Erschossener Mann war wegen häuslicher Gewalt bereits bekannt
Der 46-Jährige hatte eine Bekannte mit einem Messer bedroht und ging später auf die Beamten los.

Mosbach. (dpa) Der bei einem Polizeieinsatz in Mosbach erschossene 46-Jährige war wegen häuslicher Gewalt polizeibekannt. Er war vor dem Vorfall am Freitag wohl im psychischen Ausnahmezustand mit einem Messer nahe dem Haus seiner Ex-Partnerin aufgetaucht, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte.
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Zwei Polizisten eilten zu Hilfe und wurden von dem Mann mit einem nicht unter das Waffenrecht fallenden Messer bedroht. Als Reizgas seine Wirkung verfehlte, schoss ein 22-jähriger Beamter auf den zweifachen Vater, der sich in psychiatrischer Behandlung befand. Er erlag an Ort und Stelle seinen schweren Verletzungen. Wie viele Schüsse abgefeuert wurden, wurde am Dienstag noch nicht bekannt gegeben.
Ermittelt wird jetzt im Fall des Schützen wegen Körperverletzung im Amt mit Todesfolge oder Totschlag. Gegen den anderen Beamten, der Reizgas nutzte, wird wegen des Verdachtes der Körperverletzung im Amt ermittelt.
Wie in solchen Fällen üblich werde dabei untersucht, ob der Einsatz der Dienstwaffe gerechtfertigt war, so das Landeskriminalamt. Dabei spiele auch Notwehr eine Rolle.
Derzeit würden etliche Zeugen vernommen, die den Vorfall auf offener Straße mitbekommen haben. Der Getötete war den Angaben nach in derselben Straße wie die Ex-Partnerin gemeldet.
Anfang Januar hatten zwei Polizisten ebenfalls in einem Fall häuslicher Gewalt in Hockenheim einen bewaffneten Mann mit sieben Schüssen außer Gefecht gesetzt.
Update: Dienstag, 17. Januar 2023, 16.03 Uhr
Ermittlungen nach tödlichem Polizeieinsatz laufen weiter
Mosbach. (dpa) Nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf einen Mann in Mosbach laufen die Ermittlungen weiter. Der Erste Staatsanwalt Florian Sommer konnte am Sonntag keine neuen Erkenntnisse mitteilen. Ermittelt wird zum Beispiel noch zu den Hintergründen des Vorfalls am Freitag und dem genauen Einsatzablauf.
Ein 46-Jähriger war am frühen Nachmittag wohl in einem psychischen Ausnahmezustand mit einem Messer bei seiner Ex-Partnerin aufgetaucht. Weil der Mann die herbeigeeilten Polizisten nach Angaben der Ermittler mit dem Messer bedrohte und Reizgas seine Wirkung verfehlte, schoss ein Beamter auf den 46-Jährigen. Dieser erlag an Ort und Stelle seinen Verletzungen.
Das Landeskriminalamt prüft, ob der Einsatz der Dienstwaffe den Vorgaben dafür entsprochen hat.
Update: Sonntag, 15. Januar 2023, 14.15 Uhr
46-Jähriger in Mosbach von Polizei erschossen
Neckarelz. (cao) Ein 46-jähriger Mann ist am Freitagnachmittag in Neckarelz von der Polizei erschossen worden. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen aufgenommen. Neben dem Erlenweg, wo sich die tragischen Ereignisse abgespielt haben, war auch die Herrenwiesenstraße bis in den Abend hinein gesperrt. Zahlreiche Einsatzkräfte von Polizei und Rettungsdienst waren vor Ort.
Wie das Landeskriminalamt und die Mosbacher Staatsanwaltschaft mitteilten, wurde die Polizei gegen 13 Uhr von mehreren Anrufern alarmiert: Ein sich augenscheinlich in einem psychischen Ausnahmezustand befindlicher Mann sei mit einem Messer bewaffnet im Bereich der Wohnung seiner Ex-Partnerin unterwegs. Nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte wenige Minuten später ging der Mann auf die Polizisten los. Der Einsatz von Reizgas habe keine Wirkung gezeigt, weshalb ein Polizist schließlich von seiner Dienstwaffe Gebrauch machte, heißt es in der Mitteilung von LKA und Staatsanwaltschaft.
Bis zum Eintreffen von Rettungsdienst und Notarzt hätten die Beamten Erste Hilfe geleistet. Der 46-Jährige erlag noch vor Ort seinen Verletzungen. "Der Mann war bereits polizeilich unter anderem wegen häuslicher Gewalt aktenkundig. Er befand sich nach derzeitigem Kenntnisstand in psychiatrischer Behandlung."
Wie viele Schüsse der Polizist auf den 46-Jährigen abgab und wo der Mann getroffen wurde, sei Gegenstand der Ermittlungen, erklärte Staatsanwalt Thorsten Zetsche der RNZ. Nun gelte es, Zeugen zu befragen, die Dienstwaffe des Beamten kriminaltechnisch zu untersuchen, den Tathergang auszuwerten und den Befund der Rechtsmedizin abzuwarten. Bis valide Ergebnisse vorliegen, werde es noch einige Tage dauern, so Zetsche. Entgegen der Spekulationen in den sozialen Netzwerken wurde keine weitere Person verletzt oder gar getötet.
Update: Freitag, 13. Januar 2023, 18.17 Uhr