Kanalprüfung, Auftragsvergaben und alternative Bestattungsformen
Der Waldbrunner Gemeinderat verabschiedete sich mit einer umfangreichen Tagesordnung in die Sommerpause - Buchungssystem für Katzenbuckel-Therme aktiv

Von Jürgen Hofherr
Waldbrunn. Mit der dritten Sitzung des Waldbrunner Gemeinderats innerhalb von gut vier Wochen und einer umfangreichen Tagesordnung ging das Gremium in die Sommerpause. Bevor Bürgermeister Markus Haas in die Sitzung einstieg, ließ er die Anwesenden wissen, dass das Buchungssystem für den Besuch der Katzenbuckel-Therme seit Donnerstag aktiv ist, sodass sich Gäste ihren Termin reservieren können. Zu finden ist der Link über die Internetseite des Bades und die Homepage der Gemeinde.
Anschließend stellte Marco Ries vom Ingenieurbüro Sack & Partner aus Adelsheim den allgemeinen Kanalisationsplan und die Ergebnisse der Eigenkontrollprüfung der Abwasser- und Regenkanäle in Strümpfelbrunn und Mülben vor. Dabei erfuhren die Räte dass die Kontrolle der Abwasser- bzw. Regenbeseitigungskanäle alle zehn bis 15 Jahre erfolgen müssen. Bei der Befahrung mittels Kamera- und Robotertechnik wurde in den Kanalnetzen von Strümpfelbrunn und Mülben bei 20 bis 25 Prozent des Netzes bzw. der Abwasserschächte Handlungsbedarf innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre festgestellt, betonte Ries.
Auch die Veränderungen infolge des Klimawandels mit Starkregenereignissen wie 2016 in Schollbrunn, Mülben und Weisbach sind bei diesen Kontrolluntersuchungen und bei der Erstellung eines Kanalisationsplans von großer Bedeutung, da die Gemeinde haftet, wenn Kanäle nicht den vorgegebenen Dimensionen entsprechen und dadurch Schäden an Privatgrundstücken entstehen. Auch neue Versiegelungsflächen durch Neubaugebiete müssen berücksichtigt werden.
Durch die Erstellung von Prioritätenlisten könne man jedoch auch Synergieeffekte nutzen, indem man Maßnahmen bündelt. So ließen sich die Schäden im Bereich Hatzenbergstraße in Strümpfelbrunn beispielsweise im Zusammenhang mit der Erschließung neuer Bauplätze im Gebiet Hahnenfeld abwickeln.
Mit der Nennung der Problemstellen in den beiden Ortsteilen schloss Ries seinen Vortrag. In Strümpfelbrunn sind Sobertsbrunnen, Brunnenstraße, Zu den Kuranlagen, Kirchenstraße, Alte Marktstraße, Steingasse und Forsthausstraße solche Stellen, während in Mülben lediglich im Krappenwald und in der Odenwaldstraße Problemstellen ermittelt wurden.
Anschließend stellte Anne Simon von der Gemeindeverwaltung die neu zu beschließende Friedhofsatzung vor. Der steigenden Nachfrage nach alternativen Bestattungsformen Rechnung tragend, habe man solche nun in vielen Ortsterminen und Abstimmungsgesprächen mit den Ortschaftsräten in die Satzung aufgenommen,. Da die Nachfrage nach pflegearmen Gräbern zugenommen habe, werde man künftig sogenannte Rasenwahlgräber anbieten. Die Pflege des Rasens erfolgt durch die Gemeinde. Solche Flächen seien bisher in Weisbach, Schollbrunn und Strümpfelbrunn vorgesehen.
Um dem zunehmenden Wunsch nach Feuerbestattungen besser Rechnung zu tragen, habe man auch hier neue Formen in die Satzung aufgenommen. So biete man künftig mehrere verschiedene Möglichkeiten der Urnenbestattung an.
Die Kostenfestsetzung für die diversen Bestattungsmöglichkeiten wird der Gemeinderat im Herbst treffen, beantwortete Bürgermeister Markus Haas eine entsprechende Frage aus dem Gremium.
Es folgte der Abschluss einen Ingenieurvertrags für die Erschließung von fünf Bauplätzen im Baugebiet Wilhelmstraße im Ortsteil Weisbach. Für 36.300 Euro wird das Ingenieurbüro IfK aus Mosbach die Leistungen übernehmen. Für 60.300 Euro wird die Wilfried Helm GmbH aus Lauerskreuz die Pflasterarbeiten sowohl für den Gehweg, als auch für die Parkplätze vor dem Rathaus in Strümpfelbrunn übernehmen. In der Kostenplanung waren hierfür noch 85.000 Euro vorgesehen.
Die Asphaltarbeiten in der Steige in Waldkatzenbach und eines Teilstücks der Gartenstraße in Strümpfelbrunn wurden ebenfalls deutlich günstiger. Bei der Vergabe der Arbeiten an die Firma Michael Gärtner aus Eberbach für 59.400 Euro spart die Winterhauchgemeinde 20.000 Euro gegenüber der Kalkulation.
Tiefbauarbeiten zur Verlegung der Wasserversorgungsleitung der Rienzwiesenquelle, die aufgrund von Neubauten in Robern notwendig werden, übernimmt die Firma Meny Bau aus Mosbach für den Preis von 43.200 Euro. Hier lag die Kostenschätzung bei 35.000 Euro. Neben den Tiefbauarbeiten kommen Kosten für Material, Verlegung der Wasserleitung, Inbetriebnahme und die Vermessungs- und Ingenieurleistungen durch die Stadtwerke Mosbach hinzu, die bei geschätzten 17.000 Euro liegen.
Entsprechend eines Vorschlags des Sportausschusses der Gemeinde beschloss das Gremium die Vergabe eines Bau- und Investitionskostenzuschusses für 2019 an den SV Dielbach in Höhe von 4900 Euro. Der Verein hatte die Duschräume saniert und hierfür Kosten in Höhe von gut 26.000 Euro geschultert.
Anschließend wurde die Beschaffung von 27 iPads für die Winterhauch-Schule samt entsprechender Software beschlossen. Auftragnehmer ist die Firma Theile Computer-Systeme aus Speyer zum Preis von 14.000 Euro. Hierfür erhielt die Gemeinde bereits einen Zuschuss in Höhe von 12.500 Euro aus einem Sofortausstattungsprogramm von Bund und Land, mit dem der digitale Fernunterricht verbessert werden soll.
Mit der Annahme von Spenden endete die zweite Juli-Sitzung des Waldbrunner Gemeinderats.



