Rauenberger Ehrenbürger verstorben

Hans Menges half, wo immer Hilfe nötig war

Der Bauunternehmer und Ehrenbürger Rauenbergs ist im Alter von 87 Jahren verstorben - Die Beisetzung ist am Samstag, 24. Juni

13.06.2017 UPDATE: 14.06.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden

Im Alter von 87 Jahren verstorben: Ehrenbürger Hans Menges. Foto: Pfeifer

Rauenberg. (oé) Die Weinstadt trauert um ihren Ehrenbürger Hans Menges, der am 7. Juni, nur wenige Monate vor Vollendung seines 88. Lebensjahres, verstorben ist. Der Bauunternehmer war ein Mensch, der nicht nach öffentlichen Ämtern und auch nicht nach öffentlicher Anerkennung strebte, der sich aber gleichwohl über Jahrzehnte hinweg unermüdlich für das Gemeinwohl einsetzte und half, wo immer Hilfe nötig war. Als erfolgreicher Unternehmer sah er dies als seine Verpflichtung an, aber er wollte lieber im Hintergrund wirken und nicht im Mittelpunkt stehen. Diese Bescheidenheit zeichnete ihn ebenso aus wie seine außergewöhnliche Hilfsbereitschaft.

Das zeigte sich auch, als ihm die Stadt 2013 in Anerkennung seiner besonderen Verdienste die Ehrenbürgerschaft antrug. So sehr sich Hans Menges über diese Würdigung freute, so wenig mochte er den Eindruck erwecken, als hätte er eine solche Auszeichnung als Gegenleistung für seinen Dienst am Gemeinwesen erwartet oder gar für selbstverständlich gehalten. Deshalb erbat er sich zunächst eine Bedenkzeit, bevor er der Ehrung schließlich zustimmte.

Sicher hat es auch mit dieser Haltung zu tun, dass Rauenbergs damaliger Bürgermeister Frank Broghammer in Hans Menges einen vorbildlichen Bürger im eigentlichen Wortsinne sah: jemand, der mehr ist als nur Einwohner seiner Gemeinde; einer, der keine Privilegien erwartet, sondern im Gegenteil die Gemeinschaft, in der er lebt und wirkt, nach Kräften stärkt und unterstützt. Hans Menges verkörpere all diese Eigenschaften eines "guten Bürgers", hatte Frank Broghammer damals betont. Glücklich die Gemeinde, die solche Menschen in ihren Mauern wisse.

Für die Hilfsbereitschaft von Hans Menges gibt es viele Beispiele: So erinnerte etwa Stadtrat Walter Kloé in seiner Laudatio zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde an das Sängerfest zum 100-jährigen Bestehen des Sängerbundes im Jahr 1968, als ein starker Regen das Festgelände unbegehbar machte. Hans Menges rettete das Fest, indem er mit seinen Lkw Kies ankarren und den Boden auffüllen ließ. Auch ein Jahr später war Hans Menges mit seiner uneigennützigen Hilfe zur Stelle, als ein schweres Unwetter das Angelbachtal heimsuchte und Rauenbergs gesamte Ortsmitte unter Wasser stand. Wieder stellte der Bauunternehmer Lastwagen, Gerät und Material zur Verfügung, damit die Unwetteropfer zerstörten Hausrat abtransportieren und Sandsäcke füllen konnten. Die Betroffenen erinnern sich heute noch dankbar daran.

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Viele Rauenberger Vereine durften sich über Jahrzehnte über die ideelle und materielle Unterstützung durch Hans Menges freuen. Ohne dessen Hilfe hätte beispielsweise der VfB sein Klubhaus nicht bauen können, von der beispielhaften Förderung der Jugendarbeit ganz zu schweigen. Auf seine Initiative hin erinnert eine Gedenktafel an seinen Vorfahren Josef Menges, der mit dem Grafen Zeppelin bekannt war und im August 1913 in einem seiner Luftschiffe über Rauenberg fuhr. Für die Rauenberger war das damals eine Sensation und der "Zeppelin-Menges", übrigens der Großvater des nun Verstorbenen, wurde so zu einer Berühmtheit im Ort. Noch in diesem Frühjahr stiftete Rauenbergs Ehrenbürger der Stadt eine Skulptur für den Friedhof. Und auch über seinen Tod hinaus wird Hans Menges weiter wohltätig wirken. Dafür sorgt die "Gemeinwohlstiftung Rauenberg", die er noch zu Lebzeiten eingerichtet und mit einer großzügigen Zuwendung ausgestattet hat.

So sehr sich Hans Menges für das Gemeinwohl engagierte, so tatkräftig und erfolgreich war er als Unternehmer und Chef eines jahrzehntelang florierenden Bauunternehmens. Wichtige Projekte waren etwa die Mannabergschule und die kleine Mannaberghalle in Rauenberg oder auch die Kirche in Malschenberg. Am Samstag, 24. Juni, um 11 Uhr findet auf dem Friedhof Rauenberg die Trauerfeier und Beisetzung des Ehrenbürgers statt.

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