Autobahnbrücken-Neubau Dielheim/Rauenberg

Die Sperrung beginnt am 13. November

Auf der K 4170 zwischen Dielheim und Rauenberg wird die Autobahnbrücke neu gebaut – Die Arbeiten gehen bis 10. April 2018

24.10.2017 UPDATE: 25.10.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 37 Sekunden
Noch ist die Autobahnunterführung zwischen Dielheim und Rauenberg und damit die K 4170 nicht gesperrt, aber ab 13. November wird das für rund fünf Monate der Fall sein. Fotos: Rößler

Dielheim/Rauenberg. (rö) Die Sperrung der Kreisstraße 4170 zwischen Dielheim und Rauenberg beginnt am Montag, 13. November. Das wurde gestern bekannt und auf RNZ-Anfrage von der Projektgesellschaft ViA6West, die für den Ausbau der Autobahn zwischen Wiesloch/Rauenberg und dem Weinsberger Kreuz zuständig ist, auch offiziell bestätigt. Ursprünglich war die Sperrung bereits ab 21. August geplant gewesen, musste jedoch dann kurzfristig verschoben werden (die RNZ berichtete). Laut Gerald Hauke, Pressesprecher der ViA6West, waren im Sommer zwei Punkte offen gewesen: "Die Frage nach den Radfahrern und Fußgängern war nicht ausreichend geklärt", ebenso wenig, wer für die verkehrsrechtlichen Anordnungen zuständig ist.

Inzwischen ist klar: Die Unterführung ist bereits jetzt für Fußgänger und Radfahrer gesperrt und bleibt das "aus Sicherheitsgründen" auch während der gesamten Bauzeit. Und der ursprüngliche Plan, dass das Regierungspräsidium die verkehrsrechtliche Anordnung für alle Gemeinden übernimmt, "war juristisch nicht möglich", so Hauke. Stattdessen mussten alle von den Umleitungen betroffenen Gemeinden selbst tätig werden, "das hat eine Weile gedauert". Ein Teil des Lkw-Verkehrs zwischen Sinsheim und Rauenberg wird südlich der A 6 über die B 39 umgeleitet, der Lkw-Verkehr zwischen Wiesloch und Sinsheim nördlich der A 6 über Zuzenhausen (B 45). Darauf hat sich die ViA6West mit den anliegenden Gemeinden verständigt.

"Für uns wird das eine Riesenbelastung, vor allem für die Anwohner in der Horrenberger und Wieslocher Straße", sagte Dielheims Bürgermeister Thomas Glasbrenner gestern der RNZ. Mehr Verkehr befürchtet er auch in Horrenberg und Balzfeld auf den Umleitungsstrecken in Richtung Zuzenhausen und Tairnbach. Im Sommer wäre der Start für die Umleitungen seiner Ansicht nach vielleicht einfacher zu verkraften gewesen, weil aus Urlaubsgründen nicht der komplette Berufsverkehr auf der Straße gewesen wäre. "Jetzt muss sich der Verkehr seinen Weg suchen", so Glasbrenner. Das beschäftigt natürlich auch die umliegenden Gemeinden. So hätten in der jüngsten Sitzung des gemeinsamen Ausschusses Wiesloch-Dielheim die Wieslocher Räte "erhebliche Bedenken" wegen der Mehrbelastung vor allem für Altwiesloch geäußert.

Allerdings, so Glasbrenner: "Es wurde im Vorfeld alles durchexerziert", auch die Möglichkeit einer halbseitigen Sperrung der Autobahnunterführung sei diskutiert worden. Dann wäre aber laut dem Dielheimer Bürgermeister für bestimmte Arbeiten trotzdem immer mal wieder eine Vollsperrung notwendig geworden, "das hätte für mehr Verwirrung gesorgt". Zumal bei einer Ampelregelung ebenfalls mit beträchtlichem Rückstau in beide Richtungen zu rechnen gewesen wäre. Glasbrenner sorgt sich zwar wegen der "riesigen Belastung" für die Gemeinde, hofft aber, "dass es nicht so schlimm wird, wie alle befürchten". Sein Wunsch: "Dass es sich möglichst schnell einpendelt."

Zumal die aktuelle Baumaßnahme ja nur die erste Hälfte der Arbeiten darstellt, die notwendig sind, um die Fahrbahn der Unterführung deutlich zu verbreitern. Der zweite Teil der Brücke in Richtung Rauenberg mit einer ebenfalls 20-wöchigen Sperrung der K 4170 soll Ende 2019 folgen. An diesem Zeitplan hat sich laut ViA6West-Sprecher Hauke nichts geändert: "Wir haben ja ein Fünf-Jahres-Projekt und sind froh, wenn wir jetzt mit der einen Seite anfangen können", tritt er - auch der RNZ zugetragenen - Gerüchten entgegen, dass es mit dem zweiten Teil gleich im Anschluss an den ersten weitergehen könnte. Während der Bundesgartenschau in Heilbronn (17. April - 6. Oktober 2019) "wollen wir gar nicht auf der Strecke sein", so Hauke.

Auf die RNZ-Frage, was gegen die vielen Staus und Unfälle auf der A 6 getan werden kann, die seit Beginn der Ausbauarbeiten gehäuft festzustellen sind, machte der ViA6West-Sprecher deutlich, dass sich die wenigsten Unfälle in den Baustellen ereignen, sondern eher davor, wenn Lkw-Fahrer "ungebremst" und aus Unachtsamkeit auf den stockenden oder schon stehenden Verkehr auffahren. Man sei deshalb am Überlegen, schon ab Sinsheim-Steinsfurt ein Überholverbot für Lkw einzurichten, allerdings gebe es speziell für osteuropäische Lkw-Fahrer "keine Sanktionsmöglichkeiten", so Hauke. "Der Strafzettel landet in Rumänien im Papierkorb", drückt er es drastisch aus. Das sei kein Problem der A 6, sondern ein bundespolitisches Thema, das weder von der Projektgesellschaft noch von der regionalen Polizei gelöst werden könne. Ähnliches gelte für das "wilde Parken" entlang der Autobahn: "Eine Nothaltebucht sollte für den frei sein, der einen Notfall hat", sagt Hauke fast schon resigniert.

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