Neckar-Odenwald-Kreis

Die Gewinner und die Verlierer bei der Kreistagswahl 2019

CDU bleibt trotz Verlusten stärkste Kraft - Freie Wähler überholen SPD, Grüne in allen Bezirken vertreten

28.05.2019 UPDATE: 29.05.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden

Neckar-Odenwald-Kreis. (ar) Die Wähler im Landkreis haben gesprochen - und die politischen Verantwortlichen erlebten am Montagabend die ein oder andere faustdicke Überraschung. Die Christdemokraten in der Region konnten sich dem Bundestrend nicht gänzlich entziehen und ließen auch bei der Kreistagswahl Federn. Im Vergleich zu der vergangenen Kreistagswahl vor fünf Jahren verlor die CDU drei Sitze. Und dennoch bleiben die Schwarzen mit 35,2 % (2014: 42,9 %) im Neckar-Odenwald-Kreis die stärkste Kraft. Mit Abstand.

Auf dem zweiten Platz liegt jedoch nicht die SPD, sondern die Freien Wähler. Sie haben die Sozialdemokraten, die einen Sitz verloren haben, überholt. Beim Wahlvolk werden die Freien Wähler offenbar immer beliebter. Und trotzdem konnte sich die SPD bei der Kreistagswahl gegen den allgemeinen Trend - wie zuletzt bei der Europawahl besonders deutlich geworden - stemmen.

Strahlende Gesichter gab es nicht nur bei den Freien Wählern, sondern auch bei den Kreis-Grünen. Denn die Grünen haben in einer über Jahrzehnte schwarzen Hochburg Stimmen und Mandate gewonnen. Die Partei spricht offensichtlich auch im Landkreis zunehmend Themen an, die die Bürgerinnen und Bürger bewegen. Damit haben sie ein klares Ausrufezeichen gesetzt. Gleichsam ein grünes! Sie holten in allen sieben Wahlkreise jeweils einen Sitz. So werden sie künftig mit sieben statt wie bisher mit fünf Kreisrätinnen und Kreisräten die Politik des Neckar-Odenwald-Kreises mitgestalten. Apropos Ausrufezeichen: Die Grünen sind die einzige politische Vereinigung, die mehr Frauen als Männer im künftigen Kreistag stellt.

Hingegen müssen die Christdemokraten prominente "Abgänge" verkraften. Kein geringer als Michael Jann, der Mosbacher Oberbürgermeister, ist nicht mehr in das Landkeis-Gremium gewählt worden. Erstaunlich. Zumal die Bürgermeister in den Wahlkreisen - über alle Fraktionsgrenzen hinweg - eigentlich eine feste Bank für die politischen Wählervereinigungen und Parteien sind. Immerhin sind bei dieser Kreistagswahl 14 Gemeindeoberhäupter in das Gremium eingezogen. Die meisten bei der CDU, die sich nun in ihrer Kreistagsfraktion neu aufstellen muss. Denn der langjährige Fraktionsvorsitzende Karl Heinz Neser (Obrigheim) ist nicht mehr an Bord. Er schaffte überraschend nicht mehr den Sprung in den Kreistag.

Trösten kann sich die CDU aber damit: Den Platz an der Sonne errang bei dieser Wahl der Mudauer Bürgermeister und CDUler, Dr. Norbert Rippberger. Er wurde von den Wählern mit den meisten Stimmen (6375) ausgestattet. Damit ist er der Stimmenkönig im künftigen Kreistag. Allerdings ist sein Vorsprung hauchdünn: Der Buchener Bürgermeister Roland Burger liegt nur ganz knapp dahinter - sage und schreibe zwei Stimmen. Darüber hinaus darf Georg Nelius (SPD) aus Mosbach auf Treppchen.

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Auf einen erfolgreichen Wahltag kann auch die FDP zurückblicken: Immerhin verdoppelte sie ihren Stimmenanteil von rund 1,5 auf knapp 3 Prozent und errang ein Ausgleichsmandat. Überdies holten die Demokratisch Christlichen Bürger (DCB), die nur in Walldürn antraten, ein Mandat, während die AfD mit 6,7 % künftig drei Kreisräte stellen wird.

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