Eisregen sorgte für spiegelglatte Straßen
Die Sturzopfer werden behandelt. Ein Verkehrschaos im Landkreis blieb aus. Auch Zeitungszustellung sind betroffen.

Neckar-Odenwald-Kreis. (rüb) Spiegelglatt waren die Straßen und Wege am Mittwochmorgen in weiten Teilen der Region. Leichter Region traf in den frühen Morgenstunden auf den eiskalten Untergrund und verwandelte Fahrbahnen und Gehwege in gefährliche Rutschbahnen.
Dank der vorausschauenden Planung der Straßenmeistereien, deren Mitarbeiter ab 3 Uhr in der Nacht im Einsatz waren, blieben größere Unfälle und Behinderungen im Straßenverkehr zum Glück aus. Dagegen waren Fußgänger stärker betroffen, da viele Gehwege auch am Morgen auf dem Weg zur Arbeit oder in die Schule noch glatt waren.
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"Der Eisregen, der in der Nacht über den Neckar-Odenwald-Kreis hinwegzog, konnte aufgrund vorausschauender Planung gut bewältigt werden", teilte Jan Egenberger, Pressesprecher des Landratsamts, auf RNZ-Anfrage mit. Die Straßenmeistereien des Neckar-Odenwald-Kreises seien ab 3 Uhr durchgehend mit insgesamt zwölf Fahrzeugen unterwegs gewesen.
"Dabei wurde ein Salz-Sole-Gemisch ausgebracht, um gegen die aufkommende Glätte möglichst zielgerichtet vorzugehen", informierte Egenberger. Die Präventivmaßnahmen hätten dazu beigetragen, dass trotz der winterlichen Bedingungen der Verkehrsfluss im gesamten Kreisgebiet aufrechterhalten werden konnte. "Auch in der kommenden Nacht werden die Einsatzfahrzeuge bei Bedarf wieder unterwegs sein", so der Pressesprecher.
In den Kommunen hatte der Winterdienst ebenfalls alle Hände voll zu tun. In Buchen erfolgte die Alarmierung analog zum einsetzenden Regen um 5 Uhr, wie Pressesprecherin Simone Schölch mitteilte. Im Einsatz waren fünf Großfahrzeuge, vier Kleintraktoren, drei Handtrupps à zwei Personen und drei Vertragsunternehmer mit Traktoren. Insgesamt waren 18 Personen bis 9 Uhr im Einsatz. Das Fazit der Stadt: "Es hat gut geklappt!" – auch wenn natürlich nicht alle Straßen und Wege gleichzeitig gestreut werden konnten.

Die eine oder andere Rutschpartie blieb nicht folgenlos: In den Notaufnahmen der Neckar-Odenwald-Kliniken mussten dutzende Patienten nach Glätteunfällen versorgt werden. So wurden am Vormittag am Standort Buchen 28 Patienten nach Stürzen behandelt, davon fünf Patienten mit einer Fraktur. Am Standort Mosbach mit seinem unfallchirurgischen Schwerpunkt wurden ebenfalls rund 30 Patienten behandelt, darunter fünf Patienten mit unterschiedlichen Frakturen.
"Der Eisregen hat zu einem spürbar höheren Patientenaufkommen in unseren Notaufnahmen geführt. Es war allerdings nichts, mit dem die Neckar-Odenwald-Kliniken nicht umgehen können. Alle Patientinnen und Patienten konnten zeitnah ambulant versorgt und auch die notwendigen Operationen unmittelbar durchgeführt werden", sagte Dr. Thomas Seeböck-Göbel, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie.
Im Zusammenhang mit dem Eisregen gingen am Mittwochmorgen rund zehn Notrufe bei der Integrierten Leitstelle in Mosbach ein. Das berichtet Leitstellenleiter Jonas Barginde vom DRK-Kreisverband Mosbach. Nur ein Notruf bezog sich auf einen Verkehrsunfall, alle anderen Notrufe und Einsätze waren die Folge von Stürzen im häuslichen Umfeld oder auf rutschigen Gehwegen und Parkplätzen auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Ein großes Lob der ausrückenden Einsatzkräfte galt den Kommunen und den Straßenmeistereien: Die Straßen seien gut geräumt und gestreut gewesen, so Barginde.
Das Polizeipräsidium Heilbronn meldete rund 250 glättebedingte Unfälle in seinem Zuständigkeitsbereich. Die Mehrheit dieser Unfälle ereignete sich im Stadt- und Landkreis Heilbronn. "Zum Glück blieb es in den meisten Fällen bei Sachschäden, jedoch gab es auch vereinzelt Verletzte", teilte die Polizei mit. Insgesamt wurden bei den Unfällen 14 Personen verletzt. Durch die zahlreichen Verkehrsunfälle entstand ein Gesamtschaden von rund 1,5 Millionen Euro.
Im Neckar-Odenwald-Kreis wurden nur vereinzelt Unfälle registriert: In Adelsheim rutschte ein Audi beim Versuch, einen Anstieg zu bewältigen, rückwärts auf einen BMW, der zuvor beim gleichen Versuch gescheitert war. Ebenfalls in Adelsheim kam ein Opel in einer Kurve von der Fahrbahn ab und überschlug sich.
Auch die Zeitungszustellung war betroffen: Aufgrund des Glatteises schafften es die RNZ-Austräger nicht überall, die Zeitung zur gewohnten Zeit zuzustellen. Und auch hier blieben Rutschpartien leider nicht aus: Ein Austräger zog sich bei einem Sturz eine Fraktur zu. Die meisten Leser zeigten großes Verständnis für die Verspätungen.
Update: Mittwoch, 15. Januar 2025, 16.09 Uhr