Osterburken

Der GTO-Neubau wird deutlich teurer als geplant

Die Baukosten stiegen auf 30 Millionen Euro an. Dazu tagten der Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschuss.

12.07.2022 UPDATE: 12.07.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden
Der Neubau des Ganztagsgymnasiums Osterburken, das größte Einzelbauvorhaben in der Geschichte des Landkreises, wird deutlich teurer als ursprünglich veranschlagt. Dies wurde jetzt in der Sitzung des Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschusses in Limbach bekannt gegeben, wo eine aktualisierte Kostenberechnung vorgestellt wurde. Foto: Andreas Hanel

Osterburken. (pm) Erneut stand der Ersatzneubau des Ganztagsgymnasiums Osterburken und damit das größte Einzelbauvorhaben in der Geschichte des Landkreises ganz oben auf der Tagesordnung des Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschusses des Kreistags bei der Sitzung in Limbach. Dabei erhielten die Kreisräte eine aktualisierte Kostenberechnung und auch Einblicke in wichtige Planungsänderungen bei der Energieversorgung.

Nachdem weitere Ausschreibungen abgeschlossen seien, könne die Verwaltung das Gremium über die Ergebnisse, aber auch den Baufortschritt informieren, sagte Landrat Dr. Achim Brötel zu Beginn: "Die Kostenentwicklung auf dem maßlos überhitzten Bausektor holt uns inzwischen wie befürchtet ein. Im Saldo liegen wir jetzt deutlich über der Kostenberechnung. Es steht deshalb zu befürchten, dass wir doch mit ganz erheblichen Mehrkosten rechnen müssen." Auf weitere Zuschüsse aus Berlin oder Stuttgart könne man dabei nicht hoffen.

Im Detail informierte dann Architekt Dietmar Gehrig vom Landratsamt über die Kostenentwicklung. Während die Gerüstbau- und die Sonnenschutzarbeiten günstiger als veranschlagt vergeben werden konnten, liegt die Auftragssumme für die Dachabdichtungsarbeiten um rund 439.000 Euro über der Kostenberechnung. "Im Saldo ergibt sich durch diese drei Gewerke somit also eine weitere Kostensteigerung für das Gesamtprojekt", so Gehrig. Die noch ungeprüften Angebote für die Fensterbauarbeiten lägen ebenfalls über dem Kostenvoranschlag. Für die Fassadenverkleidung seien erst gar keine Angebote eingegangen. Insgesamt läge man damit derzeit bei Baukosten von rund 30 Millionen Euro statt der ursprünglich geplanten 27 Millionen Euro. Entscheidend seien nun die Ergebnisse bei den Ausschreibungen der technischen Gewerke, die derzeit noch liefen.

Darüber hinaus schilderte Gehrig, wie das Landratsamt auf die dramatischen Veränderungen auf dem Energiemarkt reagiert. "Wir haben es mit unseren Fachplanern geschafft, das Wärmeversorgungssystem nochmals zu optimieren. Eine dritte Wärmepumpe sorgt jetzt dafür, dass der Einsatz von Gas als Primärenergie um rund 27 Prozent gesenkt werden kann", unterstrich Gehrig. Damit mache man einen weiteren deutlichen Schritt in Richtung Versorgungssicherheit, aber auch einer guten Nachhaltigkeitsbilanz der neuen Schule. "Zudem werden wir alle baulichen Vorkehrungen treffen, um einen Flüssiggastank installieren zu können. Gerade in der Übergangszeit trage auch Strom aus Fotovoltaikanlagen auf dem Dach zu der guten Energiebilanz der Wärmepumpen bei. Für diese planerischen Änderungen erhielt die Kreisverwaltung eine breite Unterstützung aus den Reihen der Ausschussmitglieder.

Die Rohbauarbeiten liefen inzwischen planmäßig an, erläuterte Gehrig weiter. Bei Beginn der Arbeiten sei im Baufeld allerdings eine nicht verzeichnete Trinkwasserleitung gefunden worden. Deren Verlegung durch die Stadt sei unabdingbar gewesen. "Bei dem von Anfang an sehr stringent gefassten Bauzeitenplan dürfte es schwer sein, diesen sechswöchigen Zeitverlust wieder wettzumachen", so Gehrig.

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Anschließend gab die Verwaltung noch einen Überblick zum Stand der Digitalisierung an den kreiseigenen Schulen. Der Landrat informierte, dass die im Rahmen des "Digitalpakts Schule" finanzierten Arbeiten an der Netzwerkverkabelung bei allen Schulen abgeschlossen sind. Der Fachdienst EDV habe zudem damit begonnen, das Grobkonzept für die neue IT-Strategie umzusetzen. Der Fokus liege derzeit auf der Auswahl, Beschaffung und Einführung einer zentralen Telefon- und Rechenzentrumsinfrastruktur. Über das "Schulbudget Corona" habe man zudem rund 126.000 Euro für die Anschaffung von 29 CO₂-Ampeln, sechs Luftreinigern, Plexiglasscheiben sowie rund 60 mobilen Endgeräten finanziert.

Landrat Dr. Brötel dankte abschließend der durch den stellvertretenden Bürgermeister Gerhard Noe vertretenen Gemeinde Limbach für die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Noe hatte die Ausschussmitglieder im Namen der Gemeinde begrüßt.

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