Neckar-Odenwald-Kreis

So ruhig lief der erste Tag in den Fitnessstudios

Mit voller Kraft gegen den Corona-Speck. Die"3G-Regel" ist zu beachten. Tests halten viele vom Besuch ab.

07.06.2021 UPDATE: 08.06.2021 06:00 Uhr 3 Minuten, 29 Sekunden
Doris Naujoks-Proettel und Reinhard Proettel freuen sich ebenso wie Wellvita-Geschäftsführer Marco Katzenmaier (v.l.) darüber, dass die Fitnessstudios nun wieder geöffnet haben. Foto: Andreas Hanel

Buchen. (ahn) Frustessen, ein höherer Alkoholkonsum – und das bei weniger Bewegung: mitnichten eine gute Kombination. Laut Umfragen hat fast jeder Zweite während der Coronakrise zugenommen, rund fünfeinhalb Kilo im Schnitt. Wie gut, dass seit dem gestrigen Montag die Fitnessstudios wieder geöffnet haben, und man hier dem Hüftgold den Kampf ansagen kann. Die RNZ hat sich bei einigen Studios umgehört, wie der erste Tag gelaufen ist.

> Wellvita (Buchen): "Die Kunden sind glücklich, dass sie endlich wieder trainieren dürfen", berichtet Marco Katzenmaier vom Fitnessstudio Wellvita, das in Buchen und Hardheim Standorte hat. Bereits am Vormittag waren etliche Kunden da, um etwas für ihren Körper zu tun. Schließlich mussten sie über ein halbes Jahr auf die Besuche im Fitnessstudio verzichten. "Seit November letzten Jahres haben wir zu", sagt Katzenmaier.

Allerdings habe man die Zeit der Schließung gut genutzt: "Wir haben zum Beispiel sämtliche Geräte digitalisiert." Bedeutet: Man stellt sich vor das Gerät, das einen abscannt und sich dann automatisch auf die jeweilige Körpergröße einstellt. "Bei uns läuft damit alles kontaktlos ab", erklärt der Wellvita-Geschäftsführer. Dennoch werden alle Gerätschaften regelmäßig desinfiziert.

Hinzu kommt, dass man im Duschbereich für mehr Abstand gesorgt hat. Außerdem hat man besonders die kleineren Räume mit mobilen Luftfiltern ausgestattet. Ansonsten habe man durch die großflächigen Räumlichkeiten genügend Platz, sagt Marco Katzenmaier.

Trotz allem müssen die Kunden natürlich auch gewisse Coronaregeln einhalten. Dazu zählen neben der Maskenpflicht, die nicht an den Geräten gilt, die "3G-Regel": Man braucht also einen Nachweis darüber, dass man vollständig geimpft, genesen oder getestet ist. Testen lassen können sich Wellvita-Kunden vor Ort. Dann dürfen sie zum Beispiel auch die Sauna benutzen. Präsenzkurse können allerdings noch nicht stattfinden, die werden online abgehalten.

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"Insgesamt sind wir zufrieden und guter Dinge", so Katzenmaier. "Die Maßnahmen sind aktuell wichtig, die Krise ist noch nicht durchgestanden. Außerdem müssen wir für die Sicherheit unserer Kunden sorgen, schließlich wollen wir ja auch nicht, dass wir in vier Wochen wieder schließen müssen." Um den Kunden allerdings noch mehr Sicherheit zu geben, biete man nun eine monatlich kündbare Mitgliedschaft an.

> Lady-Fitness-Kette (Buchen): "Heute am ersten Tag war es eher ruhig", sagt Alexandra Stahl vom Buchener Standort der Lady-Fitness-Kette. Grund dafür sind vor allem die Corona-Tests. "Viele haben angerufen und haben gefragt, wie das mit den Tests ist." Nun hofft man auch bei der Lady-Fitness-Kette darauf, dass diese für einen Besuch im Fitnessstudio bald nicht mehr benötigt werden. "Wir haben es an unserem Standort in Bayern gesehen, wo man keine Tests braucht. Dort hat der Betrieb schon gut angefangen", so Stahl.

Dennoch sei man froh, dass man nach über einem halben Jahr Pause wieder öffnen dürfe. Die Zeit hat man auch bei der Lady-Fitness-Kette genutzt, indem man alle 17 Standorte umdekoriert hat. In Buchen hat man außerdem eine beheizte Wassermassage angeschafft, die nun den Kunden zur Verfügung steht.

> Fitness life (Osterburken): "Sehr ruhig" verlief der erste Tag bei Fitness life in Osterburken, wie Inhaber Ludwig Walter informiert. "Die Testung hält viele davon ab, das Studio zu besuchen." Verständlich, wie Walter meint, denn er habe unter anderem Kunden, die sieben mal in der Woche zum Training kämen. "Da hätte ich auch keine Lust, mich jeden Tag testen zu lassen."

Sein Studio immer zu verbessern und neue Konzepte zu integrieren, ist für ihn jedoch sehr wichtig. So hat er in der siebenmonatigen Zwangspause viele Renovierungsarbeiten vorgenommen und viel Geld trotz Lockdowns in sein Studio investiert. Eine zusätzliche Anschaffung, die sich bald im Fitnessstudio befindet, ist eine Eingangskontrolle zur Kontaktnachverfolgung. Diese arbeitet mit einer Gesichts-Identifizierung. Das heißt: Kunden werden beim Betreten automatisch erkannt und bekommen zusätzlich noch Fieber gemessen. Ziel dabei: Mit Fieber kein Zutritt.

Dass seine Kunden für Walter wichtig sind, zeigt auch die Tatsache, dass er während der langen Pause vor allem über die sozialen Medien den Kontakt gepflegt hat. So hat er seine Kunden beispielsweise über Renovierungsmaßnahmen informiert und darüber hinaus zahlreiche Beiträge zum Thema Training und Ernährung gesendet.

Kunden das Fitnessstudio nach Hause zu bringen, ist auch ein Anliegen seiner neuen Geschäftsidee, die Walter während des Lockdowns ins Leben gerufen hat. Die Webseite hierfür heißt www.dein-home-gym.de. "Ich empfehle, finanziere und baue die Geräte bei den Kunden zuhause auf, gleichzeitig biete ich meine Dienstleistungen als Personal Trainer an", erklärt er. Somit trägt er dem Trend Rechnung, dass immer mehr Menschen zuhause trainieren wollen. Das klassische Studio, so Walter, werde zwar nie aussterben, jedoch würden sich aufgrund der aktuellen Situation immer mehr für eine Hybridlösung entscheiden, d. h. Training im Studio und gleichzeitig zuhause.

> Smile-Fit (Mosbach): Einen "spektakulären Start" erlebte das Smile-Fit in Mosbach, wie dessen Leiter Phil Ehrmann berichtet. Und zwar bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Pünktlich um 0.01 Uhr öffnete das Fitness-Center seine Pforten. "Wir haben jede Minute genutzt." Die Mitglieder nahmen das Angebot nach der langen Pause dankend an, denn "kurz vor Mitternacht war schon der ganze Parkplatz voll", so Ehrmann. 50 Besucher ließen es sich nicht nehmen, in einer Nacht-Session ihren Körper in Form zu bringen.

"Es war ein schönes Feeling, dass der Club wieder mit Leben erfüllt war", freut sich Ehrmann. Damit ist er nicht allein, denn auch "den Mitgliedern stand die Freude ins Gesicht geschrieben". Damit diese nicht zu sehr durch die Tests getrübt wird, hat man vor dem Club ein Testzentrum eingerichtet, an dem sich Mitglieder kostenlos testen lassen können.

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