Neujahrsempfang der Stadt Eberbach

Bürgermeister Peter Reichert ließ das Jahr 2017 Revue passieren

Enttäuschung über abgelehnte Neckar-Fußgängerbrücke und Landesgartenschau-Bewerbung - Im neuen Jahr Chancen ergreifen

07.01.2018 UPDATE: 07.01.2018 15:30 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden

Eberbach. (md) "Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance", zitierte Bürgermeister Peter Reichert am Sonntag Victor Hugo beim Neujahrsempfang der Stadt Eberbach im großen Saal der Stadthalle. Reichert versuchte den Spagat aufzuzeigen, der bisweilen zwischen den unterschiedlichen Perspektiven gemacht werden muss. Zuvor begrüßte Reichert zahlreiche Gäste, darunter den Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein (Grüne), Ehrenbürger Horst Schlesinger sowie die Bürgermeister benachbarter Gemeinden.

Ganz sicher sei er nicht nur der Mutige, der in allem tagtäglich die Chance sehe und der immer kraftvoll, gut gelaunt und voller Tatendrang nach vorne strebe, bekannte Reichert. Denn im "tagtäglichen Sein" sehe die Sache manchmal anders aus. Nicht alles sei erreichbar. Und bei allem Mut zu planen, müsse man doch Realist bleiben und könne auch nicht via Glaskugel in die Zukunft blicken.

"Schwach und furchtsam will ich trotz dieser Anerkenntnis des Unbekannten und Unerreichbaren nicht sein", sagte der Bürgermeister und bezog die Zuhörer in seine Ausführungen mit ein. Peter Reichert streifte kurz das zurückliegende Jahr 2017 mit dem Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident, die G-20-Gipfelgewalt, dem Fibronilskandal, der Weltklimakonferenz und der Bundestagswahl. Er schlug den Bogen ins neue Jahr und prophezeite, "dass auch 2018 viele Überraschungen bringen wird und dass noch viel unbekannte Zukunft vor uns liegt".

Zwar bleibe auch dieses Jahr wieder vieles unerreichbar, die "andere Seite der Medaille" seien jedoch die Chancen, die das gerade begonnene Jahr 2018 mit sich bringe. Die gelte es zu ergreifen. "Leider erkennen wir nicht alle Chancen, an manchen gehen wir vorbei, andere werden durch demokratische Entscheidungsprozesse nicht aufgegriffen", sagte Reichert und brachte damit seine Enttäuschung über die Ablehnung einer Fußgängerbrücke über den Neckar und die Bewerbung um eine Landesgartenschau 2027 durch eine Gemeinderatsmehrheit ganz offenkundig zum Ausdruck. "Aber das ist Demokratie, für mich die beste Möglichkeit im menschlichen Unterschiedlichsein zu gerechten Ergebnissen zu kommen", sagte er. Schließlich gehörten die drei Eigenschaften Schwäche, Furchtsamkeit und Mut untrennbar zusammen. "Die Mischung macht’s".

Anhand von 20 an eine große Leinwand projizierten Bildern ließ Peter Reichert mit entsprechenden Kommentaren 2017 nochmals Revue passieren. Wobei die Einbringung und Verabschiedung des 47 Millionen Euro schweren Haushalts an erster Stelle stand. Voraussichtlich werde man dieses Jahr zum achten Mal in Folge keine neuen Schulden machen müssen, freute er sich.

Und man versuche seit Jahren, die städtische Verschuldung in den Griff zu kriegen und dennoch wichtige Investitionen zu stemmen, was einer Sisyphosarbeit gleichkomme. Den griechischen Sagenhelden hatte er denn auch in Miniaturausgabe auf dem Rednerpult stehen. "Gott sei Dank können wir den Stein rollen", ergänzte er.

Weiter ging’s mit der Schlussabnahme der "absolut gelungenen Hochbaumaßnahme Rosenturmquartier", der Erschließung des Neubaugebiets Wolfs- und Schafacker, der Inbetriebnahme einer neuen Tankstelle am Neuen Weg und einer Strom-Tankstelle für Elektroräder auf dem Neuen Markt, dem Treppenturm am Bahnhof, der Umrüstung der Straßenlampen auf LED-Technik, dem Umbau des Tennenplatzes in der Au, dem neuen Schiffermast in der Neckaranlage, dem Bau eines Wasserspielplatzes an der Neckarbrücke, der schier nicht in den Griff zu kriegenden Wildschweinproblematik, dem voranschreitenden DSL-Ausbau und einigem mehr.

Freilich durfte auch ein Ausblick und die Bitte an alle, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, nicht fehlen. Die "Betreuungs-und Bildungslandschaft in Eberbach" stand im Mittelpunkt der Neujahrsrunde.

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