Bücher und Blumen auf den Weg gestreut
Bei einer "literarischen Wanderung" in Aglasterhausen ging es um nachhaltige Themen und Texte. Das Büchereiteam startete gut vorbereitet.

Von Ursula Brinkmann
Aglasterhausen. Das Thema liegt auf der Hand und auch vor den Toren Aglasterhausens: Nachhaltigkeit. Das ehrenamtlich agierende Team der Bücherei St. Matthäus hatte – nach Corona-Unterbrechung – endlich wieder zur "literarischen Wanderung" geladen. Überschrift: Nachhaltigkeit. Erste Station war eine auf einem sanft geschwungenen Hügel gereihte Streuobstbaumlinie. Elfriede Schmidt vermittelte Wissenswertes über den Wert dieser altherkömmlichen Anbauweise. Entnommen hatte sie es der Zeitschrift "Natur". "Sie können sie – neben vielen anderen Zeitschriften und Medien – bei uns in der Bücherei kostenlos ausleihen."
Außer Schmidts Mitstreiterinnen und Mitstreitern aus dem Büchereiteam gehörten auch Bürgermeister Stefan Kron und Bürgermeister-Stellvertreter Kurt Gallion zu den durch Feld, Flur und Wald Spazierenden. Regina Dreßler vom St. Matthäus-Team hatte zuvor die Gäste an der katholischen Kirche begrüßt, dem Ausgangs- und Endpunkt der knapp sechs Kilometer langen Wanderung. Ihr zur Seite war Andreas Stammer, der das Thema dieser Wanderung intensiv vorbereitet hatte. Seine Einleitung zum Thema hatte er in Selbstgereimtes gegossen und dabei in Abwandlung eines bekannten Bonmots gewarnt: "Was du heute kannst bewahren …". Aber auch bei Literaten aller Länder und Zeiten hatte er nach Worten gesucht, die sich mit des Menschen Verhältnis zur Natur befassen.
"Alle wollen zurück zur Natur. Nur keiner zu Fuß", stand auf einem der Zettel, die die Wanderinnen und Wanderer einander vorlasen. Dem war dank der Initiative der Bücherei nicht so. Man ging und tauschte sich aus, man stoppte und lauschte dem, was die Organisatoren aus Sachliteratur und Belletristik zusammengetragen hatten. Damit nicht genug, erfuhr man von Sabine Sinther allerlei über eine Pflanze, die buchstäblich am Weg darauf wartete, entdeckt zu werden. "Die blaublühende Wegwarte hat zwar die Hochzeit ihre Blüte überschritten, doch war das Zichoriengewächs schon Heilpflanze, Gemüse und Blume des Jahres", klärte Sinther auf.
Bei der Auswahl der vorzustellenden Bücher, das verriet Andreas Stammer, komme ihm zur Hilfe, was die "Medienempfehlungen für die Büchereiarbeit" des katholischen Medienhauses Sankt Michaelsbund bereithielten. Die spannenden Leseproben, die er zum Besten gab, machten neugierig. Aber man wolle nicht nur unterhalten, erinnerte Stammer an die Ernsthaftigkeit des Wanderthemas. Für jeden dürfte an diesem Nachmittag etwas für künftige Lektürestunden als auch für ...
Von Ursula Brinkmann
Aglasterhausen. Das Thema liegt auf der Hand und auch vor den Toren Aglasterhausens: Nachhaltigkeit. Das ehrenamtlich agierende Team der Bücherei St. Matthäus hatte – nach Corona-Unterbrechung – endlich wieder zur "literarischen Wanderung" geladen. Überschrift: Nachhaltigkeit. Erste Station war eine auf einem sanft geschwungenen Hügel gereihte Streuobstbaumlinie. Elfriede Schmidt vermittelte Wissenswertes über den Wert dieser altherkömmlichen Anbauweise. Entnommen hatte sie es der Zeitschrift "Natur". "Sie können sie – neben vielen anderen Zeitschriften und Medien – bei uns in der Bücherei kostenlos ausleihen."
Außer Schmidts Mitstreiterinnen und Mitstreitern aus dem Büchereiteam gehörten auch Bürgermeister Stefan Kron und Bürgermeister-Stellvertreter Kurt Gallion zu den durch Feld, Flur und Wald Spazierenden. Regina Dreßler vom St. Matthäus-Team hatte zuvor die Gäste an der katholischen Kirche begrüßt, dem Ausgangs- und Endpunkt der knapp sechs Kilometer langen Wanderung. Ihr zur Seite war Andreas Stammer, der das Thema dieser Wanderung intensiv vorbereitet hatte. Seine Einleitung zum Thema hatte er in Selbstgereimtes gegossen und dabei in Abwandlung eines bekannten Bonmots gewarnt: "Was du heute kannst bewahren …". Aber auch bei Literaten aller Länder und Zeiten hatte er nach Worten gesucht, die sich mit des Menschen Verhältnis zur Natur befassen.
"Alle wollen zurück zur Natur. Nur keiner zu Fuß", stand auf einem der Zettel, die die Wanderinnen und Wanderer einander vorlasen. Dem war dank der Initiative der Bücherei nicht so. Man ging und tauschte sich aus, man stoppte und lauschte dem, was die Organisatoren aus Sachliteratur und Belletristik zusammengetragen hatten. Damit nicht genug, erfuhr man von Sabine Sinther allerlei über eine Pflanze, die buchstäblich am Weg darauf wartete, entdeckt zu werden. "Die blaublühende Wegwarte hat zwar die Hochzeit ihre Blüte überschritten, doch war das Zichoriengewächs schon Heilpflanze, Gemüse und Blume des Jahres", klärte Sinther auf.
Bei der Auswahl der vorzustellenden Bücher, das verriet Andreas Stammer, komme ihm zur Hilfe, was die "Medienempfehlungen für die Büchereiarbeit" des katholischen Medienhauses Sankt Michaelsbund bereithielten. Die spannenden Leseproben, die er zum Besten gab, machten neugierig. Aber man wolle nicht nur unterhalten, erinnerte Stammer an die Ernsthaftigkeit des Wanderthemas. Für jeden dürfte an diesem Nachmittag etwas für künftige Lektürestunden als auch für Verhaltensweisen dabei gewesen sein, die zu überdenken sind.
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Es ist jedoch nicht nur die Literatur, die die Menschen anregt, mitzuwandern. Ein Ehepaar aus Aglasterhausen war zum zweiten Mal dabei; ihnen ging es darum, "mal wieder unter die Leute zu kommen". Auch für den Bürgermeister zählen neben den Lesetipps die Begegnung mit "seinen" Bürgerinnen und Bürgern sowie die Bewegung in der Natur. "Ich gehe einfach gern." Kurt Gallion ist bereits mehrfach mitgegangen, hatte nach dem ersten "Reinschlittern" Gefallen an den Wanderungen mit Inhalt gefunden. Und Irmgard Zwick, die einst die Pfarrbücherei leitete, die Vorgängerin der jetzigen, wollte schon lange mal mitgehen und ist vom Format angetan, nicht ohne sich auch wieder Leseabende zu wünschen. Das und manches andere hat das Büchereiteam normalerweise im Programm und wünscht sich, wieder Freude und Interesse an Büchern wecken zu dürfen.
Beim abschließenden Zusammenkommen im Gemeindesaal, bei dem mit Häppchen und einem kühlen Rosé der Gaumen und weiteren "aufgeschlagenen" Buchempfehlungen der Geist gekitzelt wurde, brachte Andreas Stammer unter anderem den sich für ökologische Themen engagierenden Autor Franz Alt ins Spiel. Das aktuell empfohlene Buch trägt den Titel: "Nach Corona – unsere Zukunft neu gestalten". Es könnte auch für das Engagement rund um die Bücherei St. Matthäus gelten …