Bachdurchlass am Dorfplatz Allemühl wird zügig saniert
Fertigrohr aus Glasfaserkunststoff ist die günstigste Variante für die Sanierung in Allemühl. Dafür sind 240.000 Euro im Haushalt eingeplant.

Von Marcus Deschner
Schönbrunn-Allemühl. Zügig voran geht es derzeit mit der Sanierung des Bachdurchlasses am Festplatz in Allemühl. Die örtliche Firma Martin Heiß setzte vergangene Woche das 6,5 Tonnen schwere Fertigelement aus Glasfaser-Kunststoff ins Bett des Pleutersbachs ein und ist momentan mit den Aufbauarbeiten im Umfeld beschäftigt.
Fertig sein soll das Ganze Ende September, damit der Zugang zum Platz pünktlich zur Kerwe am ersten Oktoberwochenende wieder vollumfänglich möglich ist, teilte Bürgermeister Jan Frey auf Nachfrage dieser Zeitung mit.

Rund 180.000 Euro kosten die Tiefbauarbeiten. Hinzu kommen Ingenieurkosten und weitere Planungs- und Ausführungskosten, die mit zusätzlichen 30.000 Euro zu Buche schlagen. 240.000 Euro stehen im Haushalt der Gemeinde für diese Maßnahme bereit.
Während der Baumaßnahme muss das Bachwasser in diesem Abschnitt mittels Rohren umgeleitet werden, was nach Freys Angaben kein Problem darstelle. Auch austretendes Grundwasser werde abgepumpt und der "Umleitung" zugeführt.
Rückblende: Seit 2019 war der viel befahrene und begangene Durchlass zum Dorfplatz gesperrt. Denn einige Zeit zuvor war ein Wohnmobilist mit seinem Gefährt beim Überqueren eingebrochen, machte seinen Schaden am Fahrzeug geltend und gewann anschließend vor Gericht gegen die Kommune.
Die musste – freilich über ihre Versicherung – Schadensersatz leisten. Folglich sah man sich in der verstärkten Verkehrssicherungspflicht und brachte eine Abschrankung an. Etliche Male hatte sich der Gemeinderat dann mit dem Projekt befasst.

Nach erfolgter öffentlicher Ausschreibung der Maßnahme sollte eigentlich vor ziemlich genau einem Jahr die Vergabe erfolgen. Mit den Bauarbeiten sollte dann alsbald begonnen werden. Doch soweit kam es bekanntermaßen nicht. Das Gremium hob die Ausschreibung einmütig auf.
Zwei von drei Firmen, die die Ausschreibung auf der Homepage der Gemeinde heruntergeladen hatten, reichten 2022 Angebote ein. Bei der Submission gab es dann große Augen. Ein Bauunternehmer verlangte für das Projekt 229.500 Euro, der andere lag noch rund 1500 Euro darüber.
Zu viel, befand die Verwaltung und schlug in der Sitzungsvorlage die Aufhebung vor. Denn die Kostenschätzung für die Herstellung des Durchlasses lag damals noch bei 126.000 Euro inklusive Baunebenkosten. Fest zugesagt worden war der Gemeinde seinerzeit ein Zuschuss in Höhe von 78.000 Euro nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz.
Genau hier liegt aber jetzt der Knackpunkt. Die Zuschussgewährung wurde für die "herkömmliche" Bauweise bewilligt. Ob es auch für die Ausführung mit dem glasfaserverstärkten Kunststoff eine Förderung gibt, sei laut Jan Frey noch ungewiss.
Froh ist der Bürgermeister jedenfalls darüber, dass die Maßnahme endlich zum Abschluss kommt. Unberührt davon seien die bereits erfolgten Erneuerungsmaßnahmen an der Naturbühne inklusive des Neubaus der Treppe zur Schönblickstraße. Zum Schluss "ziehe" die Baufirma die Oberfläche des Dorfplatzes noch ab, sodass wieder ein einheitliches Gesamtbild entstehe.
Abschließend müsse der Gemeinderat noch darüber entscheiden, ob und wie es Zufahrtsmöglichkeiten zum Dorfplatz geben wird.