Gemeinde freut sich über unerwartetes Haushaltsplus
Die Schlüsselzuweisungen des Landes steigen auf ein bisheriges Allzeithoch. Der Personalbereich ist für die höchsten Aufwendungen verantwortlich.

Schönbrunn. (MD) Deutlich besser als geplant fällt die Jahresrechnung für 2021 aus. Das Zahlenwerk stellte Kämmerer Benedikt Münch in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor. Ging man bei der Gesamtrechnung bei der Haushaltsverabschiedung noch von einem Minus von 233.400 Euro aus, so liegt man jetzt bei einem Plus von knapp 265.000 Euro. Möglich machen dies vor allem um gut 620.000 Euro auf rund 7,1 Millionen Euro gestiegene ordentliche Erträge. Die ordentlichen Aufwendungen waren mit knapp 6,7 Millionen angesetzt und stiegen etwas auf gut 6,8 Millionen Euro. Zudem verbuchte man nicht eingeplante außerordentliche Erträge von 15.000 Euro.
Münch erläuterte auch die Erträge im Ergebnishaushalt. Den größten Brocken mit gut 1,8 Millionen Euro machen Schlüsselzuweisungen und Ausgleichsleistungen aus. Es folgen der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer mit 1,76 Millionen Euro, Gebühren, Entgelte und zweckgebundene Abgaben in Höhe von 1,142 Millionen Euro und Zuweisungen, Erstattungen von Bund, Land, Landkreis und Gemeinden von rund 760.000 Euro. Nur im einstelligen Prozentbereich am großen Haushaltskuchen finanziell beteiligt sind sonstige Erträge und Entgelte mit 548.000 Euro (acht Prozent), die Gewerbesteuer mit gut 415.000 Euro (6 Prozent), die Grundsteuern A und B mit 307.000 Euro (vier Prozent), andere Steuern und steuerähnliche Einnahmen mit 204.000 Euro (drei Prozent) und kalkulatorische Einnahmen in Höhe von 115.000 Euro (ein Prozent). Die Grundsteuereinnahmen flössen "verlässlich wie eh und je", betonte der Finanzfachmann. Deren Hebesatz von 340 Punkten blieb seit dem Jahr 2015 konstant.
Auf gleicher Höhe liegt bereits seit 2010 der Hebesatz der Gewerbesteuer. Nach dem "Rekordjahr" 2020, in dem erstmals in der Geschichte der Gemeinde die "Halbe-Million-Euro-Grenze" überschritten worden war, habe man 2021 mit Einnahmen von gut 415.000 Euro eine "Punktlandung" hingelegt. Eingeplant im Haushalt waren nämlich 400.000 Euro. Um knapp 80.000 Euro höher gegenüber dem Jahr 2020 fielen die Einnahmen aus dem Anteil an der Einkommensteuer aus. Die entwickelte sich in den letzten beiden Jahrzehnten auch stark nach oben. So bekam die Gemeinde aus diesem Topf im Jahr 2005 noch ziemlich exakt 900.000 Euro, stieg diese Steuerart im Jahr 2012 auf knapp 1,3 Millionen Euro und erreichte ihren bisherigen Höchststand 2019 mit 1,767 Millionen Euro.
Aufgrund mangelnder eigener Steuerkraft erreichten auch die Schlüsselzuweisungen mit 1,82 Millionen Euro ein neues Allzeithoch. Zum Vergleich: 2005 gab’s nur rund 575.000 Euro, 2012 schon knapp 1,1 Millionen Euro. Münch: "Ohne diese Gelder vom Land könnten wir nicht existieren". Auf der Ausgabenseite im Ergebnishaushalt stehen die Personalaufwendungen mit 2,2 Millionen Euro oder 32 Prozent an erster Stelle. Dahinter kommen der Verwaltungs- und Betriebsaufwand mit gut 1,7 Millionen Euro, die Kreisumlage mit 900.000 Euro, kalkulatorische Kosten und die FAG-Umlage mit rund je 800.000 Euro sowie Versorgungsaufwendungen, Transferaufwendungen und die Gewerbesteuerumlage mit zusammen rund 385.000 Euro.
Bei den Personalaufwendungen stechen die Kindergärten mit gut 1,1 Millionen Euro oder 45 Prozent hervor, gefolgt vom Rathaus mit 647.000 Euro bzw. 30 Prozent. An den Rhein-Neckar-Kreis musste Schönbrunn 905.000 Euro abführen, bei einer auf 25 Punkte gesenkten Kreisumlage. 2010 betrug der Wert noch 31 Punkte und die Gemeinde musste "nur" 807.000 Euro hinlegen. Größte kommunale Investition im Jahr 2021 war mit 985.000 Euro die Sanierung der Eberbacher Straße in Schwanheim. Mit deutlichem Abstand und Kosten von 92.000 Euro folgten der Gehweg im Oberen Talweg in Haag, die Erschließung Blauer Hut/Moosbrunner Straße mit 36.000 Euro und der Spielplatz mit 29.000 Euro in Schönbrunn.