Eberbach

Rotary-Club spendet für geflüchtete Familien aus der Ukraine

"Diese Hilfe ist schnell und unbürokratisch": Der Rotary-Club Eberbach spendet 1000 Euro.

03.06.2022 UPDATE: 06.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden
Sandra Wäsch (rotes Shirt) und Natalie Reinig (weiß) freuen sich über die Gutscheine von Rotary-Präsident Peter Krüger. Foto: Moritz Bayer

Von Moritz Bayer.

Eberbach. Selbst der geräumige Keller des Dr. Schmeisser-Stifts ist beinahe voll, seit Sandra Wäsch und Natalie Reinig hier anpacken. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Über 500 Pakete wurden zuletzt in die Ukraine geschickt. Bei der nächsten Lieferung werden es noch mehr, auch dank der Unterstützung der Rotary Eberbach: Diese haben der "Ukraine Hilfe Eberbach" und den "Helfenden Engeln Neckar Odenwald" nun 1000 Euro Unterstützung als Spende übergeben.

"Hier sieht man direkt, wie schnell und unbürokratisch diese Hilfe ist und ankommt. Das freut uns besonders", sagt Peter Krüger, der Präsident der Eberbacher Rotary. Gemeinsam mit dem Gemeindedienst-Beauftragten, Dr. Dietmar Polzin, übergab Krüger die zahlreichen Gutscheine an Sandra Wäsch und Natalie Reinig. Die müssen sich nun überlegen, wie genau das Geld eingesetzt wird, denn: "Wir betreuen derzeit 17 Familien, also werden wir uns bis Ende der Woche überlegen, wer das Geld am nötigsten hat", erklärt Reinig. Drei Familien seien hierfür bereits vorgesehen.

Seit März wird in fünf Räumen im Keller des Stifts gesammelt, gepackt und ausgeteilt. Mittwochs können zwischen 16 und 18 Uhr Sachspenden abgegeben werden und Bedürftige sich direkt bedienen. Besonders die Kinderecke erfreut sich großer Beliebtheit, sind es doch die Kleinsten, die am stärksten unter der Flucht zu leiden haben.

Die nächste Hilfsfuhre wird am 24. Juni gepackt und fährt per Lkw tags drauf Richtung Nagold, wo umgeladen wird, bevor es in die Ukraine geht. Etwa 18 Paletten werden diesmal angepeilt. Wäsch erinnert sich mit Schrecken, dass einer der Lkw in der Ukraine sogar mal beschossen wurde – zum Glück blieben alle Personen unverletzt. Aber die Not wird den Bedarf weiter hochhalten, da sind sich alle sicher. Umso besser, dass zumindest die Nutzung des Dr. Schmeisser-Stifts unbefristet erlaubt wurde. "Mit weniger Platz würden wir richtig Probleme bekommen", erklärt Wäsch fachkundig.

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Neben dem Sammeln, Sortieren und Verteilen von Sach- und Geldspenden, die gerne an "Karitative Dienste St. Elisabeth e.V., IBAN: DE50.6729.1700.0021 5143 06" gesendet werden dürfen, helfen Wäsch und Reinig auch in sämtlichen Alltagssituationen: "Mit den Sprachbarrieren kommt es gerade auf den Ämtern teils zu absurden Situationen. Einmal wurde ein abgelaufener Reisepass nicht akzeptiert, er solle neu beantragt werden. Als ob aus der Ukraine derzeit da Antworten kämen. Da hilft nur dran bleiben". Eben mit echter Engelsgeduld.

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