Kliniken liegen mit Maßnahmenpaket "voll auf Kurs"
Landrat zieht erste Corona-Zwischenbilanz aus Landkreissicht und berichtet von positiven Wirkungen des Strukturplans an den Neckar-Odenwald-Kliniken

Neckar-Odenwald-Kreis. (lra/schat) Auch wenn die Zahl der bestätigten Coronafälle im Kreis noch vergleichsweise gering ist und kaum stationäre Krankenhausaufenthalte erforderlich sind, laufen bei Landratsamt und Kliniken die Vorbereitungen für einen möglicherweise weiteren deutlichen Anstieg der Fallzahlen. "Sämtliche Maßnahmen werden in täglichen Lagebesprechungen im Landratsamt unter Beteiligung der Kliniken, des DRK und der Polizei abgestimmt und koordiniert", berichtet Jan Egenberger, Pressesprecher des Landratsamts. Auch zwischen dem Landratsamt und den 27 Städten und Gemeinden gebe es einen regen Austausch.
Landrat Dr. Achim Brötel zieht eine erste Zwischenbilanz: "Natürlich ist das für uns alle eine Situation, wie wir sie bislang noch nicht erlebt haben. Gerade deshalb bin ich allen Beteiligten aber auch in besonders hohem Maße dankbar, dass sie so verantwortungsbewusst, konsequent und mit Augenmaß handeln." Allen voran sei hier der Fachdienst Gesundheitswesen mit Dr. Martina Teinert an der Spitze zu nennen. "Was dort jetzt schon seit geraumer Zeit ununterbrochen und quasi Tag und Nacht geleistet wird, ist wirklich sensationell", so Achim Brötel. Reibungslos habe man in den Krisenmodus umgeschaltet und mit betont sachlicher Arbeit ganz viel dazu beigetragen, dass sich die Menschen gut aufgehoben fühlen.
Gute Arbeit in schwierigen Zeiten attestiert der Landrat auch den Verantwortlichen und Mitarbeitern der Neckar-Odenwald-Kliniken, die ja nicht nur in Sachen Corona vor besonderen Herausforderungen stehen, sondern zusätzlich auch noch den vom Kreistag beschlossenen Konsolidierungsplan umsetzen müssen. Trotz dieser "extrem schwierigen Rahmenbedingungen" (Brötel) gibt es aber offenbar erfreuliche Nachrichten. Nachdem schon das Januar-Ergebnis mit einem Verlust von rund 878.000 Euro ein wenig besser ausgefallen war als geplant, ist es laut Auskunft des Landratsamts im Februar gelungen, das Ergebnis noch einmal um weitere mehr als 100.000 auf rund 766.000 Euro (Defizit) zu verbessern. "Unsere Kliniken liegen damit voll im Kurs, den der Kreistag vorgegeben hat. Für diese tolle Leistung danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ich bin sicher, das wird auch für die kommenden schweren Wochen und Monate ein weiterer Motivationsschub sein, der beflügelt", so Landrat Dr. Brötel, der nach eigenem Bekunden den Kliniken-Geschäftsführer Frank Hehn in der jüngsten Aufsichtsratssitzung ausdrücklich gebeten hat, den Dank des Gremiums auch an die gesamte Belegschaft weiterzugeben. Jetzt gelte es, an die Solidarität aller zu appellieren, dass das gemeinsame Ziel – eine weitere signifikante Reduzierung des Defizits – tatsächlich auch erreicht werden könne.
"Corona haben wir uns alle nicht ausgesucht, müssen jetzt aber auch weiterhin zusammenstehen, um Schlimmeres zu verhindern. Für mich ist es jedenfalls sehr ermutigend, dass auch das Landratsamt trotz Zugangsbeschränkungen in allen Fachdiensten weiterhin voll handlungsfähig ist – und das auch am Wochenende. Dafür danke ich den Kolleginnen und Kollegen bei uns ebenfalls sehr herzlich." Es könne vielleicht sein, dass das eine oder andere momentan etwas länger dauere als sonst. Dafür seien es aber wirklich auch ganz spezielle Zeiten. Ein besonderes Lob, so Achim Brötel, gelte in diesem Zusammenhang dem Ersten Landesbeamten Dr. Björn-Christian Kleih, der hausintern alle Corona-Maßnahmen koordiniere.
"Extrem wichtig" sei es dem Landrat zufolge nun aber, dass Bund und Land jetzt schnell, unbürokratisch und effizient auch die versprochene finanzielle Unterstützung insbesondere für die betroffenen Unternehmen auf den Weg brächten. Insgesamt müsse es das Ziel sein, trotz aller Widrigkeiten möglichst unbeschadet aus der Krise herauszukommen. "Wir dürfen uns dabei aber auch nichts vormachen. Am Ende werden wir nämlich alle, Privatpersonen, Unternehmen, Kliniken, Städte und Gemeinden und der Landkreis in derselben Schlange stehen. Und: die spannende Frage wird dann lauten, ob das Geld, das vorne verteilt wird, für alle reicht. Da steht deshalb schon sehr viel auf dem Spiel. Ich vertraue aber auf den Bund und das Land, dass wir das gemeinsam auch hinbekommen werden."



