Neckar-Odenwald-Kreis

Notärzte waren wieder häufiger im Einsatz

Zahl der Alarmierungen stieg im Jahr 2019 auf 4384 - Rettungsdienste stellen notfallmedizinische Versorgung sicher

14.02.2020 UPDATE: 15.02.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden
Die Notfallversorgung an fünf Standorten im Kreisgebiet ist rund um die Uhr sichergestellt. Foto: rüb

Neckar-Odenwald-Kreis. (pm) Ein Notfall zu Hause, am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr – gut, wenn Hilfe rasch verfügbar ist. 2019 wurden die Notärzte der Standorte Asbach, Buchen, Hardheim, Mosbach und Osterburken insgesamt 4384 Mal von der integrierten Leitstelle in Mosbach alarmiert. Die Einsatzzahlen liegen damit wieder auf dem Niveau von 2017, nachdem die Alarmierungen 2018 mit 3948 erstmals seit Jahren auf unter 4000 gesunken waren.

Bei durchschnittlich zwölf Notarzteinsätzen pro Tag im Kreisgebiet entfielen die meisten Einsätze auf den Standort Mosbach, dessen Notärzte 1390 Mal alarmiert wurden (3,8 Einsätze pro Tag, 2018: 1450 Einsätze). Am Notarztstandort Buchen wurden insgesamt 933 Einsätze absolviert (2,6 Einsätze pro Tag, 2018: 1034) und am Standort Hardheim 682 (1,9 Einsätze pro Tag, 2018: 673). Der Notarzt am Standort Osterburken wurde 588 Mal alarmiert (1,6 Einsätze pro Tag, 2018: 331), der Asbacher Notarzt 791 Mal (2,2 Einsätze pro Tag, 2018: 453).

Die Notfallmediziner der Neckar-Odenwald-Kliniken und des Krankenhauses Hardheim stellen damit gemeinsam mit den Einsatzkräften der beiden DRK-Kreisverbände und dem Malteser-Hilfsdienst die Notfallversorgung an fünf Standorten im Kreisgebiet rund um die Uhr sicher. Der Hauptgrund für Notarzteinsätze sind unverändert Erkrankungen des Herzens, während Verletzungen nach Verkehrs-, Arbeits-, Sport- und Schulunfällen weniger als ein Fünftel aller Alarmierungen ausmacht.

"Die Versorgung an der Einsatzstelle funktioniert in hervorragender Zusammenarbeit mit den Rettungsassistenten und Notfallsanitätern, die Notarzteinsatzfahrzeuge und Rettungswagen besetzen", so Priv.-Doz. Dr. Harald Genzwürker, der für die Organisation des Notarztdienstes in Asbach, Buchen, Mosbach und Osterburken verantwortlich ist. Die Ausweitung der Vorhaltung an den beiden "Außenwachen" war eine große Herausforderung für die Kliniken, die mit einem externen Partner geregelt werden konnte. Das DRK stellt die Einsatzbereitschaft des Buchener, Hardheimer, Mosbacher und Osterburkener Notarzteinsatzfahrzeuges sicher. Zusätzlich werden die Rettungswagen in Asbach, Buchen, Hardheim, Mosbach, Osterburken und in Oberneudorf von Kräften des DRK besetzt. Die Rettungswagen im bisherigen Gebiet des Kreisverbandes Mosbach in Asbach und der Kreisstadt wurden 2019 insgesamt 5488 Mal alarmiert (2018: 5505), die des DRK-Kreisverbandes Buchen 5021 Mal (2018: 4672). Auch hier ist ein leichter Anstieg der Einsatzzahlen zu verzeichnen, die allerdings fast 600 unter denen von 2017 liegen.

Landrat Dr. Achim Brötel stellt fest, dass die beschlossenen Maßnahmen greifen, um die Notfallversorgung dauerhaft in der Fläche sicherzustellen. Dies zeige sich an einer Verbesserung der gesetzlich vorgegebenen Hilfsfrist von maximal 15 Minuten, die im Notarztbereich mittlerweile in 91,5 Prozent der Fälle eingehalten werden konnte (Vorgabe: 95 Prozent), für die Rettungswagen in 93,1 Prozent. Brötel betont, dass es neben der professionell organisierten Hilfe ein weiteres wichtiges Element gibt: "In zahlreichen Ortschaften stellen ehrenamtliche Hilfskräfte eine wichtige Unterstützung dar – ein unschätzbares Engagement." Die sogenannten HvO (Helfer vor Ort) der DRK-Ortsvereine werden ebenfalls von der Integrierten Leitstelle in Mosbach alarmiert, wenn ein Notfall gemeldet wird, und können so binnen weniger Minuten mit der Erstversorgung beginnen. Dazu kommen die über 250 ehrenamtlichen "Mobilen Retter", die ganz gezielt beim Kreislaufstillstand über ihr Handy alarmiert werden können.

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Wichtigstes Glied der Rettungskette bleiben aber die Ersthelfer, die als zufällige Zeugen eines Notfalls durch den Notruf die Aktivierung des Rettungsdienstes sicherstellen. Zudem können durch einfache, leicht zu erlernende Maßnahmen der Ersten Hilfe die Überlebenschancen von Notfallpatienten gesteigert werden. Dazu gehört auch die Anwendung von Laien-Defibrillatoren.

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