Teddybärenkrankenhaus Buchen

"Wir wollen Kindern die Angst nehmen"

Am Samstag öffnet das "Teddybärenkrankenhaus" an der Klinik Buchen - Interview mit Dr. Harald Genzwürker

27.10.2017 UPDATE: 27.10.2017 17:00 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden

Der Aufenthalt im Krankenhaus ist für Kinder nicht gerade einfach. Mit der Aktion "Teddybärenkrankenhaus" heute in der Buchener Klinik will man den jungen Patienten auf den Fall der Fälle vorbereiten. Foto: Tanja Radan

Buchen. (Wd) Die Neckar-Odenwald-Kliniken veranstalten am Samstag in Zusammenarbeit mit dem TSV Buchen von 11 bis 16 Uhr ein "Teddybärenkrankenhaus", um den Kindern die Furcht vor dem Arzt oder dem Krankenhaus zu nehmen. Dabei besuchen die Kinder mit ihren Eltern das Krankenhaus und nehmen ihr "krankes" Kuscheltier oder ihre Puppe mit. Im Arztgespräch schildern sie die Krankheitssymptome des Patienten. Dieser wird von Dr. "ted." Harald Genzwürker untersucht und eine Behandlung vorgeschlagen. Mit Dr. Harald Genzwürker führte die RNZ ein Gespräch über die Aktion.

Warum veranstalten die Neckar-Odenwald-Kliniken in Buchen das "Teddybärenkrankenhaus?"

Wir wollen Kindern im Kindergartenalter mögliche Ängste nehmen, indem wir ihnen spielerisch die Abläufe im Krankenhaus nahebringen - von der Anmeldung über das Erheben der Krankengeschichte bis zur Untersuchung bis zur Abstimmung der Weiterbehandlung. Als "Elternteil" des Kuscheltieres können die fremde Umgebung und das Personal in einer Beobachterrolle erkundet werden. Die Kinder sind ja generell sehr interessiert und aufgeschlossen, bekommen allerdings über ihr Umfeld immer wieder mit, dass es nicht unbedingt gut ist, wenn jemand "ins Krankenhaus muss".

Wie sind die Kliniken im Tagesgeschäft auf die Bedürfnisse von kleinen Patienten vorbereitet?

Leider nur begrenzt, wir sind keine Kinderklinik - aber alle Beteiligten im Pflege- und Arztdienst versuchen ihr Möglichstes, um auf die kleinen Patienten (und deren Eltern) einzugehen, Maßnahmen genau zu erklären und zu trösten. Dabei helfen auch die Teddybären, die uns vom "Freundeskreis Teddybär e. V." zur Verfügung gestellt werden.

Welche Erfahrungen hat man beim ersten Aktionstag vor fünf Jahren gemacht?

Die Resonanz auf die ersten beiden Sprechtage des Teddybärenkrankenhauses, ebenfalls in Kooperation mit dem TSV, war toll - über 200 Kinder kamen mit ihren Teddys, Puppen und anderen Kuscheltieren. Das führte natürlich auch zu "realitätsnahen" Wartezeiten während der Stoßzeiten ...

Waren Ihre Kinder schon als Patienten im Krankenhaus?

Leider ja, eine unserer Töchter mit weniger als einem Jahr durchaus auch mit einer ernsteren Erkrankung. Das Wichtigste in der Kinderklinik war damals neben der Freundlichkeit des Personals in der Kinderklinik aber die Anwesenheit der Mama!

Wenn der Ernstfall des Krankenhausaufenthalts eintritt: Auf was sollen Eltern besonders achten?

Extrem wichtig, aber nicht immer ganz einfach: Die Eltern müssen Ruhe und Zuversicht ausstrahlen, so schwer es auch fallen mag. Kinder spüren Unruhe und Anspannung, werden umso unsicherer, wenn die Mama weint - deshalb ist es wichtig, einen möglichst kühlen Kopf zu bewahren. Wenn Unsicherheit bezüglich geplanter Maßnahmen besteht: Einfach nachfragen!

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