Bei Schulfest den Wiedereinzug nach Sanierung gefeiert
Die Grundschule erlebte ein quirliges Kinderfest, an dem auch die Erwachsenen ihre Freude hatten.

Walldürn-Rippberg. (ekö) In buchstäblich letzter Minute vor dem Schuljahresbeginn 2023/24 waren die Umbau- und Renovierungsarbeiten an der Grundschule in Rippberg abgeschlossen. Es wurde ein brandschutzgerechtes Außentreppenhaus errichtet, die altehrwürdige Holztreppe wurde gesichert, ehemalige Rathaus- und Wohnräume im Obergeschoss zu Schul- und Unterrichtsräumen umgebaut, die Toilettenanlage neu erschlossen, der Schulhof gepflastert und das Hochbeet des Schulgartens hergerichtet.
Entstanden ist ein Schulgebäude in der Ortsmitte, das in den kommenden Jahren den Grundschulbetrieb mit vier Klassen in modernen Klassenräumen ermöglicht und die Kinder auf ihrem frühen Lebensweg auf die Bildungsanforderungen der nachfolgenden Schulformen vorbereitet.
Die in die Jahre gekommenen Räumlichkeiten der Grundschule Rippberg über mehrere Bauabschnitte hinweg auf Vordermann zu bringen, war Jahre lang das besondere Anliegen von Ortsvorsteher Wolfgang Stich gewesen, mitgetragen von Ortschaftsrat und Schulleitung. Die verschachtelte Bauweise des alten Bestands hatte dabei für verschiedene Komplikationen und einiges Kopfzerbrechen gesorgt.
Einer Lösung leistete speziell Ortschaftsratsmitglied Timo Kern maßgeblichen Vorschub, der die Variante eines außenliegenden Treppenhauses ins Spiel brachte. Dieses sorgt heute unter anderem dafür, dass die Kinder das Schulgebäude nicht mehr verlassen müssen, um die Toilette aufzusuchen. Die Kern-Variante unter den vorgelegten Plänen hatte seinerzeit den Gemeinderat Walldürn überzeugt, der dem letzten Umbauabschnitt damit zustimmte und das Budget für ihn freigab.
Zudem wurden an der Rippberger Grundschule nun bauliche Vorkehrungen dafür getroffen, dass – falls erforderlich – Barrierefreiheit schnell und einfach nachgerüstet werden kann, sollte künftig etwa ein auf einen Rollstuhl angewiesenes Kind in der Grundschule Rippberg eingeschult werden.
Mit dem Schulfest vom vergangenen Sonntag wurde das Gebäude nun wieder seiner vollständigen Nutzung übergeben. Die Einweihung soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen, so Rektor Martin Eck. Die seit 2020 ins Bürgerhaus Rippberg ausgelagerte 4. Klasse ist nun von der Petersbrunnenstraße wieder in den Von-Echter-Ring zurückgekehrt. Kinder und Eltern, Lehrkräfte und die Bürgerinnen und Bürger der Marsbachtalgemeinde feierten die Rückkehr zum regulären Schulbetrieb in dem Gebäude aus den 1930er Jahren.
Die Schulfeier begann mit einem von den Kindern der Flötengruppe vorgetragenen Musikstück, geleitet von Susanne Wütschner. In seiner Begrüßung hieß Rektor Eck nicht nur Klein und Groß willkommen, sondern dankte auch allen Beteiligten für ihren Einsatz, das nun Erreichte möglich gemacht zu haben. Er hob dabei speziell Ortsvorsteher Wolfgang Stich hervor.
Dank gab es von ihm auch für die Vorsitzende des Elternbeirats der Grundschule Rippberg, Jasmin Heller. Heller und Stich wurden von Eck mit Präsenten des Dankes bedacht. Einstudiert von den beiden Lehrerinnen Petra Röchner und Lisa Vetter, führten die Kinder der zweiten und dritten Klasse einen gemeinsamen Tanz auf.
Bürgermeister Meikel Dörr sagte in seinem Grußwort, dass sich die Grundschule Rippberg immer wieder als eine Institution bewiesen habe, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch eine starke Gemeinschaft fördere. "Ein solches Schulfest ist nicht nur eine Gelegenheit zum Feiern, sondern auch eine Möglichkeit, die Bedeutung der Bildung und der Schulgemeinschaft in unserer Stadt hervorzuheben. Unsere Schülerinnen und Schüler sind die Zukunft, und es ist wichtig, ihnen die bestmögliche Bildung und Unterstützung zukommen zu lassen."
Dörr, wie später auch Elternbeiratsmitglied Timo Link, dankten allen, die für den Umbau der Schule sowie das Fest ihr Zutun geleistet haben. Nachdem Lehrer Christoph Schmider mit den Kindern seiner vierten Klasse zusammen einen Gedichtvortrag präsentiert hatte, trugen alle 47 Kinder der Grundschule Rippberg singend und tanzend das Lied "Unsere Schule ist bewegt" vor.
Die an den Eröffnungsakt anschließende Bewirtung mit Mittagstisch und Kaffeetafel übernahmen die Mitglieder des Elternbeirats. Die Kräuter für die mittäglichen Salate kamen dabei natürlich aus dem eigenen Schulgarten.
Ab 12.30 Uhr starteten zahlreiche Aktionen rund um die Schule. Versuchten die Kinder bei einer Tombola noch ihr Glück, konnten sie bei einer Pausenhofolympiade unter Einsatz von Hüpfstock oder Schokokussschleuder ihr Können unter Beweis stellen. Wer den Parcours absolviert hatte, erhielt ein erfrischendes Eis. Erfrischend spritzig waren dann auch die Vorführungen der Rippberger Jugendfeuerwehr. Die Rippberger Ministranten begeisterten die Festgäste mit den Leckereien aus ihrer Popcorn-Maschine.
Bei Schulhausführungen am Sonntagnachmittag erhielten Interessierte nicht nur Einblick in die bisherigen Schulräume, sondern entdeckten auch üblicherweise den Gebäudebesuchern verschlossene Räume wie Bibliothek, Differenzierungsraum, Lehrmittelsammlung, Obergeschoss, Toilettenanlage und Treppenhaus.
Eine Bildergalerie stellte den Besuchern die vielfältigen Tätigkeiten der Grundschule Rippberg der vergangenen fünf Jahre vor Augen, vom Besuch von Kindertheateraufführungen bis zum Bestücken und Pflegen des Schulgartens. Für viele Erwachsene hingegen waren die Klassenfotos der Grundschule Rippberg aus den vergangenen 120 Jahren Schulgeschichte ein Glanzstück, um in Erinnerungen zu schwelgen.
Am Ende zog Rektor Martin Eck Bilanz: "Das Engagement der Eltern und der Ortsgemeinschaft für das Gelingen dieses Festes ist wirklich bemerkenswert. Sowohl beim Aufbau als auch beim Abbau haben alle hervorragend zusammengearbeitet." Der Sieger des Schätzspiels an diesem Tag ist übrigens Martin Heckmann aus Glashofen. Er hatte das Gesamtkörpergewicht aller 47 Kinder an der Grundschule Rippberg (1464,5 kg) nahezu aufs Kilogramm genau geraten – und damit einen halbstündigen Rundflug für zwei Personen ab dem Flugplatz Mainbullau gewonnen.