"Mother’s Finest"

Im "Rockpalast" fing alles an

Vor dem Konzert blicken die Bandgründer im RNZ-Gespräch auf 50 Jahre im Musikbusiness.

05.05.2022 UPDATE: 06.05.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 36 Sekunden
Außergewöhnliche Band mit außergewöhnlich langem Anlauf: Nachdem die geplanten Auftritte bereits zwei mal verschoben werden mussten, sind „Mother’s Finest“ am Sonntag, 8. Mai, nun tatsächlich in Mosbachs Mälzerei zu Gast. Im RNZ-Gespräch verraten die Bandgründer Glenn Murdock und Joyce Kennedy unter anderem, warum sie zu Deutschland eine ganz besondere Beziehung haben. Foto: zg

Von Heiko Schattauer

Mosbach. Im Musikbusiness sind 50 Jahre eine Ewigkeit, eher noch ein bisschen mehr als das. Umso erstaunlicher, wenn eine Band eine derart lange Zeit übersteht, sich immer noch hören und sehen lassen kann. "Mother’s Finest" gehört zu diesem erlesenen Kreis, auch wenn man – wie es sich wohl gehört – nach einer Trennung in den Achtzigern erst wieder eine Reunion feiern musste. Gegründet haben die Rockband, die mit "Baby Love" ihren größten Erfolg feierte, 1970 Glenn Murdock und Joyce Kennedy. Vor ihrem Gastspiel in Mosbach, das am 8. Mai im dritten Anlauf nun tatsächlich über die Bühne der Alten Mälzerei gehen soll, hat die RNZ die Gelegenheit zum Gespräch mit dem Musikehepaar genutzt.

Sie haben "Mother’s Finest" 1970 gegründet – also vor mehr als 50 Jahren. Mal ehrlich: Haben Sie damals auch nur im Traum daran gedacht, dass es die Band auch fünf Jahrzehnte später noch geben wird?

Joyce Kennedy: Nein, wohl eher nicht. Das ist irgendwie schon unglaublich, 50 Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Ich bin glücklich, dass wir das immer noch machen, dass wir immer noch vor unseren Fans spielen dürfen, dass wir immer noch tolle Musik liefern können. Und Deutschland spielt in unserer Geschichte eine große Rolle.

Okay, inwiefern denn?

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Joyce Kennedy: Na ja, wir hatten 1978 unseren ersten großen Auftritt bei der ARD-Rockpalast-Nacht in der Essener Grugahalle. Damit waren wir dann nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa schlagartig bekannt.

Und seither kommen Sie immer wieder nach Deutschland ...

Joyce Kennedy: Ja, das stimmt. Manchmal fühlt es sich so an, als wären wir jedes Jahr hier. Aber mitunter liegen dann doch auch mal ein paar Jahre zwischen den einzelnen Auftritten.

Waren Sie denn auch mal auf Urlaub in Deutschland unterwegs?

Joyce Kennedy: (lacht) Nein, dazu hatten wir nie wirklich Zeit. Außerdem sind wir Musiker, Sänger, das ist unsere Berufung, dafür sind wir hier.

Dafür haben Sie offenbar immer die Zeit füreinander gefunden. Sie waren schon bei der Bandgründung verheiratet – und sind es immer noch. Das ist eher unüblich im Musik- und Showbusiness, oder?

Glenn Murdock: Das mag sein, es ist wohl wirklich bemerkenswert, dass wir all die Jahre zusammengeblieben sind.

Joyce Kennedy: Wir hatten eben immer eine gemeinsame Basis, gemeinsame Ziele. Und die haben wir immer noch. Und dafür sind wir jeden Tag dankbar.

Getrennt haben sich allerdings – zumindest vorübergehend – Mother’s Finest. Um sich ein paar Jahre später wieder zusammenzufinden. Was war nach der Reunion anders als in der ersten Bandphase?

Glenn Murdock: Es ist ja offensichtlich, dass sich unsere Besetzung verändert hat, das Songwriting, das Producing. Es gab viele neue Einflüsse von außen, wir haben viel experimentiert, neue Dinge ausprobiert. Es war eine Auffrischung, die man auch hören konnte und kann. Und jeder hat auch seine Freiräume, in denen er sich ganz individuell verwirklichen kann. Joyce etwa hat gerade ihre neue EP raus gebracht: "Rock my soul" – geile Musik ...

Joyce Kennedy: Da hat er recht, das ist wirklich geile Musik.

Sie und die Band haben sich also immer weiterentwickelt in den letzten 50 Jahren. Und ihre Fans, wie haben die sich verändert?

Glenn Murdock: Die sind mit uns alt geworden – nein, im Ernst: Manche bringen inzwischen ihre Kinder mit. Aber es kommen auch ganz neue Fans, die unsere Musik von früher gar nicht kennen. Daher ist es für uns wichtig, vor allem auch aktuelle Lieder zu spielen. Ohne Hits wie "Baby Love" oder "Fire" zu vergessen.

Was ganz anderes: Kennen Sie eigentlich Mosbach?

Glenn Murdock: Nein. Aber ich weiß, dass wir dort im Mai spielen.

Macht es denn für Sie einen Unterschied, wo Sie spielen? Große Stadt, kleine Stadt, Riesenbühne, Mini-Location?

Glenn Murdock: Im Grunde nicht. Unsere Musik und unser Anspruch, die bestmögliche Performance zu liefern, bleiben ja immer gleich. Nur bei der maximalen Lautstärke muss man manchmal ein bisschen aufpassen und runterdrehen.

In Mosbach dürfen Sie ruhig aufdrehen! Auf was können sich Ihre Fans, die nun schon so lange auf MF gewartet haben, denn freuen?

Joyce Kennedy: Wie Glenn schon sagte: Wir werden das Beste aus uns herausholen und unseren Fans einen tollen Abend mit Mother’s Finest bescheren.

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