Billigheim ist mit dabei
Minister Peter Hauk gibt Aufnahme fünf neuer Schwerpunktgemeinden in das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum bekannt.

Stuttgart/Biligheim. (schat/pm) Gute Nachricht aus der Landeshauptstadt für den ländlichen Raum. Fünf neue Schwerpunktgemeinden werden in das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) aufgenommen – eine davon ist Billigheim. Minister Peter Hauk, der sich erst dieser Tage ein Bild von Billigheim und der Bewerbung als Schwerpunktgemeinde gemacht hatte, gab am Mittwoch die Neuaufnahmen bekannt: "Eine flächensparende Siedlungsentwicklung, der Umgang mit den Herausforderungen des demografischen Wandels sowie der Schutz von Natur und Landschaft sind nach wie vor zentrale Themen, mit welchen sich unsere Gemeinden im ländlichen Raum in einem besonderen Maß auseinandersetzen müssen. Haben Gemeinden im ländlichen Raum eine besonders klare Vorstellung, mit welchen konkreten Konzepten und Ideen sie ihre Strukturentwicklung nachhaltig angehen möchten, so können diese als Schwerpunktgemeinde in das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum aufgenommen werden", erläutert Hauk die Hintergründe. Neben Billigheim überzeugten auch die Gemeinden Großrinderfeld (Main-Tauber-Kreis), Wain (Landkreis Biberach), Seitingen-Oberflacht (Landkreis Tuttlingen) und Durbach (Ortenaukreis) mit ihren Konzepten. "Sie haben zusammen mit ihren Bürgerinnen und Bürgern überzeugende und vielversprechende Ideen für eine zukunftsgerichtete Weiterentwicklung ihrer Dörfer erarbeitet und zur Entscheidung vorgelegt", erklärt der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.
Mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde geht in den nächsten fünf Jahren eine gezielte Förderung bei der Realisierung konkreter Projekte einher. Insgesamt 27 Gemeinden profitieren damit derzeit im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum von einer Anerkennung als Schwerpunktgemeinde sowie der damit zusammenhängenden prioritären Förderung sowie erhöhten Fördersätzen bei gemeinwohlorientierten Projekten. Seit der Einführung des Konzepts Schwerpunktgemeinden (2015) wurden bereits mehr als 1300 Maßnahmen zur Förderung ausgewählt, über 75 Mio. Euro an Fördermitteln bereitgestellt.
Wie alle an einer ELR-Förderung interessierten Gemeinden, haben die neuen Schwerpunktgemeinden nun bis zum 30. September 2022 Zeit, ihre Aufnahmeanträge mit den für das nächste Jahr anstehenden Projekten einzureichen. Im Fokus der Ausschreibung des ELR-Jahresprogramms 2023 steht wieder die Schaffung von zeitgemäßem bezahlbaren Wohnraum sowie Projekte zur Sicherung der Grundversorgung.
Beim kurz vor Bekanntgabe der Neuaufnahmen absolvierten Besuch des Ministers in Billigheim konnte die Gemeinde also offenbar noch einmal punkten: Im Beisein von Bürgermeister Martin Diblik und den Gemeinderäten Daniel Fichter und Markus Scheurig war Peter Hauk in Billigheim unterwegs gewesen. In Allfeld stellte man im dabei das unter Beteiligung der Bürger erarbeitete Entwicklungskonzept vor, das dort die Verbesserung der Fußwegeverbindungen, mit Querungsmöglichkeiten der Landesstraße und der Schefflenz vorsieht. Hauk sagte dabei zu, beim erhofften Ausbau des Schefflenztalradweges über die Kreisgrenze bis zur Jagst bei Untergriesheim nicht locker zu lassen. Bürgermeister Diblik informierte vor der Weiterfahrt nach Sulzbach noch über die laufende Hochwasserschutzmaßnahme an der Mergelklinge.
In Sulzbach beging man die Hauptstraße vom Kindergarten St. Martin bis zur Kreuzung "An der Hohl". Das ELR-Programm biete viele Möglichkeiten zur Förderung der Sanierung von privaten Anwesen, aber auch zur Unterstützung der Gastronomie, führte der Minister auch mit Blick auf das Erscheinungsbild des Anwesens "Hirsch" aus. Die Gemeinde habe mit der Sanierung der Hauptstraße bereits eine gute Grundlage für die weitere Ortskernentwicklung gelegt. Diskutiert wurde zudem die mögliche Errichtung eines zentral gelegenen E-Carsharing-Angebotes.
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Beim abschließenden Rundgang durch Billigheim wurden neben den Bauvorhaben "Ärztehaus" und "Feuerwehrhaus" auch die Schultreppe und der Schlosspark thematisiert. Bürgermeister Diblik hob die Bedeutung von Versammlungsstätten in allen Ortsteilen hervor und betonte gegenüber dem Minister, dass man zum langfristigen Erhalt dieser auch am Beispiel des Michaelsheims auf Fördermittel angewiesen sei. Erarbeitet werden soll hier ein Zukunftskonzept für das gesamte Gebäude, das auch die Nutzung als Sitz der Gemeindeverwaltung einschließen könnte.
Mit der jetzt erfolgten Anerkennung als Schwerpunktgemeinde kann man in Billigheim und seinen Ortsteilen nun in die skizzierten Projekte intensivieren und diese weiter vorantreiben.