Gänsehaut im Schlosshof bei "Tosca"
Puccinis Werk kommt am kommenden Wochenende im Dreierpack.

Zwingenberg. (RNZ/pm) Ganz im Zeichen von Giacomo Puccinis "Tosca" stehen die Zwingenberger Schlossfestspiele am kommenden Wochenende. Ein besonderes Klangerlebnis verspricht dabei Intendant Rainer Roos, der das Orchester mit insgesamt 55 Profimusikerinnen und -musikern der Staatsoper Stuttgart und des Nationaltheaters Mannheim dirigiert.
Für die Regie hat Roos Multitalent Sascha Oliver Bauer engagiert, den früheren Intendanten und Schauspieldirektor der Frankenfestspiele in Röttingen. Für Bauer ist das Schloss kein unbekanntes Pflaster. 2019 inszenierte er an exponierter Stelle über dem Neckar bereits das Rekordmusical "Artus – Excalibur".
Auf Schloss Zwingenberg steht Bauer nun mit Megan Marie Hart (als "Tosca"), Sebastiano Lo Medico ("Cavaradossi") und Marco Di Sapia ("Scarpia") eine internationale Spitzenbesetzung zur Verfügung, die von weiteren etablierten Ensemble-Mitgliedern flankiert werden. Als ersten Konzertmeister konnten die Schlossfestspiele Professor Joachim Schall gewinnen, der Erster Konzertmeister der Staatsoper Stuttgart und der Bayreuther Festspiele war. In dieser Funktion führte er das Bayreuther Festspielorchester auch im "Ring der Nibelungen" unter dem Dirigat von Sir Georg Solti.
Zwanglos modern
"Wir werden sicher keine zwangsmodernisierte Tosca zeigen, uns aber sehr wohl moderner Theatermittel bedienen und auf die Suche gehen, wie Puccini heute seine Tosca sehen könnte", verrät Sascha Oliver Bauer. Er berichtet begeistert vom Zusammenwirken von großer Musik und spannendem Schauspiel: "Bei der Vorbereitung einer Puccini-Oper passiert etwas ganz Seltsames: In der Regel wählt man als Regisseur eine die Szenen und Spielenden unterstützende Musik aus und verstärkt oder unterdrückt so gewisse Momente des Abends.
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Hier ist es genau andersrum: Es gibt eine fertige, minutiös durchgetaktete ‚Filmmusik‘, und an diese angelehnt bebildert man gewissermaßen den musikalischen Ablauf." Aufgrund der vielen Welthits in der Oper vergleicht Bauer Puccinis damaliges Wirken gern mit dem, was später Filmkomponist Hans Zimmer verwirklichte.
Auch Intendant Rainer Roos freut sich auf das Wochenende mit drei Vorstellungen am Freitag (20 Uhr), Samstag (20 Uhr) und Sonntag (19 Uhr): "Puccinis hoch spannender Musik-Thriller aus dem Jahr 1900 zählt zu den ganz großen Titeln des Opernrepertoires", findet Roos und verspricht schon vorab: "Bei Cavaradossis berühmter Arie im dritten Akt ist Gänsehaut-Feeling garantiert."
Info: Karten für die Vorstellungen von "Tosca" gibt’s noch unter der Telefonnummer 06263/45154, www.schlossfestspiele-zwingenberg.de und bei den Tourist-Infos in der Region.