Teamwork rockt - nicht nur im Fußball!
Die Schlagzeuger der Musikschule zeigten beim Percussionsabend im APG eine grandiose Leistungsdichte.

Von Pia Geimer
Neckarelz. Dass die Schlagzeugklasse der Musikschule Mosbach immer wieder herausragende junge Musiker hervorgebracht hat, ist kein Geheimnis. Alljährlich kann man sich beim Percussionsabend im Foyer des Auguste-Pattberg-Gymnasiums in Neckarelz die Wunderdinge anhören, die Schlagzeuglehrerin Wessela Kostowa-Giesecke mit ihren Schülern auf die Beine stellt.
Dieses Event offenbart nicht nur immer wieder echte Spitzenleistungen bei den "Großen", sondern zeigt auch eine sensationelle Leistungsdichte und Qualität in allen Ensembles und Altersstufen. Dabei kann man anschaulich den Weg nachverfolgen, den die angehenden Profis dort durchlaufen haben. Klar, einige kommen auch erst später zum Schlagwerk, weil sie es zuvor bereits auf dem Klavier zur Meisterschaft gebracht haben, aber die meisten sind doch von Beginn an dabei und haben im Laufe der Jahre die umfangreiche Palette der Schlaginstrumentenfamilie kennen- und virtuos spielen gelernt.
Anfangen kann man damit schon sehr früh, mit fünf oder sechs Jahren. Der Anfang scheint im Vergleich mit den mühevollen ersten Versuchen als Streicher oder Bläser etwas leichter zu sein, aber natürlich muss jeder, der es auf irgendeinem Instrument bis zur Vollendung bringen will, über Jahre hinweg echten Einsatz bringen. Talent hilft dabei definitiv, aber auf Zähigkeit, Fleiß und Durchhaltewillen kommt es noch viel mehr an, daraus macht die Meisterin keinen Hehl.
Genau dafür bietet sie aber auch selbst mit liebevoller Beharrlichkeit das allerbeste Vorbild, sorgt mit ihrem großen Erfahrungsschatz an Repertoire und Methodik beständig für "gutes Futter" beim Lernen. Der entscheidende Kick muss aber dann letztlich doch von den Schülern selbst kommen, unterstützt von den Eltern, die ihre musizierenden Kinder interessiert begleiten und nicht selten auch beim Instrumententransport eingespannt werden. Vielleicht ist es in der Musik wie beim Fußball: Gewinnen kann man nur mit richtig guten Leuten auf der Bank.
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Dass diese Mannschaft (sorry, Mädels sind im Moment kaum vertreten) als Team gut funktioniert, sieht man im Konzert auch daran, dass die Stars im großen Ensemble auch schon einmal ganz selbstverständlich kleinere Aufgaben übernehmen und den Nachwuchsleuten die auffälligeren Parts überlassen. Und die stehen mit Elias El-Bougi, Manuel Queck, Patrick Wolf und Carl Zipf, die als Cajòn-Quartett aufspielten, bereits in den Startlöchern. Die Routiniers Jakob Beck, Fabian Egolf, Linus Merkel, Florian Berens, Ole Lichtenfels und Emma Schäfer zauberten gemeinsam mit ihrer Lehrerin als Ensemble 3 mit einem Stück von E. Kopetzki (*1956) einen Hauch afrikanisches Flair in den sommerlichen Abend.
Die drei Erstgenannten waren dann anschließend noch einmal als Trio am Marimbafon mit dem virtuosen Klassestück "Stubernik" von Mark Ford (*1966) zu erleben, einem der absoluten Höhepunkte dieses Programms. Für die beiden Abiturienten Linus und Jakob war es ihr Abschiedskonzert am APG; die frischgebackenen Kwasny-Preisträger glänzten hier noch einmal mit ihren Solostücken vom letzten Frühlingskonzert an Vibrafon und Drumset. Auch der noch etwas jüngere Fabian Egolf spielt bereits ganz oben in der Liga der künftigen Profis mit und begeisterte mit einem tollen Marimba-Solo von Keiko Abe (*1936). Von ihm wird man sicherlich in den kommenden Jahren noch mehr hören und sehen.
Das i-Tüpfelchen zum Percussionsabend ist am Ende immer der gemeinsame Auftritt mit dem Sinfonischen Blasorchester des APG, das von acht (!) Schlagzeugern verstärkt seine Chefin Doro Straub in einen wahren Begeisterungstaumel versetzte. Mit dem beliebten "Eighties Flashback" und dem von ihr selbst arrangierten italienischen Medley "Primavera Italiana" als amtlichem Rausschmeißer klang der Abend prachtvoll aus.