Mosbach: Schüler aus europäischen Nachbarländern "beschnuppern" DHBW
"Mosbach und die Region bieten echte Lebensqualität auf den zweiten Blick" –

Internationaler Besuch am Kiwwelschisser-Brunnen: Alexandrina, Timea, Attila, Ema und Aaron können sich eine Zukunft in Mosbach gut vorstellen. Die Schüler aus europäischen Nachbarländern machten sich auf Einladung der DHBW ein Bild von der Region - und wollen wiederkommen. Foto: Heiko Schattauer
Von Heiko Schattauer
Mosbach/Bad Mergentheim. Sie sind jung. Sie sind motiviert. Sie sind offen. Und sie könnten schon bald ein Teil von Mosbach sein. 17 junge Menschen aus fünf europäischen Ländern machen sich derzeit ihr ganz eigenes Bild von der Region im Allgemeinen, und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach im Besonderen. Die zwölf Damen und fünf Herren eint die Aussicht auf baldigen Abschluss der schulischen Laufbahn und der Wille, die berufliche Karriere in Deutschland, bestenfalls an der Dualen Hochschule in Mosbach, zu starten.
Mosbachs Bürgermeister Michael Keilbach nutzte den Empfang der internationalen Gäste im Rathaus für ein wenig Entscheidungshilfe und regionale Eigenwerbung. "Mosbach und die Region bieten echte Lebensqualiät auf den zweiten Blick", fand Keilbach einen treffenden Beweggrund dafür, den Lebensmittelpunkt in den Odenwald zu verlegen. Für die potenziellen DHBW-Studierenden sind es aber vor allem auch die Ausbildungs- und Berufschancen, die (ver)lockend wirken. Vier Wochen lang dürfen sie auf Einladung der Dualen Hochschule die Bildungseinrichtung und die Region kennenlernen.
Das Werben um die klugen Köpfe aus den Nachbarländern scheint zu wirken. "Es gibt so viele Möglichkeiten hier", zeigt sich Aleksandrina Yaneva aus Bulgarien angetan von den Ausbildungs- und Berufsperspektiven. Von der anfangs gehegten Nervosität in Bezug auf die deutsche Sprache ist beim Plausch nach dem offiziellen Empfang nichts mehr zu spüren. Wie ihre Mitreisenden am Tisch spricht sie hervorragend Deutsch. Ihr Nachbar Aaron Zoccarato aus Italien bestätigt den Eindruck der Möglichkeiten, ist zudem beeindruckt davon, "wie organisiert hier alles ist". An die damit verbundenen Erwartungen, etwa zur Pünktlichkeit, "muss man sich aber erst gewöhnen", so Aaron. Ema Bohumelová (noch in der Slowakei zuhause) ist in der Region noch was ganz anderes aufgefallen: "Die Deutschen reden echt viel". Und dabei versteht man sie dann offenbar auch nicht immer zur Gänze: "Das mit den Dialekten ist sehr schwierig", meint jedenfalls Attila Megyeri aus Ungarn. Schön finden Attila wie Ema unterdessen, dass man hierzuland die eigene Kultur pflegt.
Überhaupt gehen die jungen Gäste offenbar mit überaus wachen Augen durchs Leben. Ema fällt im Rathaussaal sofort auf, dass dass bayerische Emblem im Wappenfenster ja gar nicht zur Region passt. Und Timea Bánóczki (ebenfalls aus Ungarn) begeistert sich an der Geschichte, die im alten Ratssaal irgendwie erlebbar sei. Die 19-Jährige ist es auch, die einen echten Etikettenschwindel entdeckt.
"Eine Stadt muss nicht groß sein, um vieles bieten zu können", steht währenddessen für Ema nach den Visiten in Bad Mergentheim (also rund um die DHBW-Außenstelle) und Mosbach fest. Ein Satz, den man hier natürlich gerne hört. Aaron Zoccarato stimmt der jungen Slowakin nickend zu, in Italien fände man in einer Stadt mit der Größe von Mosbach beileibe nicht so viele Möglichkeiten vor, sagt er mit Verweis auf Einrichtungen wie das Krankenhaus oder den Einzelhandel. Sein Wille, nach dem Schulabschluss in der Heimat in Deutschland zu studieren, "hat sich mit dem, was ich bisher gesehen und erlebt habe, auf jeden Fall verstärkt".
Überzeugt hat ihn wie die meisten seiner Mitreisenden vor allem auch der duale Ansatz des Studiums an der DHBW. "So etwas gibt es bei uns gar nicht", stellt auch Timea Bánóczki klar. Eine, nein: ihre Zukunft können sich Alexandrina, Aaron, Ema, Attila und Timea also definitiv in der Region, an der Dualen Hochschule in Mosbach, vorstellen. An die Sache mit der Pünktlichkeit, die redseligen Menschen und den Dialekt würde man sich wohl auch gewöhnen können.
Am Ende der ausgiebigen Schnuppertour dürfen sich die Gäste ganz konkret für einen Studienplatz ab Herbst 2017 bewerben. "Diese Gelegenheit wird auch gerne wahrgenommen", erklärt Stefan A. Riedl, der für die DHBW das Orientierungsseminar begleitet. Aus der Vorgängergruppe von Aaron und Co. sind inzwischen übrigens sechs junge Menschen zurückgekehrt - sie studieren ab Herbst mit dualen Partnern an der Mosbacher Hochschule.



