Soccer-Court Hettingen

Wie aus einer Vision Wirklichkeit wird

Georg Müller erfüllt sich dank großzügiger Sponsoren den Traum von einem Soccer-Court für den Hettinger Fußball-Nachwuchs

05.10.2020 UPDATE: 06.10.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 29 Sekunden
Hier wird der Soccer-Court gebaut: Auf der Freifläche hinter dem neuen Hettinger Sportplatz entsteht ein Kleinspielfeld mit Kunstrasenbelag. 80 000 Euro hat Initiator Georg Müller (Foto) dafür bei Sponsoren und Institutionen eingesammelt. Foto: Rüdiger Busch

Hettingen. (rüb) Passen, dribbeln, schießen: In einem Soccer Court, einem Kleinspielfeld mit Kunstrasenbelag, können Nachwuchsfußballer ihre technischen Fähigkeiten enorm verbessern und das auf spielerische Weise. Seit sechs Jahren setzt sich Georg Müller, Jugendtrainer des FC Viktoria, dafür ein, dass auch der Hettinger Kicker-Nachwuchs die Vorzüge eines solchen Allwetterplatzes nutzen kann. Nun wird seine Vision Wirklichkeit: Die Dietmar-Hopp-Stiftung, der Badische Sportbund, die Stadt Buchen und eine ganze Reihe örtlicher Firmen tragen die Kosten für das 80.000-Euro-Projekt, so dass schon Mitte Oktober die Bagger anrollen können.

Um die Vorgeschichte zu beleuchten, muss Ideengeber und Motor Georg Müller etwas ausholen: 2014 rief er mit seinen Mitstreitern das "1. Hettemer Fußballcamp" ins Leben. Seither nehmen Jahr für Jahr rund 80 Kinder und Jugendliche am ersten Wochenende der Sommerferien an dieser Fußballfreizeit teil. Dank der Vielzahl an Sponsoren blieb auch jedes Mal etwas Geld übrig – und dieser Überschuss sollte dem Fußballnachwuchs zugutekommen, so Müllers Intention.

Wie genau, das wurde ihm dann wenig später bei einem Besuch auf dem Trainingsgelände des Bundesligisten 1899 Hoffenheim in Zuzenhausen klar: "Dort gab es Soccer-Courts in allen Größen." Von da an stand Georg Müllers Ziel fest: ein Soccer-Court für Hettingen. Denn der erfahrene Jugendtrainer weiß: "Auf so einem Spielfeld lässt sich Fußball richtig erlernen." Technik, Spielintelligenz und Auffassungsgabe werden auf diesen kleinen Plätzen besonders gefördert. Da mit Bande gespielt wird, ist das Tempo ungemein hoch, und die Spieler sind permanent zu 100 Prozent gefordert.

2015 holte er sich das erste Angebot ein, und er wusste, welche Summe er auftreiben musste: 50.000 Euro. Georg Müller fragte bei den langjährigen Sponsoren des Fußballcamps nach, und viele waren bereit, auch den Soccer-Court mit einer Spende zu unterstützen. Auch der Verein – an der Spitze Vorsitzender Timo Steichler – habe das Vorhaben von Anfang an positiv begleitet und, wo nötig, Hilfestellung gegeben.

Das Projekt war auf einem guten Weg, doch 2018 musste die Planung angepasst werden: Das Spielfeld musste vergrößert werden, damit es einen Zuschuss des Badischen Sportbundes (BSB) gibt. Gemeinsam mit Fachbereichsleiter Günter Müller von der Stadt stellte Georg Müller dem BSB das Konzept vor – mit Erfolg. 12.600 Euro gibt es als Zuschuss. Die Stadt Buchen hat zudem eine Förderung in Höhe von 80 Prozent des BSB-Zuschusses in Aussicht gestellt. Von örtlichen Firmen und weiteren Sponsoren liegen Zusagen über 25.000 Euro vor, und eine Crowdfunding-Aktion in Kooperation mit der Volksbank Franken erbrachte weitere 8000 Euro.

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Zwischenzeitlich wurde der Bauantrag gestellt, der schließlich Anfang des Jahres positiv beschieden wurde. Doch noch immer fehlte ein größerer Betrag, um das Vorhaben verwirklichen zu können, denn für Georg Müller war klar: "Wenn ich ein solches Projekt starte, dann darf es den Verein nicht einen Cent kosten!"

Müller nahm Kontakt zur Dietmar-Hopp-Stiftung auf, wo seine Idee gleich auf viel Gegenliebe stieß: Henrik Westerberg, Referent Sport bei der Stiftung, habe sich bei einem Vor-Ort-Termin von dem Projekt begeistert gezeigt. Wenig später folgte der erlösende Anruf: Die Stiftung unterstützt den Bau des Soccer-Courts mit 30.000 Euro.

Sechs Jahre nachdem er die erste Idee entwickelt hatte, konnte Georg Müller den Auftrag für den Bau des Soccer-Courts dann vor wenigen Wochen an die Firma Becker Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (Zuzenhausen) vergeben. Der neue Platz wird auf dem Gelände des neuen Sportplatzes gebaut. Die derzeit noch dort stehende Schaukel wird dafür abgebaut. Der Platz wird 13 mal 20 Meter groß, er bekommt einen Kunstrasenbelag mit Quarzsand-Befüllung und zwei Flutlichtmasten, so dass er auch abends und in den Wintermonaten genutzt werden kann.

Komplett öffentlich zugänglich wird der neue Platz nicht sein, um Vandalismus zu verhindern. Voraussetzung für die Nutzung ist, dass eine erwachsene Aufsichtsperson dabei ist.

Die Arbeiten werden voraussichtlich in zwei Wochen beginnen, so dass der Platz wohl schon Ende November seine Feuertaufe erleben wird. "Meine D-Jugend wird das erste Spiel bestreiten", verrät Müller lächelnd.

Eine standesgemäße Einweihungsfeier soll im kommenden Jahr nachgeholt werden – idealerweise im Rahmen des Fußballcamps. Schließlich nahm da alles seinen Anfang ...

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