Pfarrgemeinde Höpfingen

Pfarrer Hans Scheuermann verabschiedet

Im Verabschiedungsgottesdienst wurde große Dankbarkeit spürbar

01.10.2017 UPDATE: 02.10.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 46 Sekunden

Mit einem festlichen Gottesdienst wurde Pfarrer Hans Scheuermann (M.) in Höpfingen verabschiedet. Fotos: Wendelin Böhrer

Höpfingen. (WB) "Gott sei Dank ist es kein absoluter Abschied, sondern ein Abschied mit einem Neuanfang", sagte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Horst Saling beim Verabschiedungsgottesdienstes von Pfarrer Hans Scheuermann, der über 13 Jahre die Pfarrgemeinde Höpfingen verantwortungsvoll und vorbildlich seelsorgerisch führte und nach dem Weggang von Pfarrer Franz Lang und der Neubesetzung durch Pfarrer Andreas Rapp als Pfarradministrator die Leitung der Seelsorgeeinheit in Vertretung übernahm, so Dekan Balbach aus Buchen dankbar.

Die Verabschiedung von Pfarrer Scheuermann erfolgte im Beisein geistlicher Vertreter aus der Region mit Dekan Balbach, Pfarrer Rapp, Pfarrer Frohmüller als Geistlicher im Ruhestand und Diakon Franz Greulich, die allesamt den Gottesdienst gestalteten. Als Leiter der Seelsorgeeinheit Hardheim-Höpfingen hieß Pfarrer Rapp alle Kirchenbesucher zu der Messe willkommen, die von den Kirchenchören aus Höpfinger und Waldstetten umrahmt wurde.

"Ich begehe meinen Abschied, aber ich bleibe in der Seelsorgeeinheit", sagte Pfarrer Scheuermann wehmütig und dankbar, der sich darüber freute, weiter als Pfarrer wirken zu können in neuer, andersartiger Formation, fernab bürokratischer Aufgaben. In einem stichwortartigen Rückblick ließ er fast 40 Priesterjahre Revue passieren, so z. B. in Boxberg, wo er zehn Jahre wirkte, in Pfaffenweiler 13 Jahre und in Höpfingen ebenfalls 13 Jahre.

Die Lesung trug Lektorin Bärbel Schell vor, während Diakon Franz Greulich (Hardheim) das Evangelium verkündete. Unter den Leitwort "Danke" stellte Pfarrer Scheuermann seine Ansprache als auch seine Predigt im Zusammenhang mit dem Tagesevangelium. Dabei freute sich der Geistliche, seinen künftigen Lebensweg gemeinsam in der Seelsorgeeinheit zu gestalten; seine 40-jährige priesterliche Berufung werde er am 6. Mai 2018 in der Höpfinger Kirche begehen.

Die Gabenbereitung bereicherte der Chor "Noventus" mit "Jesus nahm beim Abendmahl", während der Gesangverein Waldstetten das "Sanctus" und der Chor "Noventus" den Friedensgruß mit "Von guten Mächten" untermalte. Den Gesang bei der Kommunion und das Danklied übernahm der Gesangverein.

Nach dem Gottesdienst bedankte sich Dekan Balbach bei Pfarrer Scheuermann für seine Ideen und für das kollegiale und brüderliche Miteinander. Er freute sich darüber, dass der Pfarrer sich auch weiterhin in der Seelsorgeeinheit und im Schönstattzentrum, das ihm sehr am Herzen liege, einbringen werde. Die Übergabe eines Schirmes mit dem Logo des Dekanats versinnbildlichten den Wunsch des Dekans für eine segensreiche "Beschirmung" und Behütung von Pfarrer Scheuermann auf seinem neuen Lebensweg.

Namens der Seelsorgeeinheit verabschiedete Marianne Berberich Pfarrer Scheuermann in den Ruhestand und wünschte ihm dabei, mehr Zeit für Dinge zu haben, die ihm wichtig sind. Unvergessen seien seine Verdienste um das Zusammenwachsen der beiden Seelsorgeeinheiten Hardheim und Höpfingen. Im neuen Pfarrgemeinderat sei sein fundiertes theologisches Wissen, sein wacher, kritischer Geist und seine lebendige Anteilnahme am Geschehen der Zeit deutlich spürbar geworden, so Marianne Berberich. Sie lobte das unverwechselbare Profil des Geistlichen mit seiner unbestechlichen Wahrheitsliebe und Unparteilichkeit, die dafür sorgten, Sachverhalten auf den Grund zu gehen und sie beim Namen zu nennen.

Bürgermeister Adalbert Hauck war es eine Herzensangelegenheit, dem über 13 Jahre segensreich wirkenden Geistlichen, Pfarrer Hans Scheuermann, im Namen aller Vereine und Organisationen in Höpfingen und Waldstetten zu danken. Es seien prägende Jahre gewesen mit Jubiläen wie das 100-jährige Bestehen der Pfarrkirche St. Ägidius mit dem "Seinerzeit-Fest" 2009. Mit großer Wehmut registriere die Gemeinde nicht nur die Verabschiedung des Pfarrers, sondern auch die Tatsache, das seit dem 30-jährigen Krieg erstmals wieder verwaiste Pfarrhaus. Damals wurde Höpfingen - ähnlich wie heute - von der Pfarrei Hardheim mitversorgt. Damit sei eine neue Ära angebrochen. Von den namentlich 76 bekannten in Höpfingen wirkenden Pfarrern gehöre Pfarrer Scheuermann zu den zehn Personen, die mit 13 Jahren Seelsorge-Tätigkeit am längsten in dieser knapp 600 Jahre währenden Zeitspanne in Höpfingen tätig waren. Als Trost für die Gemeinde sei der Umstand, dass Pfarrer Scheuermann sein Altersdomizil in relativer Nähe (Erfeld) gewählt habe.

Pfarrgemeinderatsvorsitzender Horst Saling berichtete über prägende Baumaßnahmen, bedeutende Festlichkeiten und erinnerungswürdige Veranstaltungen. Er spannte den Bogen vom 100. Kirchengeburtstag bis zur Sanierung von Kindergarten und Pfarrheim. Natürlich werden das geistliche Oberhaupt der Gemeinde Höpfingen künftig fehlen. Ein Trost: sein Neuanfang in unmittelbarer Nähe komme auch seinen bisherigen "Anvertrauten" zugute.

Die Ministranten rundeten die Dankesworte durch Tobias Häfner und Marc Maurice Lindl ab. Im Anschluss formierten sich die Ministranten zu einem feierlich gestalteten Zug durch die beiden Seitengänge der Kirche zum Altarraum, wo sie einen stimmungsvollen rhythmischen Tanz vollführten.

Nach dem festlichen Zug aus der Kirche strömten zahllose Gottesdienstbesucher in den benachbarten Saal des Gemeindehauses und trugen sich dort in das von Bürgermeister Hauck mitgebrachte Gemeindebuch ein.

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