Neues Gesetz

Stadtwerke Eberbach müssen Messgeräte austauschen

Smart Meter statt Bakelit-Zähler - 8000 neue Stromzähler im Stadtgebiet

09.10.2018 UPDATE: 10.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden

Die ersten sind schon montiert. Die Stadtwerke tauschen die alten schwarzen Bakelit-Zähler in Eberbach in neue "Smart Meter" um. Foto: Rainer Hofmeyer

Von Rainer Hofmeyer

Eberbach. Äußerlich nicht verändert haben sich die schwarzen Bakelit-Zähler, wie sie seit 1920 in den Eberbacher Haushalten hängen und den Stromverbrauch messen. In jenem Jahr bekam die Stadt erstmals elektrischen Strom.

Jetzt musste das "Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende" kommen, um die bewährten alten Messgeräte gegen "Moderne Stromzähler" oder "Smart Meter" auszutauschen. Das Gesetz vom September 2016 beschreibt ganz sperrig den "Messstellenbetrieb und die Datenkommunikation in intelligenten Energienetzen" (Messstellenbetriebsgesetz). Die Stadtwerke Eberbach (SWE) sind danach zum Einbau der "modernen" Geräte verpflichtet.

Rund 8000 Zähler müssen insgesamt im Bereich der Eberbacher Stadtwerke in den nächsten Jahren ausgetauscht werden. Die SWE haben jetzt damit begonnen. Der Einbau der neuen Zähler findet sukzessive statt: Die Stadtwerke nutzen vor allem die ohnehin notwendigen Wechsel, wenn die jeweilige Eichfrist der alten Messgeräte ausläuft.

Für den Kunden kostet der Tausch selbst nichts. Man erhält stets vorher eine schriftliche Mitteilung, wenn ein Umtausch ansteht. Durch die neuen Geräte soll sich der Stromverbrauch senken - Energiewende eben. Vor allem deshalb, weil der Verbraucher künftig selbst am Zähler ablesen kann, was er am Tag, in der Woche oder im Monat zuvor an Strom abgenommen hat.

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Wegen des Datenschutzes bekommt der Kunde eine PIN, damit auch kein Fremder in seinen Kilowattstunden stöbern kann. Bei einem Wechsel des Abnehmers neutralisieren die Stadtwerke das Passwort. Eine Datenkommunikation zwischen Zähler und Stadtwerken findet bei privaten Verbrauchern übrigens nicht statt. Das geht nur bei großen gewerblichen Abnehmern. Also muss beim Privatkunden der Zähler auch weiterhin vor Ort abgelesen werden.

Wenn denn der Wechsel selbst für den energiebewussten Stromkunden womöglich kaum Ersparnisse bringt, so hat der Austausch wenigstens einen Vorteil für die Monteure der Stadtwerke - abgesehen von den Beschaffungskosten für die neuen Geräte, die immerhin über einen Einkaufsverbund mehrerer Stromlieferanten gesenkt werden können.

Die neuen Zähler passen genau in die bisherigen Zählerkasten. Sind erst mal die alten Geräte abgenommen und Adapter für die neuen montiert, geht es künftig bei einem Austausch "Zähler raus, Zähler rein, Plombe drauf", wie Michael Sigmund, Bereichsleiter Vertrieb und Markt bei der SWE, das neue Verfahren beschreibt. Vorher mussten mühsam Kabel verbunden werden.

An Papier wird durch die Umstellung wohl nicht gespart. Denn künftig erhält der Kunde zwei getrennte Abrechnungen, einmal für den Stromverbrauch, einmal für die Zählergebühren. Während der Kilowatt-Preis bei der getrennten Abrechnung leicht gesenkt werden soll, gibt es einen eigenen Betrag für die Bereitstellung des Zählers.

Mit Flyern haben die Stadtwerke bereits ihre neuen Zähler angekündigt. "Das neue Gerät übernimmt zuverlässig die Messung Ihres Stromverbrauches", schreiben sie. Das haben die alten schwarzen Zähler bislang auch gemacht, seit 1920 - hoffentlich.

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