Der Zapfhahn zickte (plus Fotogalerie)
Aber mit jedem erfolglosen Schlag stieg die gute Laune des Publikums - Volksfest geht noch bis Dienstagabend

Nur mit vereinten Kräften gelang es, das Fass zu öffnen. Unter den Ehrengästen zählte Hermino Katzenstein (3.v.l.) die Anzahl der Schläge.
Von Anna Haasemann-Dunka
Neckargemünd. Was ist das Gegenteil von Feierlaune? Genau: November. Zumeist kommt der Monat grau und regnerisch daher und drückt aufs menschliche Gemüt. Zum Glück gibt’s den Bohrermarkt als Gegenmittel, der immer am Anfang des November stattfindet - in diesem Jahr zum 473. Mal. Dementsprechend gut gelaunt zeigte sich Bürgermeister Frank Volk am Freitag zum traditionellen Fassbieranstich, den die drei Böllerschüsse des Schützenvereins vor dem Festzelt ankündigten. Da wusste er noch nicht, dass es der Fassbieranstich diesmal in sich haben und selbst den gewieften Profis von Welde, Mario Heider und Thomas Sauer, den Schweiß auf die Stirn treiben sollte.
Eins, zwei, drei - noch zählte das Publikum innerlich die Schläge auf den Zapfhahn mit, der allerdings nicht dort sitzen blieb, wo er sollte. Mit jedem erfolglosen Schlag stieg die gute Laune des Publikums. Mauers Bürgermeister John Ehret als einer der auf der Bühne versammelten Ehrengäste fühlte sich an Fasching erinnert und stimmte ein fröhliches "Ujuijuijuijuijuijuih" an. Das Publikum antwortete mit "Auwauwauwauwau". Das Bierfass ließ sich selbst mit der Unterstützung von Trommelwirbeln des Musikzuges Turnerbund vom Dilsberg nicht knacken. Nun fühlte sich Mario Heider von der Welde-Brauerei bei der Ehre gepackt, nahm den Hammer und setzte das Schlagfeuerwerk auf den Zapfhahn fort. Irgendwas klemmte aber und erst als er mit dem Finger den Bierfluss in Gang setzte, ließ sich der Zapfhahn ganz problemlos installieren.
Das Bier ergoss sich in die Krüge, ein Prosit galt musikalisch der Gemütlichkeit. Beim Einmarsch der Schützengesellschaft war bereits die heimatliche Hymne, das Badnerlied, gesungen worden. Der Bierdurst der Freibierjäger konnte - anders als im Vorjahr - gestillt werden. Bürgermeister Frank Volk dankte dem Musikzug und den Schützen, den vielen Helfern des Roten Kreuzes, der Feuerwehr, der Polizei und der DLRG, die an den Festtagen bis in die Nachtstunden hinein Sicherheit und Gesundheit der Besucher gewährleisteten. Das THW, der Bauhof und die Stadtgärtnerei hatten im Vorfeld das Terrain vorbereitet - über die Elsenz führte die Pontonbrücke die Besucher und verkürzte die Wege. Celina Uhrig von der Stadtverwaltung als Organisatorin des Bohrermarkts und Festwirtin Ilona Böhm, die mit ihrer Mannschaft und den tollen Bands maßgeblich zum Gelingen des Bohrermarkt-Starts beitrug, wurden beschenkt.
Bevor es richtig ans Feiern ging und der Musikzug das Zepter musikalisch an die Partyband "Groovemonkeys" weiterreichte, nannte Bürgermeister Frank Volk die Höhepunkte im Programm des Bohrermarktes, der am heutigen Montag ab 12 Uhr beim Frühschoppen mit den "Klosterspatzen" und dem Behörden- und Firmennachmittag seine Fortsetzung findet. Ab 17 Uhr heizt die Rockband "Krachleder" dem Festzelt ein. Als Novum wird der Martinsumzug erstmals mit dem Bohrermarkt am Dienstag verknüpft. Erst unterhält "Clown Rinaldo" ab 16 Uhr im Festzelt die Kinder, dann startet der Martinsumzug um 18.15 Uhr direkt an der Evian-Brücke/Elsenzweg und führt zum Menzerpark. Krönender Abschluss des fünftägigen Fests ist das Feuerwerk um 19.30 Uhr. Musikalisch haben ab 18.30 Uhr die Bands der Musikschule im Festzelt das Sagen.

















