Stark in der Region verwurzelt

"Die Volksbank Kirnau hat gut und erfolgreich gewirtschaftet"

Die Bilanzsumme wurde um fast 40 Millionen Euro gesteigert, die Dividende liegt bei zwei Prozent.

15.07.2022 UPDATE: 15.07.2022 06:00 Uhr 3 Minuten, 37 Sekunden

Symbolfoto: dpa

Osterburken. (F) Zum dritten Mal in Folge fand die ordentliche Generalversammlung der Volksbank Kirnau, für das Geschäftsjahr 2021 in der Baulandhalle in Osterburken statt. Sehr erfreulich war, dass für die kleine aber feine Regionalbank das 141. Geschäftsjahr, seit der Gründung der Bank im Jahre 1880, erneut sehr erfolgreich verlief, denn trotz der Herausforderungen im Finanzwesen und der Corona-Pandemie, stieg die Bilanzsumme Ende 2021 um fast 40 Millionen auf nunmehr 265 Millionen und überschritt zum dritten Mal in Folge die magische 200-Millionen-Grenze. Neben den umfangreichen Geschäftsberichten wurden drei Aufsichtsräte neu gewählt sowie Ulrich Kempf (Ahorn) und Anette Kolb-Köberlein (Ravenstein) aus dem Gremium verabschiedet.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Rosenbergs Bürgermeister Ralph Matousek, eröffnete die Versammlung und begrüßte zahlreiche Ehrengäste, darunter Wirtschaftsprüfer Karl-Heinz Krauß vom Baden-Württembergischen Prüfungsverband sowie die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden. Wie Ralph Matousek sagte, finde auch diese Versammlung nach wie vor unter besonderen Umständen statt, aber auch wieder mit etwas mehr Normalität. Die Volksbank Kirnau sei ganz gut durch die vergangenen zwei Jahre der Pandemie mit den vielen Unsicherheiten gekommen.

Osterburkens Bürgermeister Jürgen Galm überbrachte Grüße der Stadt und fand es schön, dass man zur Versammlung wieder zusammenkommen könne. Galm freute sich über den positiven Geschäftsverlauf. Man werde sich den zukünftigen Herausforderungen stellen, um am immer schwieriger werdenden Markt, mit vielen Veränderungen, bestehen zu können.

Danach beleuchtete Bankvorstand Dieter Ehmann in seinem Rückblick die Entwicklung und das abgelaufene Geschäftsjahr der Volksbank Kirnau: Die Corona-Krise habe die Bank auch 2021 erheblich geprägt. In seinem Wirtschaftsbericht ließ Bankvorstand Ehmann die allgemeinen Daten des vergangenen Geschäftsjahres Revue passieren und stellte anhand der Zahlen den Jahresabschluss vor. Dies auch verbunden mit einem Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr mit aktuellen Informationen rund um das Thema Geld und konkret um die Bank. Eine große Herausforderung sei die 2021 weiter anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank gewesen, die Dimensionen angenommen habe, die auch enorme Auswirkungen auf die Ertragsseite der Volksbank Kirnau habe. Die mobile Abwicklung von Bankgeschäften in Form des Online-Bankings bestimme das Marktgeschehen.

Die Volksbank Kirnau habe im Umfeld der Herausforderungen 2021 wieder sehr gut gewirtschaftet. Das Kredit- und Einlagengeschäft konnte deutlich gesteigert werden. Die Bilanzsumme erhöhte sich um über 17 Prozent und betrage nunmehr 265 Millionen Euro. Ursächlich für den Anstieg seien die Zuwächse der Verbindlichkeiten bei den Kunden sowie im Interbankengeschäft. Auf weiterhin erfreulich hohem Niveau bewege sich das betreute Kundenvolumen. Die von den Kunden bei der Bank angelegten Gelder seien im vergangenen Jahr auf 177,6 Millionen Euro angestiegen. Das seit Jahren niedrige Zinsniveau habe sich auf das Anlageverhalten der Kunden ausgewirkt. Im Bereich Wohnungsbau war die Volksbank Kirnau 2021 als Kreditgeber erneut stark gefragt. Das Kreditgeschäft habe sich positiv entwickelt, und der Boom am privaten Immobilienmarkt habe sich weiter fortgesetzt. Zum Bilanzstichtag wurden Kredite und Darlehen von insgesamt 147,9 Millionen Euro ausgeliehen. Die an die Verbundpartner vermittelten Kredite betragen 23,9 Millionen Euro. Das von der Volksbank Kirnau betreute Kundenvolumen betrage 457 Millionen Euro und bedeute eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 53 Millionen Euro bzw. 13 Prozent. Durch das deutliche Wachstum im Kreditgeschäft konnte der Margenrückgang teilweise aufgefangen werden. Wie Ehmann unterstrich, habe man im vergangenen Jahr gut und erfolgreich gewirtschaftet. Das Eigenkapital konnte weiter gestärkt werden. Der Bilanzgewinn betrage 443.000 Euro und entspreche in etwa dem Vorjahresergebnis. Eine Dividende von zwei Prozent auf die Geschäftsguthaben werde ausgeschüttet. Hierfür würden aus dem Bilanzgewinn rund 37.000 Euro benötigt. 200.000 Euro und 206.000 Euro sollen den Rücklagen zugewiesen werden. Die Ertragslage des Geschäftsjahres sei zufriedenstellend.

Auch interessant
Realschule Osterburken: Alle Prüflinge haben bestanden
Osterburken: Kleiner, aber feiner Kilianimarkt kam gut an
Osterburken: Der GTO-Neubau wird deutlich teurer als geplant

Zum Stichtag 31. Dezember 2021 waren insgesamt 4337 Mitglieder bei der Volksbank eG beteiligt. 154 seien neu in den Kreis der Anteilseigner eingetreten. Das gesellschaftliche Engagement sei, wie Bankvorstand Ehmann sagte, weiter sehr wichtig. Man habe durch eine Kooperation mit der DLRG eine Möglichkeit geschaffen, die genossenschaftliche Aufgabe der Förderung der Kinder und Jugendlichen in der Region mit Leben zu erfüllen. Zudem erhielten die Fastnachtsvereine der Region jeweils eine Spende von 500 Euro. Spenden gab es zudem für den geplanten Spielplatz "Neptun" in Osterburken sowie für das Familienbad in Ahorn. Abschließend sagte Bankvorstand Ehmann, dass es die Volksbank Kirnau in ihrer zwischenzeitlich 141-jährigen Geschichte immer verstanden habe, ein Vertrauenskapital bei den Menschen in der Region zu schaffen. Diese vertrauensvolle Zusammenarbeit und der gute Zusammenhalt auf Basis der genossenschaftlichen Grundwerte bleibe das Fundament für die regional eng verwurzelte Volksbank Kirnau.

Im Tätigkeitsbericht des Aufsichtsrats sagte Ralph Matousek, dass die gestellten Aufgaben erfüllt worden seien. Die Überwachungsfunktion habe man wahrgenommen und erforderliche Beschlüsse gefasst. Im Geschäftsjahr fanden acht Sitzungen statt, in denen man sich auch intensiv mit dem Thema "Zukunftsfähigkeit" beschäftigt habe. Dies unter dem Aspekt des veränderten Kundenverhaltens. Die Mitglieder des Aufsichtsrates nahmen auch an Fort- und Weiterbildungen teil.

Über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung berichtete Verbandsprüfer Karl-Heinz Krauß. Die Volksbank Kirnau habe sich im vergangenen Geschäftsjahr gut am Markt behauptet und sei trotz Pandemie ihrer genossenschaftlichen Aufgabe gerecht geworden. Die Vermögenslage, so Krauß, sei geordnet. Die Eigenkapitalausstattung sei gut.

Die Feststellung des Jahresabschlusses sowie die Beschlussfassung über die Ergebnisverwendung erfolgten einstimmig. Ebenso einstimmig wurden die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder durch den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Osterburken, Thomas Zemmel, entlastet, der sich auch für die gute Zusammenarbeit und die großzügige Unterstützung des DLRG Osterburken bedankte.

Die anschließenden Wahlen zum Aufsichtsrat leitete das dienstälteste Mitglied des Gremiums, Karl-Peter Maurer (Merchingen). Die turnusgemäß ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder Ralph Matousek (Rosenberg), Uwe Baumann (Ahorn) und Carsten Sans (Osterburken) wurden einstimmig wiedergewählt. Für Ulrich Kempf und Anette Kolb-Köberlein war eine Wiederwahl satzungsgemäß aus Altersgründen nicht mehr möglich, beide wurden anschließend von Ralph Matousek verabschiedet. Beide waren auf den Tag genau zwölf Jahre Aufsichtsratsmitglied der Volksbank Kirnau. Matousek ging kurz auf deren Verdienste ein. Beide erhielten nach Worten des Dankes ein Geschenk in Form einer Reisetasche.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.