Neckar-Odenwald-Kliniken

Das sagt der Betriebsrat zur aktuellen Lage und zum Fragenkatalog

Gremium nimmt "ausdrücklich Abstand" von Aktionen des Gemeinderats

20.02.2020 UPDATE: 21.02.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden

Die Neckar-Odenwald-Kliniken in Mosbach. Archiv-Foto: Alexander Rechner

Mosbach/Buchen. Im Nachgang zu unserer ersten Berichterstattung über den Kliniken-Fragenkatalog des Mosbacher Gemeinderats ist der Rhein-Neckar-Zeitung nunmehr vom Betriebsrat der Neckar-Odenwald-Kliniken eine Stellungnahme zugegangen.

"Selten ist ein Thema in der Öffentlichkeit des Kreises so lange präsent wie der Erhalt unserer Krankenhäuser in der kommunalen Trägerschaft. Laut Beschluss des Kreistages vom 29. Januar 2020 haben wir im ersten Halbjahr dieses Jahres die letzte Chance zu zeigen, dass es mit einem deutlich geringeren Verlust als bisher auch funktionieren kann.

Mit wir sind wir und Sie alle gemeint: Die Führungskräfte einschließlich der Chefärzte der Neckar-Odenwald-Kliniken. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Neckar-Odenwald-Kliniken. Die niedergelassenen Ärzte, die ihre Patienten in Krankenhausbehandlung überweisen. Die Mitbürgerinnen und Mitbürger, die ihrem Krankenhaus vor Ort treu bleiben, indem sie die Kliniken im Bedarfsfall auch nutzen, um als Patienten adäquate Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Die Belegschaft der Neckar-Odenwald-Kliniken wird nach dem aktuellen Kreistagsbeschluss alles Menschenmögliche tun, um die beschlossenen, teilweise sehr schmerzhaften Veränderungen und anstehende Umgestaltungen der internen Abläufe umzusetzen. Hierfür benötigen wir dringend mehr Unterstützung der Bevölkerung und der zuweisenden Ärzte durch die Akzeptanz und Inanspruchnahme unserer medizinischen Leistungen, gerade auch dann, wenn diese planbar sind.

Der Betriebsrat nimmt von den aktuellen Einzelaktionen des Gemeinderats der Stadt Mosbach ausdrücklich Abstand, soweit diese Vorstöße nur den Eigeninteressen der städtischen Kommunalpolitik in Mosbach und ihres Beraters dienen. Letzterer ist in den Kliniken eher durch "Mitnehmen" der vorhandenen Probleme und Wegdelegieren von Verantwortung aufgefallen.

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Unser Fokus liegt allein auf dem gemeinsamen Erfolg und dem weiteren Zusammenwachsen der Neckar-Odenwald-Kliniken als Ganzes. Es geht auch um die Zukunft von 1000 Arbeitsplätzen. Das was wir an restlicher Selbstbestimmung noch haben, darf nicht auch noch einem privaten Betreiber überlassen werden.

Somit sitzen wir alle in einem Boot, sollten demnach alle gemeinsam das gleiche Ziel verfolgen: Den Erhalt beider Krankenhäuser im Interesse einer guten Grund- und Regelversorgung unter der Trägerschaft unseres Landkreises! Dafür stehen wir als Betriebsrat im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Neckar-Odenwald-Kliniken."

Simon Schreiweis, Betriebsratsvorsitzender der NO-Kliniken

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