Private Plastik-Swimmingpools sorgen für knappes Trinkwasser
Eberbacher und Hirschhorner sollen weniger Wasser verschwenden. In Eberbach bleibt’s vorerst beim "moralischen Appell".
Eberbach/Hirschhorn. (rho) Was haben der Eberbacher Stadtwerkechef Günter Haag und der Hirschhorner Wassermeister Michael Haas gemeinsam? Zu Beginn der wärmeren Jahreszeit müssen beide die Schüttungen ihrer Trinkwasserquellen beobachten. Denn vor allem nach einem trockenen Winter oder in einem dürren Frühjahr kann das wertvolle Nass knapp werden. Und dann sind die Wasserkunden aufgerufen, sich entsprechend einzuschränken.
Die Stadt Hirschhorn appelliert schon jetzt öffentlich an die örtlichen Kunden, weniger Trinkwasser zu verbrauchen oder generell unnötig zu verwenden. Die Stadtwerke Eberbach werden voraussichtlich in den nächsten Tagen zu sparsamerem Umgang mit dem frischen Nass auffordern – so, wie es von beiden Anbietern in den vergangenen Jahren stets geschehen ist.
Während in Eberbach alles noch in der Balance zwischen Angebot und Verbrauch ist, gibt es in Hirschhorn bereits einen konkreten Anlass. Denn die Quellschüttungen im Hirschhorner Einzugsbereich sind aktuell zurückgegangen. Und auf der Seite der Abnehmer steigen die Zahlen und Mengen kontinuierlich weiter. Bedingt durch das Schließen der öffentlichen Freibäder und die Einschränkung der Benutzungszeiten hat sich in den letzten Jahren so mancher sein eigenes Schwimmbad in den Garten gestellt. Plastikschwimmbecken sind das, die jetzt so langsam wieder aufgefüllt werden. "Es gibt viele neue Aufstellpools", zählt Michael Haas.
Hirschhorn hat zwar ebenso wie Eberbach fünf Waldquellen. Doch im Gegensatz zur Stauferstadt hat die "Perle des Neckartals" nur Quellschüttungen, während die Eberbacher Stadtwerker in trockenerer Zeit die Brunnen in der Au zuschalten können. Das riesige Becken des Eberbacher Freibades ist bereits gefüllt – der größtmögliche Pool in der Stadt. Und dennoch ist derzeit noch genügend Wasser da.
Günter Haag in Eberbach sieht zum jetzigen Zeitpunkt deshalb noch keinen Anlass zur Sorge. Wenn es in der nächsten Woche womöglich zu einem allgemeinen Appell kommt, Wasser einzusparen, ist er eher "moralischer Art", so Haag.
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An eine Rationierung ist derzeit nicht gedacht. Man ist im Übrigen immer auf die Vernunft der Stadtwerkekunden angewiesen. Denn Einschränkungen über ordnungspolizeiliche Vorschriften sind nicht so ohne Weiteres möglich, wie auch Bärbel Preißendörfer vom Eberbacher Ordnungsamt bestätigt.