Mosbach

Sattelbacher "Häusle" wurde umfassend saniert und eingeweiht

Jugend packte gemeinsam beim Aufräumen mit an. Der Zahn der Zeit hatte daran genagt.

18.04.2024 UPDATE: 18.04.2024 04:00 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden
Applaus fürs runderneuerte Jugendhaus „Häusle“ von und mit Arno Flicker, Julian Stipp, Janik Mackamul, Jonas Neureuther, Max Starlinger und Linus Mackamul. Foto: U. Brinkmann

Von Ursula Brinkmann

Sattelbach. Preise haben sie schon einige eingeheimst: die Aktive Jugendgruppe (AJG) von Sattelbach, die sich ums "Häusle" kümmert, für die das "Häusle" seit knapp fünf Jahrzehnten Treff ist. Jenes einstige Bahnhofshäuschen an der einstigen Schmalspurstrecke zwischen Mosbach und Mudau, heute Wanderbahn. Am Häusle aber nagte der Zahn der Zeit.

Das sollte anders werden, und es brauchte seine Zeit, einen so grundlegenden Umbau hinzukriegen – finanziell und vor allem mit viel eigener Arbeitsleistung. Bereits im Haushaltsjahr 2021 hatten Ortsvorsteher Arno Flicker und der Ortschaftsrat Sanierungsmittel angemeldet. Nun wurde das vor ein paar Monaten fertiggestellte Ergebnis der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein herrlicher Apriltag bildete einen wahrlich passenden Rahmen.

"Wenn, dann richtig", erinnerte sich Max Starlinger, einer der Hauptaktiven der AJG. Im Frühjahr 2022 war grünes Licht gegeben worden, vonseiten der Mosbacher Stadtverwaltung, aber ebenso von der AJG, die ihre aktive Mithilfe bei den Arbeiten zusagte. Außer mit 50.000 Euro (aus der Kämmerei) brachte sich die Stadt planerisch mit ihrer Hochbauabteilung ein. Zweimal Jugendhaus des Jahres im Neckar-Odenwald-Kreis gewesen zu sein, 2023 außerdem mit dem Ehrenamtspreis der Bürgerstiftung Mosbach ausgezeichnet – das war eine gute Argumentationshilfe. Und Ansporn, selbst Hand anzulegen.

Ortsvorsteher Arno Flicker hob in einer kleinen Festrede aus der agilen AJG-Familie die Brüder Luis und Janik Mackamul, Max Starlinger und Jonas Neureuther hervor. Janik, mit 27 Jahren der ältere der beiden Mackamul-Brüder, hatte sich eigentlich schon aus der AJG zurückziehen wollen, doch für das Umbauprojekt sei er dageblieben. Sehr zu schätzen wusste er, dass mit Jonas Neureuther ein Gipser und mit Max Starlinger ein Elektriker ihr Fachwissen und Können einbringen konnten. Dankbar erwähnte Letzterer zudem den Namen von Gemeindemitarbeiter Andreas Daum, dessen Mithilfe an vielen Stellen gute Dienste tat. Luis, mit 22 Jahre aktuell der Vorstand, dankte den Genannten und allen an dem Projekt Beteiligten sowie dem Ortschaftsrat samt Ortsvorsteher.

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Dass auch einige ortsansässige Betriebe (Zimmerei Jürgen Münch, Heizung und Installation Marco Münch, Elektro Ronny und Mario Münch, Maler und Stuckateur Jost und Spohn) über das übliche Maß hinaus den Umbau unterstützten, das rechnete Flicker auch dem guten dörflichen Geist zu. Er wagte sogar die Prognose: "Wenn wir es schaffen, diesen Geist und den individuellen Charakter Sattelbachs zu bewahren, können wir trotz der vielen Unsicherheiten weltweit zuversichtlich in die Zukunft blicken."

Arno Flicker weiß, wovon er spricht, war er doch selbst vor über 30 Jahren Vorstand im "Häusle". Was wiederum Oberbürgermeister Julian Stipp schlussfolgern ließ: "Wer Ortsvorsteher werden will, der muss hier durch." Das langjährige Engagement in Sattelbach hatte ihn bereits anlässlich der zweiten Ernennung zum Jugendhaus des Jahres im Juni 2023 und jetzt wieder staunen lassen. "Die machen einfach alles selbst." Fast alles. Vor gut zehn Monaten hatte Luis Mackamul in Auerbach bei der Entgegennahme der Auszeichnung andere Jugendgruppen eingeladen und gewitzelt: "Sagt Bescheid, wenn ihr kommt, damit wir aufräumen können." Mit dem runderneuerten Häusle übererfüllt das AJG-Team nun die selbstauferlegte Bedingung ...

Das Einweihungsfest an der Wanderbahn wurde mit draußen gegrillten Bratwürsten und Käselaugenstangen, mit Radler und Apfelsaftschorle quasi zum heiter-fröhlichen Probelauf für eine Veranstaltung, mit der die AJG seit Jahren auffällt: Am 1. Mai werden das Häusle und seine Außengelände zum Hotspot. "Das können wir als AJG nicht mehr allein bewältigen", meinte Jonas Neureuther und freut sich 2024 über Unterstützung durch den Sportverein Alemannia. Das Zusammenspiel im Dorf funktioniert in Sattelbach eben auf vielen Ebenen.

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