Durchs Feuer gehen in der Stadt der Liebe
"Solange" heißt die neue Single, der aus Sennfeld stammenden Hip-Hopper "Zweierpasch". Den Dreh absolvierten sie mit den Zwillingen Neumann in Paris.

Sennfeld/Freiburg/Paris. (pm) Die zweite Single "Solange" der Hip-Hop-Band "Zweierpasch", die ihre Wurzeln in Sennfeld hat, ist ein emotionaler Vorbote des lang erwarteten Jubiläumsalbums "22".
"Solange" wandelt zwischen Dancehall und Urban Pop, der Sound erinnert an das Hitproducerteam Major Lazer. Eine Ode ans gemeinsam durchs Feuer gehen, an ewige Liebe und Seelenverwandtschaft.
Dafür werden bei den Zwillingen Felix und Till Königreiche gebaut, der legendäre Charles Aznavour zitiert und "Je t’aime" in Paris geflüstert. Ein Refrain mit Ohrwurm-Charakter, der nicht nur wegen der erstklassigen Backroundvocals von Björn Geiger (Liner Notes) das gewisse Etwas hat.
Die versierten deutsch-französischen Raps der Brüder Neumann gehen direkt ins Ohr und Herz, die Produktion von Troove Prod (Basel und Paris) in Beine und Hüfte. 2:48 Minuten lang bleibt die Welt kurz stehen – mitten auf dem Dancefloor, mitten in der Stadt der Liebe.
Gedreht hat die Grenzgängerband aus Freiburg und Strasbourg dafür mit dem hochklassigen Tänzerduo Leandre Tamba und Coco Katell am Pariser Eiffelturm. Welche deutsche Band würde besser dahin passen, wo das französische Herz am heftigsten pocht? Große Bilder im Panorama der französischen Hauptstadt, eindeutiges Knistern zwischen der sexy Tänzerin Coco und ihrem tätowierten Gegenüber, dem sie zum Ende neckisch die weiße Sonnenbrille entwendet.
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Während "Zweierpasch" in ihrer ersten Albumsingle "Le Feu" noch mit dem Feuer spielten, zum Schmiedehammer griffen und hungrig-angriffslustig klangen, spielt "Solange" auf einer anderen Partitur: "Wir feiern den Zusammenhalt mit unseren Herzdamen, unserer Familie und darüber hinaus zehn Jahre Bandjubiläum. Dafür steht der Song".
Er klingt weniger nach Rap als sein Vorgänger, wagt sich einen Schritt in den Mainstream und überrascht mit neuer Formel, die der umtriebigen Band bestens zu Gesicht steht.
Ausgezeichnet als Freiburgs Band des Jahres, mit dem hoch dotierten Adenauer de Gaulle Preis in Paris und als Finalist des Panikpreises von Udo Lindenberg – "Zweierpasch" wandelt dennoch in ihrer eigenen Welt.
Die Texte mischen Deutsch und Französisch, mit oft hochpolitischen Songs legen sie die Finger in die Wunden unserer Zeit: Rassismus, Rechtsruck und Naturkatastrophen.
Auch ihr für März angekündigtes Album knüpft daran an und findet gleichzeitig die richtige Balance aus Rebellion und Positivität. Gangsterrap hat "Zweierpasch" noch nie gemacht. Conscious Rap trifft es besser, wobei sie den stets poetischen-kraftvollen Lyrics einen Stilmix aus internationalen Einflüssen beimischen, die "Zweierpasch" auch als Liveband unverwechselbar machen.
Bewiesen bei Konzerten in Deutschland, Frankreich und Belgien, aber auch in Mali und Kasachstan. Bereits im Dezember folgt mit "Sirenen" ihre dritte Single.