Der rote Störstoffsack landet auf dem Müll
Neues Müllsystem mit Restmülltonne kommt ab dem Herbst

Die Gemeinde Rosenberg war fast zehn Jahre Pilotprojekt für die "Restmüllarme Abfallwirtschaft". Im Herbst wird wird es zur Systemumstellung mit der Rückkehr der Restmülltonne kommen. Foto: Helmut Frodl
Rosenberg. (F) Zum letzten Mal traf sich der Rosenberger Gemeinderat in seiner bisherigen Besetzung am Dienstagabend im Saal des Rathauses. Die Tagesordnung umfasste neben der Ehrung der Sammler der letztjährigen Kriegsgräbersammlung die Prüfung und Feststellung von eventuellen Hinderungsgründen für einen Sitz im Gemeinderat sowie die Aufnahme eines Kredites für den Gemeindehaushalt 2019. Der Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Neckar-Odenwald-Kreis (AWN) in Buchen, Dr. Matthias Ginter, informierte zudem über das neue "Kreislaufwirtschaftskonzept 2020" im Neckar-Odenwald-Kreis, von dem Rosenberg als Pilotgemeinde ab Herbst betroffen sein wird.
Wie er erklärte, soll das Pilotprojekt "Restmüllarme Abfallwirtschaft", das 2010 in Rosenberg startete, beendet und in ein Standard-Abfallsystem mit Restmüll-, Bioenergie- und Wertstofftonne überführt werden. Diese Umstellung soll in Rosenberg sowie in den anderen Pilotgemeinden im Kreis ab Herbst dieses Jahres starten. Bis dahin bleibe alles wie gehabt.
Das erklärte Ziel des Projektes sei die Umsetzung eines ökologischen und ökonomischen Mehrwertes für die Bürger des Neckar-Odenwald-Kreises gewesen. Dies sei unter den Rahmenbedingungen beim Start und der Auswertung des Pilotprojektes machbar erschienen.
Hintergrund
> Die Prüfung und Feststellung von Hinderungsgründen nach Paragraf 29 der Gemeindeordnung für die neu gewählten Gemeinderäte ergab, wie Bürgermeister Matousek mitteilte, keine Hinderungsgründe. Dem stimmte das Gremium einstimmig zu.
> Die Aufnahme eines Kredits
> Die Prüfung und Feststellung von Hinderungsgründen nach Paragraf 29 der Gemeindeordnung für die neu gewählten Gemeinderäte ergab, wie Bürgermeister Matousek mitteilte, keine Hinderungsgründe. Dem stimmte das Gremium einstimmig zu.
> Die Aufnahme eines Kredits in Höhe von 500.000 Euro ist im Haushalt 2019 vorgesehen. Der Gemeinderat beschloss, das vorliegende Angebot der L-Bank mit einer 20-jährigen Laufzeit anzunehmen. Der Zinssatz liegt in den ersten zehn Jahren bei null Prozent.
> Beim Straßenfest zur Einweihung der Ortsdurchfahrt kam ein Erlös von rund 3500 Euro zusammen, wie Matousek berichtete. Sein Dank galt allen Vereinen und Helfern des gelungenen Fests.
> Die Kindergartenbeiträge für die Kinderkrippe und die Gebühren für die Ganztagsbetreuung sollen in den nächsten drei bis vier Jahren schrittweise angepasst werden. Die Erhöhung, die der Gemeinderat noch beschließen muss, sei mit den beiden Kirchengemeinden abgesprochen, so Bürgermeister Matousek. F
Jedoch ließen die Erkenntnisse bei der Einführung der "Restmüllarmen Abfallwirtschaft" in Buchen und Hardheim 2018 unter den aktuellen Rahmenbedingungen das Erreichen dieses Ziels infrage stellen. Zum einen hätten sich die Entsorgungspreise im Allgemeinen deutlich verändert, zum anderen habe sich die Erfassung der Störstoffe anders entwickelt, als die Erfahrungen unter anderem auch in Rosenberg zeigten. Im Zuge der Überführung der restmüllfreien in die nun restmüllarme Abfallwirtschaft durch die Einführung der Störstoffsammlung 2016 habe sich, so Dr. Ginter weiter, das Pilotprojekt einen großen Schritt in Richtung des Standardsystems genähert.
Das erklärte ökologische Ziel sei die Reduzierung der Restmüllmengen durch Abfallvermeidung. Die "Restmüllarme Abfallwirtschaft" werde nun in das Standardsystem umgestellt. Das bedeute, dass in Rosenberg sowie in den anderen Pilotgemeinden künftig der Störstoffsack bzw. die Störstofftonne mit dem roten Deckel wegfallen werde und stattdessen eine Restmülltonne bzw. ein Restmüllsack neu eingeführt werde. Die Bioenergietonne, die Verpackungstonne, der optionale Gelbe Sack und die Papiertonne blieben bestehen.
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Zusammenfassend sagte Dr. Ginter, dass sich in den Pilotgemeinden bis zum Spätherbst nichts ändern werde. Im Herbst bekämen dann alle Gebührenhaushalte ein Schreiben, in dem auf die anstehenden Änderungen hingewiesen wird. Die Störstofftonnen mit dem roten Deckel würden eingezogen, das gezahlte Entgelt zurückerstattet und allen registrierten Gebührenhaushalte eine Restmülltonne gestellt. Diese Systemumstellung werde zuerst in den Pilotgemeinden realisiert, der restliche Landkreis werde dann 2020 folgen.
Zudem bestehe die Möglichkeit, dass man die Bioenergietonne bei Eigenkompostierung auf Antrag abziehen lassen kann. Auf Nachfrage des Bürgermeisters sagte Dr. Ginter, dass sich beim Abholrhythmus nichts ändern werde.