Wieslocher Kaufhaus "Dannheimer" wird modernes Büro- und Geschäftshaus

Der Gemeinderat lobt die Pläne als "sehr gelungen" – Erste Gespräche mit möglichen Mietern wurden bereits geführt

02.06.2016 UPDATE: 03.06.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 37 Sekunden

"Offen und transparent, kein Klotz", so die Pläne der neuen Eigentümer für den Umbau des ehemaligen Kaufhauses Dannheimer in Wiesloch, das in ein modernes Büro- und Geschäftshaus umgebaut werden soll. Animation: merz objektbau GmbH & Co. KG, Aalen

Wiesloch. (hds) Volker Merz vom Architekturbüro "Merz Objektbau" aus Aalen sprach von einer "Revitalisierung" des einstigen Dannheimer-Komplexes. Gemeinsam mit dem Mannheimer Unternehmen "FAY Projects" stellte er in der jüngsten Gemeinderatssitzung erste Konzepte für die Umgestaltung des Komplexes vor und erläutert sie. Das dreigeschossige Gebäude an der Ecke Haupt- und Friedrichsstraße soll nach dem derzeitigen Planungsstand bis zum zweiten Quartal 2018 in ein modernes Büro- und Geschäftshaus umgebaut werden. Vorgesehen ist ein Mix aus verschiedenen Branchen. "Wir sehen dort sehr stark den Einzelhandel vertreten", betonte Merz in der Sitzung. Erste Gespräche mit möglichen Mietern seien bereits geführt worden, konkrete Namen wurden allerdings noch nicht genannt.

FAY Projects und Merz Objektbau haben im Februar das ehemalige Kaufhaus in zentraler Innenstadtlage erworben. Derzeit wird das bestehende Gebäude einer intensiven technischen Prüfung unterzogen. Anschließend wird in enger Abstimmung mit den Behörden die Umsetzbarkeit der künftigen Nutzungen geprüft. Hierfür sind eine komplette Entkernung, ein teilweiser Abbruch und Neubau erforderlich. Auch das ehemalige Gasthaus "Zum Engel" wird in die Planungen einbezogen. Neben der wirtschaftlichen Tragfähigkeit des künftigen Konzepts sollen auch städtebauliche Belange bei der Neupositionierung des Objekts eine große Rolle spielen. "Wir gehen derzeit davon aus, ein Unternehmen aus der Textilbranche dort ansiedeln zu können, auch ein Lebensmittelgeschäft ist denkbar und vielleicht ein Drogeriemarkt", kündigte Volker Merz an. Hinzu kommen Büro- und Praxisräume. Mit integriert werden soll in den Neubau das ehemalige Gasthaus "Zum Engel", dessen Denkmalschutz aufgehoben worden ist.

"Wir stellen uns einen modernen Komplex vor, der städtebaulich in die Umgebung eingepasst sein wird", betonten Merz und der Sprecher der Geschäftsführung von FAY Projects, Wolfgang Heid. Im Mittelpunkt der ersten Entwürfe steht ein Kubus, dessen Außenfassade mit Metall verkleidet sein soll. "Offen und transparent, also kein Klotz", so die neuen Eigentümer. Im unteren Bereich des Neubaus, der sich links an das einstige Kaufhaus anschließt, soll die Postbank untergebracht werden. Ansonsten ist eine variable Verbindung für potenzielle Mietinteressenten zwischen den einzelnen Stockwerken vorgesehen. Insgesamt stehen rund 4000 Quadratmeter an Fläche zur Verfügung, eine endgültige Aufteilung wird erst nach Abschluss der Verhandlungen möglich sein. "Wir gehen derzeit davon aus, bis August alle Gespräche mit den Interessenten abgeschlossen zu haben", erklärte Merz. Danach könnte gleich der Bauantrag gestellt und im Frühjahr 2017 mit dem Um- und Neubau begonnen werden. Dann steht zunächst eine Entkernung des derzeitigen Gebäudes an, auch ein Teilabriss wird notwendig sein. Es gilt, eine komplett neue Technik einzubauen, auf dem Dach ist zudem eine Parkfläche für Mitarbeiter vorgesehen - die Fahrzeuge werden mit einem Fahrstuhl nach oben befördert. Der Neubauteil wird gegenüber den ersten Planungen leicht erhöht sein und man werde dabei mit viel Glas arbeiten.

Seitens des Gemeinderats wurde von allen Fraktionen das Konzept gelobt. Von "passt gut, ist sehr gelungen" (Dr. Fritz Zeier, Freie Wähler) über positive Anmerkungen von Klaus Deschner (CDU), Sonja Huth (SPD), Stefan Seewöster (Fraktionsgemeinschaft AWL/WGF) und Bernd Lang (FDP) bis hin zu dem Versprechen, unterstützend zu helfen (Dr. Gerhard Veits, Grüne) reichte das Spektrum. Alle zeigten sich von den vorgelegten Konzeptionen überzeugt, obwohl nach Worten von Volker Merz derzeit noch weitere Überlegungen in die Umsetzung mit einfließen würden. "Wir sind bereits verschiedene Varianten durchgegangen und befinden uns jetzt in der Phase, alle Möglichkeiten zu überprüfen - und diese an den Bedürfnissen der künftigen Mieter auszurichten."

Seitens der Grünen wurde zudem angeregt, im Zusammenhang mit der Neugestaltung auch die Fußgängerzone entsprechend auszuweiten. Und zwar vom Bereich der Friedrichstraße in Höhe der Einfahrt der Tiefgarage am Adenauerplatz bis hin zur Einmündung Hesselgasse in der Schlossstraße. "Das sollten wir allerdings im Rahmen der Klausurtagung des Gemeinderats, bei der er es schwerpunktmäßig um die städtebauliche Entwicklung gehen wird, besprechen", betonte Oberbürgermeister Dirk Elkemann. Bis zu diesem Zeitpunkt hätten sich auch die Planungen der Investoren konkretisiert. Gerhard Veits hatte zuvor darauf verwiesen, dass sich dies bei den freitäglichen Markttagen bereits bewährt habe. "Wir sollten die Umgebung an die neuen Gegebenheiten anpassen", forderte er. Merz: "Auch wir würden eine Ausweitung der Fußgängerzone begrüßen."

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