Schlierstadt

Regio-Box auch in Krisenzeiten eine beliebte Anlaufstelle

Der Verkaufsautomat erfreut sich großer Beliebtheit in der Bevölkerung. Hier gibt es zahlreiche Produkte aus der Region.

23.03.2020 UPDATE: 24.03.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 38 Sekunden
Die Regio-Box in Schlierstadt ist mit ausschließlich regionalen Produkten sehr gut bestückt.

Schlierstadt. (RNZ) Die Corona-Krise zieht weite Kreise und beeinträchtigt das Leben weltweit, dabei besteht besonders für ältere oder vorerkrankte Menschen ein erhöhtes Infektionsrisiko. Soziale Kontakte, Einkaufs- oder Besorgungsgänge sollen dieser Tage vermieden werden. In Schlierstadt kann man deshalb über den im Dezember eingeweihten Verkaufsautomaten besonders froh sein. Dieser erfreut sich bereits großer Beliebtheit.

Zwar ist der Verkaufsautomat nicht mit einem Vollsortimenter zu vergleichen, dennoch deckt der Automat mit Milchprodukten, Wurstwaren, Eiern und Nudeln einen wichtigen Teil des täglichen Bedarfs.

Hintergrund

Der Verkaufsautomat (Regio-Box) wurde am 14. Dezember 2019 im Beisein von Landwirtschaftsminister Peter Hauk und Landrat Dr. Achim Brötel eingeweiht. Die Anschaffung des Verkaufsautomaten wurde nach Antragsstellung des Ortschaftsrates durch die Kleinprojektförderung der

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Der Verkaufsautomat (Regio-Box) wurde am 14. Dezember 2019 im Beisein von Landwirtschaftsminister Peter Hauk und Landrat Dr. Achim Brötel eingeweiht. Die Anschaffung des Verkaufsautomaten wurde nach Antragsstellung des Ortschaftsrates durch die Kleinprojektförderung der Leader-Aktionsgruppe bezuschusst. Die Stadt Osterburken ist Eigentümer. Die derzeitige Bestückung erfolgt ehrenamtlich durch Mitglieder der Schlierstadter Vereine GbR. Die Produkte stammen allesamt aus der Region: Wurst vom Betrieb Sack aus Schlierstadt, Käse von der Kirchenkäserei Sindolsheim, Grünkern vom Betrieb Mechler aus Altheim, Milch und Joghurt vom Milchhandwerk Marlach, Eier und Nudeln vom Hof Pfeiffer aus Bödigheim, Knäckebrot vom Fritze-Beck Großeicholzheim und Müsli-Riegel von Seitenbacher.

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Im Gespräch mit der RNZ erklären die drei ehrenamtlichen Automatenbestücker Philipp Sack, Michael Schwebler und Tobias Münch, dass sich in den letzte Tagen das Kaufverhalten auch am Schlierstadter Automat etwas geändert habe. "Der Renner sind dieser Tage Dosenwurst, Knäckebrot, Eier und Grünkern", bestätigt Philipp Sack, der sich vor allem um die Bestückung der Wurstwaren kümmert. Die in der Wurst verarbeiteten Schweine stammen schließlich aus dem eigenen Betrieb und wachsen damit also nur knapp einen Kilometer vom Automaten entfernt auf. Geschlachtet und verarbeitet wird die Wurst dann bei der Metzgerei Hauk in Mudau.

"Das aufgezeigte Beispiel mit den Wurstwaren zeigt, welche Vorteile der Kauf von regionalen Produkten hat. Der Verbraucher weiß, woher das Produkt kommt, der Erzeuger hat einen Mehrwert, und wir als Zwischenhändler wissen, dass die Erzeuger alles dafür geben, auch in Notsituation frische Ware für den Verkauf bereitzustellen", lobt Tobias Münch die enge Zusammenarbeit mit den regionalen Erzeugern.

Die Örtlichkeit des Automaten spricht für sich. In nächster Nähe zur Hauptstraße und zum Bankautomaten ist er auch für den Durchgangsverkehr schnell und unkompliziert erreichbar. Besonders ist der Verkaufsautomat aber für ältere Menschen im Ort eine Bereicherung, gerade jetzt wo ältere und zur Risikogruppe zählende Menschen große Supermärkte meiden sollen.

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Michael Schwebler stellt dabei fest, dass sich seit der Aufstellung im letzten Vierteljahr, immer mehr Menschen mit dem Automaten befasst haben. "Es freut mich jedes Mal, wenn ich vorbeikomme, und Jung oder Alt hier ihren kleinen Einkauf tätigen", betont Michael Schwebler.

Gemeinsam habe man sich Gedanken gemacht, wie man über die Sommerzeit der Bevölkerung mit dem Angebot eine Freude machen könnte. Schnell war man sich einig, dass man einen Versuch mit Grillfleisch und Grillwürsten versuchen möchte. "Dies werden wir aufgrund der aktuellen Situation aber erst einmal verschieben und stattdessen verstärkt haltbare Produkte anbieten", so Münch. Weiter rufen die drei aber zur Vernunft auf: "Trotz Verkaufsvorrat und Ware vom Erzeuger, quasi auf Abruf, ist der Schlierstadter Verkaufsautomat nicht für ,Hamsterkäufe‘ ausgelegt, sondern dient in der Not oder für den besonderen Genuss von Regionalität."

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