Nach Panne bei Realschul-Abschlussprüfung

"Ich dachte zunächst an einen verspäteten Aprilscherz"

So reagieren Schulleiter, Lehrer und die betroffenen Realschüler im Raum Buchen auf die Verschiebung der Deutsch-Prüfung

17.04.2018 UPDATE: 18.04.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden
Symbolfoto: lah

Neckar-Odenwald-Kreis. (Wd/rüb/bg/dore) Aufregung herrscht seit dem gestrigen Dienstag bei den rund 40.000 Realschülern in Baden-Württemberg, für die am heutigen Mittwoch eigentlich die Abschlussprüfungen mit dem Fach Deutsch beginnen sollten: Sie haben plötzlich mehr Zeit, sich vorzubereiten. Der Grund: An einer Realschule in Bad Urach hatte man einen vollständig geöffneten Umschlag mit beschädigtem Siegel gefunden. Deshalb müssen die Deutschprüfungen nun landesweit auf Freitag, 27. April, verschoben werden. Wir haben uns bei den Realschulen in der Region umgehört, wie sie mit der Situation umgehen.

Monika Schwarz (Schulleiterin Abt-Bessel-Realschule, Buchen) hatte die Nachricht im Radio gehört und war überrascht, dass die Prüfungen für 101 Schülerinnen und Schüler nicht mit Deutsch beginnen können wie eigentlich geplant. Allerdings sei die Umplanung kein Problem gewesen. Bereits am Morgen habe sie das Lehrerkollegium und die Schüler über den neuen Sachstand informiert. Die Schüler seien aufgeregt gewesen. Sie habe aber den Eindruck, dass es manchen gar nicht so unrecht gewesen war, nun erst am 27. April die vierstündige Deutschprüfung zu schreiben, obwohl dies ein guter Start an diesem Mittwoch gewesen wäre.

Harald Mayer (Schulleiter Walter-Hohmann-Schulverbund, Hardheim): "Ich habe heute morgen aus der Zeitung davon erfahren. Wir haben zunächst die 35 Abschlussschüler informiert und dann gleich neue Aufsichtspläne gemacht. Die betroffenen Schüler waren natürlich enttäuscht, da sie voller Spannung dem Beginn der Prüfungen entgegengeblickt haben. Nun müssen sie die Spannung bis zur Mathematik-Prüfung am Freitag aufrechterhalten. Aber das ist machbar. Für mich ist es unverständlich, wie es zu der Panne kommen konnte. Bei uns liegen die Prüfungsaufgaben verschlossen im Tresor."

Bruno Völker (Schulleiter Realschule Osterburken) gibt an, dass die Nachricht vom Verschieben der Deutsch-Prüfungen von den Schülern und Lehrern "relativ gelassen" zur Kenntnis genommen worden sei. Betroffen seien rund 80 Schüler. Mancher von ihnen hätte die Prüfung lieber schnell hinter sich gebracht, andere freuten sich, dass nun noch etwas Zeit zum Lernen bleibe. Ein Nachteil sei letztlich keinem entstanden - wenn man mal davon absehe, dass der am Vortag einer Prüfung übliche freie Nachmittag am Dienstag entfalle.

Patrick Schmid (Schulleiter Konrad-von-Dürn-Realschule, Walldürn): "Ich habe gestern Abend von einem ehemaligen Studienkollegen aus dem Raum Stuttgart davon erfahren, der mir eine SMS mit dem Link zu einem entsprechenden Zeitungsartikel geschickt hat. Daraufhin habe ich gleich auf der Seite des Kultusministeriums nachgeschaut, ob es sich nicht um einen verspäteten Aprilscherz handelt und sah dann auch gleich die entsprechende Pressemitteilung. Ich war gestern und heute selbst zu Prüfungen unterwegs und habe deshalb meiner Konrektorin mitgeteilt, es fragenden Schülern zu sagen. Außerdem habe ich die Klassenlehrer der betroffenen Klassen angewiesen, die Schüler zu informieren. Bei uns sind 63 Schüler betroffen. Ich habe heute morgen nach meiner Rückkehr wie gewohnt eine Mathestunde gehalten. Große Aufregung bei den Schülern wegen der verschobenen Deutsch-Prüfung war nicht zu vernehmen. Meine Lehrerkollegen haben sich ähnlich geäußert."

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