"Die Atmosphäre ist einfach schön" (plus Fotogalerie)
Viele Besucher tummeln sich trotz eisigem Schneetreiben am Wochenende beim Weihnachtsmarkt auf dem Neuen Markt

Gute Laune herrscht bei den Besuchern, die sich mit Glühwein aufwärmen.
Von Jonas Haaß
Eberbach. Bei Winterwetter wie aus dem Bilderbuch tummelten sich am Samstag und Sonntag Besucher aus nah und fern an den rund 20 Ständen des Weihnachtsmarktes. Jan Heißler, gemeinsam mit einem vierköpfigen Team im dritten Jahr in Folge für die Organisation zuständig, war sehr zufrieden mit dem Verlauf. Die ehrenamtlichen Planer wurden finanziell durch die Stadt unterstützt. Beim Aufbau der Hütten waren auch die Stadtwerke und der Bauhof behilflich. Heißler verkauft auf dem Eberbacher Weihnachtsmarkt seit vielen Jahren Laubsägearbeiten, die seine Ehefrau Corinna in Handarbeit angefertigt hat. "Die Besucher nehmen den Neuen Markt als Standplatz sehr gut an, die Atmosphäre ist einfach schön", stellt der Mit-Organisator gestern Nachmittag fest.
Zu den langjährigen Standbetreibern gehören auch Nicole und Michael Rupp, die hausgemachte Schnäpse, Marmelade und Glühwein verkaufen. Die Etiketten der Spirituosen sind mit selbst gezeichneten, der Obstsorte angepassten Bildern geschmückt. Mit der Resonanz sind sie in diesem Jahr auch sehr zufrieden.
Ebenfalls schon "eine Ewigkeit" dabei ist der Bezirksimkerverein Eberbach, dessen Vorsitzender Rainer Olbert sowohl vom Zuspruch, als auch vom Wetter begeistert ist. Am Imker-Stand gibt es Wildschwein-Bratwürste und Burger. Olbert fordert "jedem Eberbacher, der zehn Wild-Bratwürste isst, einen Orden zu verleihen", um den Bestand rund um das Stadtgebiet zu reduzieren. Für Stadtverwaltung und Imkerverein könnte diese "Belohnung" seiner Meinung nach "sicherlich viele positive Effekte auslösen".
Zum zweiten Mal verkauft Justine Rupp ihren selbst gemachten Schmuck. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist sie bis Sonntagmittag noch nicht völlig zufrieden, "aber das kann ja bis zum Abend noch werden".
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Auf großes Interesse stößt Markus Woldrich mit seinen Taschen, Geldbeuteln und anderen Produkten, die aus alten Feuerwehrschläuchen hergestellt werden. "Das Ganze funktioniert nach dem Prinzip des Upcyclen", erklärt der Eberbacher, der gemeinsam mit seiner Ehefrau das Schmuckgeschäft "FlowArt" in der Bahnhofstraße betreibt. Dabei werden scheinbar nutzlose Gegenstände in sinnvolle Produkte verwandelt, in diesem Fall durch die Firma "FeuerWear". Bei Feuerwehrschläuchen funktioniert das in mehreren Schritten. Zunächst werden die Schläuche ordentlich gereinigt, um dann in ihre Einzelteile zerlegt und neu zusammen genäht zu werden. Das hat für Feuerwehren den Vorteil, keine hohen Kosten für eine Sondermüllentsorgung zahlen zu müssen. Durch das ungewöhnliche Material sind die Produkte äußerst langlebig und kommen nicht gleich wieder in den Abfall-Kreislauf zurück. "Diese nachhaltigen Produkte kommen sehr gut an, manche Kunden kamen extra deswegen wieder vorbei", berichtet Woldrich.
Erstmals auf dem Weihnachtsmarkt vertreten ist die Firma Catalent. Alljährlich suchen sich die Mitarbeiter eine soziale Aktion heraus. Karin Sörensen, Assistentin der Geschäftsleitung, hat den Stand auf dem Weihnachtsmarkt gemeinsam mit ihrem Team organisiert. Die Erlöse aus dem Verkauf von Feuerzangenbowle und Flammkuchen gehen direkt an die Steven-Hawking-Schule in Neckargemünd und an die Kinderhilfsaktion "Herzenssache". "Wir sammeln dann an Nikolaus und bei der Weihnachtsfeier auch betriebsintern weiter" erzählt Sörensen. Ebenfalls neu dabei ist Rita Fürneisen mit ihren hausgemachten Leckereien. Mit Eberbach hat sie schon am Apfeltag gute Erfahrungen gemacht, die sich jetzt auch beim Weihnachtsmarkt bestätigt haben.
Rund um den Neuen Markt beteiligen sich noch zahlreiche weitere Vereine und Standbetreiber. Für die kleinen Gäste ist das erstmals vorhandene Kinderkarussell ein Highlight.
Das umfangreiche Rahmenprogramm bereicherte unter anderem am Samstag die Steigegrundschule mit dem Kindermusical "Der zerstreute Weihnachtsmann", den Abschluss machte am Sonntag der Fanfarenzug.
Natürlich waren auch das Christkind mit seinen Engeln und der Nikolaus dabei.
























