Viele Spendenaktionen für die Ukraine im Landkreis
Kirchengemeinden, Vereine, Organisationen und Privatpersonen wollen Not der Kriegsopfer lindern. Die Logistik ist eine "riesige Herausforderung".

Neckar-Odenwald-Kreis. (cao) So groß der Schock über den russischen Angriff der Ukraine auch war – mindestens ebenso groß sind die Solidaritätsbekundungen und Hilfeleistungen aus dem Landkreis. Neben der Missionsgesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, engagieren sich auch zahlreiche weitere Kirchengemeinden, Vereine, Organisationen und Privatpersonen im Neckar-Odenwald-Kreis, um die Not der Kriegsopfer zu lindern.
"Unsere drei Lagerräume sind quasi voll", sagt Meicke Kalla von der katholischen Kirchengemeinde St. Maria in Waldbrunn. In Kooperation mit der evangelischen Gemeinde und der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft nehme man seit Sonntag Sachspenden an. "Am Montag und Dienstag kamen noch einmal zahlreiche Schlafsäcke, Hygieneartikel, Lebensmittel usw. dazu, aber Notstromaggregate bräuchten wir noch", so Kalla. Auch am heutigen Mittwoch können von 15 bis 17 Uhr erneut Sachspenden im Pfarrhaus in Strümpfelbrunn abgegeben werden.
Die Gemeinde Binau hat ebenfalls eine kurzfristige Sammelaktion ins Leben gerufen, heute und morgen können Sachspenden von 9 bis 15 Uhr, am Freitag bis 11 Uhr im Rathaus abgegeben werden.
Die Logistik beim Transport von Hilfsgütern in Krisengebiete sei "eine riesige Herausforderung", erklärt Steffen Blaschek, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Mosbach. Für die in Mosbach angekommenen ukrainischen Flüchtlinge stelle man Anziehsachen und Lebensmittel über die Kleiderkammer und den Tafelladen zur Verfügung, auf der Homepage (www.drk-mosbach.de) findet sich außerdem der bundesweite Spendenaufruf des Deutschen Roten Kreuzes. "Die Anteilnahme ist sehr hoch", berichtet Blaschek. Menschen, die den Kontakt zu Angehörigen in der Ukraine verloren haben, können sich überdies an den Suchdienst des Kreisverbandes wenden.
Die aktuelle Schwierigkeit, Hilfsgüter direkt in die Ukraine zu bringen, spricht auch Meinrad Edinger an, Geschäftsführer des Caritasverbandes für den Neckar-Odenwald-Kreis. Man wolle noch im Laufe der Woche eruieren, ob man vor Ort helfen könne, mit der Caritas International stehe man in engem Kontakt. Auf der Webseite www.caritas-international.de findet man Informationen zum Spendenkonto "Nothilfe Ukraine-Krieg" des Wohlfahrtsverbandes.
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Auch der Lions-Club Mosbach will voraussichtlich monetäre Hilfe leisten, wie Präsident Gerhard Stock erklärt. "Wir werden das in unserer nächsten Sitzung am 11. März besprechen."
"Trotz aller Unsicherheiten, Ängste und Bedrängnis wollen unsere Mitarbeiter weiter in der Ukraine bleiben, um jetzt für ihre Landsleute da zu sein", erklärt Steffen Zöge, stellvertretender Direktor von OM Deutschland. Das christliche Hilfs- und Missionswerk, dessen deutscher Sitz in Mosbach ist, arbeitet bereits seit 1994 in der Ukraine. OM-Mitarbeiter in Polen, Moldawien und Ungarn leisteten Hilfe für die Hunderttausenden Flüchtlinge. "Die emotionalen Wunden in den getrennten Familien sind einfach überwältigend", berichtet ein OM-Mitarbeiter aus Polen. Regelmäßige Updates und Videos aus dem Krisengebiet finden sich neben einem Spendenaufruf unter www.om.org/de/ukraine22.