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Bahnübergang Waldstraße wird umgebaut

Die Sperrung für den Straßenverkehr soll bis 15. Dezember dauern. Die Umleitung über Buchener Straße und Panzerstraße ist ausgeschildert.

27.09.2023 UPDATE: 27.09.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 35 Sekunden
Für den Straßenverkehr ist der Bahnübergang in der Waldstraße seit Montag nicht mehr passierbar. Die Umbauarbeiten der Westfrankenbahn sollen bis Mitte Dezember dauern. Foto: Ralf Scherer

Von Ralf Scherer

Walldürn. Gerade mal sechs Wochen sind vergangen, seit die Bundeswehr neue Schilder an den Zufahrten zur Panzerstraße aufgestellt hat, um den motorisierten Verkehr auf ein Minimum zu beschränken. Nur Verkehrsteilnehmern mit einem berechtigten Anliegen war es seitdem erlaubt, die bundeseigene Strecke zu benutzen. Seit Montagnachmittag ist die Beschränkung auf einem Teilstück der Panzerstraße aufgehoben. Zwischen der Abzweigung in Richtung Hainstadt und der Abzweigung Dr.-Heinrich-Köhler-Straße/Waldstraße dürfen alle Verkehrsteilnehmer die Strecke regulär nutzen – deutlich erkennbar an den durchgestrichenen Hinweistafeln an den Zufahrten.

Der Grund für die Freigabe: Am Dienstag haben die Bauarbeiten zur Umgestaltung des Bahnübergangs in der Waldstraße begonnen. Wegen der dafür notwendigen Vollsperrung ist der Bahnübergang aus beiden Richtungen nicht mehr passierbar. Der Verkehr wird deshalb über die Buchener Straße und Panzerstraße umgeleitet.

Foto: Scherer

Mit dieser Maßnahme wollen die Verantwortlichen des Gemeindeverwaltungsverbands Hardheim-Walldürn als zuständiger Straßenverkehrsbehörde, der Stadt Walldürn und der Bundeswehr vermeiden, dass neben dem Pkw- auch der Schwerlastverkehr in Richtung Wohngebiet "Walldürn Süd" und Industriegebiet "Barnholz" ausschließlich auf die Dr.-Heinrich-Köhler-Straße ausweichen muss.

"Uns ist selbstverständlich bewusst, dass diese Maßnahme der ursprünglichen Intention widerspricht, jedoch ist eine potenzielle Umleitung, insbesondere des Industrie- und Schwerlastverkehrs, durch das Wohngebiet bei einem derartigen Verkehrsaufkommen unserer Bewertung nach nicht zweckmäßig", erklärte Oberstleutnant Ulrich Arnold auf Anfrage der Rhein-Neckar-Zeitung. Eine temporäre Aufhebung der Beschränkung sei nach hiesiger Einschätzung die bessere Lösung, insbesondere für alle direkt von dieser Maßnahme betroffenen Anwohner.

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"Das Logistikbataillon 461 Walldürn der Bundeswehr setzt sich aktiv für die Verkehrssicherheit und das Wohl der Bevölkerung ein", so der Kasernenkommandant. Die Umleitung sei in Abstimmung mit den zuständigen Behörden vorgenommen worden, um den Verkehrsfluss während dieser Phase aufrechtzuerhalten und sicherzustellen.

Laufen die Bauarbeiten nach Plan, soll die Umleitung bis 15. Dezember bestehen bleiben. Während dieses Zeitraums will die Bundeswehr gemeinsam mit dem Gemeindeverwaltungsverband Geschwindigkeitskontrollen durchführen, um die Sicherheit vor allem für jene Soldaten aufrechterhalten zu können, die zu Fuß auf der Panzerstraße unterwegs sind.

Deren Gefährdung durch rücksichtslose Autofahrer sei schließlich auch der Grund für die Bundeswehr gewesen, das schon immer geltende Nutzungsverbot in Form der neuen Beschilderung noch einmal zu verdeutlichen, betonte Oberstleutnant Arnold.

Um die Vermeidung von Gefahren geht es auch der Westfrankenbahn bei der Umgestaltung des Bahnübergangs: Seit der Sanierung der Buchener Straße vor knapp zehn Jahren war zu beobachten, dass Lastkraftwagen, die nach dem Bahnübergang von der Waldstraße nach rechts in die Buchener Straße abbiegen wollten, auf die Gegenfahrbahn ausscheren mussten, damit sie die enge Kurve bewältigen konnten.

Im Zuge des Umbaus soll deshalb der Kurvenradius vergrößert werden. Unmittelbare Auswirkungen hat dies auf die Verkehrsinsel, die bisher als Überquerungshilfe für Fußgänger diente: Wegen des größeren Kurvenradius würden Fußgänger zukünftig ins Leere laufen. Deshalb wird die Verkehrsinsel entfernt. Ein vergleichbarer Ersatz an anderer Stelle ist nicht vorgesehen. Bei einer Besichtigung vor Ort im Februar 2022 hatte sich nämlich ergeben, dass eine "alternative Querungshilfe im nächstmöglichen Umkreis" zu einem Unfallschwerpunkt führen würde. Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, wonach die Verkehrsinsel kaum von Fußgängern zum Überqueren der Straße genutzt wurde, dürften letztlich ebenfalls zu dieser Entscheidung beigetragen haben.

Sicherheitsaspekte spielen schließlich auch bei der Erneuerung der Technik eine zentrale Rolle: Die bisherigen Anlagen werden durch eine moderne Variante mit halbseitiger Schranke, Andreaskreuz und Ampelanlage ersetzt.

Parallel zu den Arbeiten am Bahnübergang wird nach Auskunft von Christian Berlin, Leiter des Walldürner Stadtbauamts, bald mit der Sanierung der Gregor-Mendel-Straße begonnen. Diese Maßnahme soll mit dem Anschluss der Kanalisation in der Waldstraße starten und in mehreren Abschnitten bis ins kommende Jahr hinein durchgeführt werden. Die Zufahrt zu den Bauplätzen im Areal "Leinenkugel" werde dennoch jederzeit möglich sein, so Berlin.

Während der Bauphase am Bahnübergang müssen sich vor allem die Bewohner der Waldstraße mit zusätzlichen Verkehrsbelastungen arrangieren. Damit es dort nicht zusätzlich zu Behinderungen kommt, gilt auf beiden Seiten ein Halteverbot.

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