Große Sorgen wegen Millionen-Defizite der Kliniken
Kreistagsfraktion der Freie Wähler traf sich - Negative Ergebnisse langfristig "nicht vorstellbar"

Die Neckar-Odenwald-Kliniken in Mosbach. Archiv-Foto: Alexander Rechner
Neckar-Odenwald-Kreis. (hf) Die Mitglieder des Kreisvorstandes und der Kreistagsfraktion der Freien Wähler trafen sich zunächst zu einer Besichtigung auf dem Gelände des SHB-Schotterwerkes in Eberstadt, ehe man sich im "Badischen Hof" in Schlierstadt zu den turnusmäßig stattfindenden Sitzungen traf.
Kreisvorsitzender Bruno Herberich berichtete über die Aktivitäten des Kreisverbandes und freute sich insbesondere darüber, dass die neu gestaltete Homepage unmittelbar vor ihrer Freischaltung stehe. Außerdem ging er auf die Kommunalwahlen 2019 ein, wo es wieder gelte, die Listen der Freien Wähler mit geeigneten Bewerbern zu besetzen, zumal es langjährige Mandatsträger gibt, die sich aufs Altenteil zurückziehen wollten.
Außerdem müsse man angesichts der aktuellen Veränderungen in der Parteienlandschaft auch damit rechnen, dass neue Gruppierungen in den Kreistag einziehen. Umso mehr gelte es, die Politik der Freien Wähler auf kommunaler Ebene herauszustellen.
Eine Politik, die sich an den speziellen Bedürfnissen der Bevölkerung vor Ort orientiere. Diese Vermittlungsarbeit werde in den kommenden Monaten den Schwerpunkt der Arbeit des Kreisvorstandes ausmachen.
Fraktionsvorsitzender Uwe Stadler leitete zur Fraktionssitzung über. Da nach der Sommerpause noch keine Ausschusssitzungen stattfanden, kam man gleich auf die anstehende Kreistagssitzung zu sprechen, deren Tagesordnung von den Jahresabschlüssen der kreiseigenen Tochtergesellschaften geprägt ist. Während die Digeno und die AWN gewohnt gute Ergebnisse vorlegen konnten, geben die Millionendefizite der Neckar-Odenwald-Kliniken weiterhin Anlass zu großer Sorge. Sich an negative Ergebnisse von vier bis fünf Millionen Euro gewöhnen zu wollen, sei für die Freien Wähler jedenfalls auch weiterhin nicht vorstellbar, zumal die Steuereinnahmen auch nicht ewig auf ihrem derzeitigen Allzeithoch verharren würden, so Stadler.
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Ebenfalls wurde neben dem bereits fertigen Sitzungsplan 2019 des Kreistags vor allem die Misere bei der Versorgung des Kreisgebietes mit einem leistungsfähigen Mobilfunknetz angesprochen. Angesichts der vielen Funklöcher sei es ein Armutszeugnis, dass es die Bundesregierung zusammen mit der Bundesnetzagentur nicht zu schaffen scheine, die Telekommunikationsunternehmen im Zuge der nächsten Lizenzversteigerung auf eine hundertprozentige Abdeckung der Fläche zu verpflichten. Die Initiativen des Landrats, des Kreisverbands des Gemeindetags und vieler weiterer Institutionen finden daher auch die ungeteilte Unterstützung der Fraktion.
Zuvor hatten sich die Freien Wähler zusammen mit dem Geschäftsführer der Schotterwerke Hohenlohe-Bauland, Dr. Martin Westermann zu einer Besichtigung des Steinbruches in Eberstadt getroffen. Neben den Kreisräten nahmen auch Freie Wähler aus den umliegenden Gemeinden teil. Vorstandsmitglied Christian Ferenc, der gleichzeitig auch einer der Gesellschafter der SHB ist, organisierte diese Besichtigung.
Die SHB wurde 1991 als Zusammenschluss von mehreren Schotterwerken aus der Region Hohenlohe-Bauland gegründet. Mit zurzeit ca. 60 Mitarbeitern werden sämtliche für den Tief- und Straßenbau benötigte Materialien sowie Zuschlagstoffe für Beton- und Asphaltindustrie und die Sonderprodukte für den Garten- und Landschaftsbau hergestellt.
Bereits seit mehreren Jahren ist die SHB auch Ansprechpartner für Recyclingbaustoffe. 1971 wurde hier die weit über den Landkreis bekannte Eberstadter Tropfsteinhöhle bei Abbauarbeiten entdeckt. Für die Freien Wähler sind Firmenbesichtigungen in der Region mittlerweile ein fester Bestandteil in ihrem Jahreskalender.



