den Einmündungen Moltke- und Luisenstraße; allerdings nur auf der westlichen Seite der Straße (stadtauswärts). Doch offenbar sollte das den Anliegern und Händlern nicht auch noch zugemutet werden, sodass dieser Abschnitt erst 2020 erneuert wird.