RNZ-Weihnachtsaktion startet wieder
Eine Aktion, die das ganze Jahr hilft. Akteure hoffen auf treue und auf neue Spender.

Von Stephanie Kern
Neckar-Odenwald-Kreis. "Wenn wir hier zusammensitzen, heißt das, dass es wieder losgeht." Es oblag Sparkassendirektor Michael Krähmer, die gute Nachricht zu verkünden: Die RNZ-Weihnachtsaktion für den Neckar-Odenwald-Kreis startet wieder. Es ist das 14. Mal, dass die RNZ im Neckar-Odenwald-Kreis zu Spenden aufruft – eine Erfolgsgeschichte in vielen Teilen also.
Dass das so ist, dafür gebührt vor allem den RNZ-Lesern Dank. Von Jahr zu Jahr spendeten und spenden sie für Bedürftige – und das ist das besondere an der Aktion – in der Region. Dass das Geld zu 100 Prozent bei den Menschen, die es brauchen, ankommt, dafür sorgen die Kreisverbände von Caritas und Diakonischem Werk sowie der Fachbereich Soziales des Landratsamtes. Sie geben das Geld an Menschen weiter, die unverschuldet in Not geraten sind, die gerade so viel verdienen, dass sie durchs offizielle Hilfsraster fallen. Und sie geben das Geld an Menschen weiter, die sie ohnehin beraten, bei denen sie sicher sein können, dass das Geld aus einer Notlage hilft. Dafür fallen ebenso wie für die Verwaltung keine Gebühren an. "Das Geld kommt wirklich den Hilfsbedürftigen aus dem Kreis zugute. Das macht die Aktion so wertvoll", bekräftigte Joachim Casel, stellvertretender Leiter der Buchener RNZ-Redaktion, beim Starttermin.
Bei der Aktion 2021/22 gingen auf das Spendenkonto rund 1400 Spenden ein, 115.000 Euro in Summe, 11.500 Euro legte die Sparkasse Neckartal-Odenwald noch drauf. Und es gibt eine weitere gute Nachricht: "Wir behalten die zehn Prozent Zulage bei", sagte Michael Krähmer. "Ich bin gespannt, wie es dieses Jahr läuft. Ich hoffe aber, dass die Spendenbereitschaft weiter da ist", so Krähmer.
"Die Sorge ums Geld ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen", berichtete Guido Zilling, Geschäftsführer des Diakonischen Werks. Die Menschen spürten die Inflation. 599 Auszahlungen gab es beim Diakonischen Werk im vergangenen Jahr. "Wir haben 20 Prozent mehr ausgezahlt als im Vorjahr, das empfinde ich als eine dramatische Entwicklung", meinte Zilling. "Und wir wissen an vielen Stellen noch nicht, was auf uns zukommt."
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Knapp 20 Prozent mehr hat man auch beim Caritasverband ausgezahlt, insgesamt 476-Mal geholfen, 47.000 Euro aus dem Spendentopf benötigt. Meinrad Edinger, Geschäftsführer des Caritas-Kreisverbands, sagte: "Wer knapp über den Transferleistungen liegt, der wird jetzt gerade jeden Cent dreimal umdrehen. Aber irgendwann wird vielleicht selbst das nicht mehr reichen." Er rechne damit, dass man durch die Preissteigerungen auch ein neues Klientel erhalten werde. Tobias Wanschura vom Fachbereich Soziales berichtete, dass es eine Tendenz hin zur Unterstützung bei Jugendhilfe-Fällen gebe. "Zum Beispiel Unterstützung für Bustickets oder Kleidung. Aber auch bei uns geht es jetzt erst richtig los", so Wanschura. Dass die Anfragen in den kommenden Wochen steigen, erwartet auch Guido Zilling. "Einfach weil es zum Jahresende hin knapp wird und weil die Preise steigen."
Anja Herkert, Geschäftsführerin der Sparkassen-Stiftung, bemerkte: "Die Aktion ist nicht mehr wegzudenken – und wirklich jeder Euro hilft." Wie jedes Jahr optimistisch ist Heiko Schattauer, Leiter der RNZ-Redaktion in Mosbach: "Ich bin überzeugt, dass wir einen treuen Stamm von Spendern haben."
Wie Caritas, Diakonie und Landratsamt im vergangenen Jahr die Mittel der letzten Aktion eingesetzt haben, das können die RNZ-Leser ab Montag wieder den vielen unterschiedlichen Fallschilderungen entnehmen, die natürlich anonymisiert wurden und exemplarisch für die Arbeit der drei Institutionen stehen.
Das Geld, das die RNZ-Leser in den zehn Wochen rund um Weihnachten spenden, wirkt lange nach. "Die Weihnachtsaktion soll und wird den Menschen das ganze kommende Jahr über helfen", ist Heiko Schattauer überzeugt. Deshalb bedankt er sich auch schon vorab bei all jenen, die sich hier einbringen – jeder Betrag hilft.
Deshalb ist auch die Sparkasse Neckartal-Odenwald wieder mit dabei. Sie spendet die Überweisungsträger, die an den Adventswochenenden wieder den RNZ-Ausgaben Mosbach und Nordbadische Nachrichten beiliegen, weist in ihren Filialen und an ihren SB-Terminals auf die Aktion hin und stockt am Ende die Spendensumme auf. "Die Aktion passt einfach zu uns", erklärt Sparkassendirektor Michael Krähmer. Vor allem auch deshalb, weil man damit so vielen Menschen in der Region helfen kann. Und das sind – auf jeden Fall und zweifellos – gute Nachrichten.
Info: Spendenkonto: Iban: DE58674500480004372397, BIC: SOLADES1MOS, Stichwort: RNZ-Weihnachtsaktion. Wer eine Spendenquittung benötigt, sollte seine vollständige Adresse vermerken.