Grünes Licht für Augenklinik
Mosbacher Gemeinderat stimmte Bebauungsplanänderung zu - Per Beschluss Wege geebnet

Das imposante Sandsteingebäude "Haus im Tal" der Johannes-Diakonie könnte zum Standort einer Augenklinik werden. Der Gemeinderat stimmte am Mittwoch dem Aufstellungsbeschluss zur Teiländerung des Bebauungsplans zu. Foto: Ursula Brinkmann
Von Ursula Brinkmann
Mosbach. Lauter einstimmige Beschlüsse kennzeichneten den Verlauf der Gemeinderatssitzung am letzten Tag im Februar. So manchen Gast der Sitzung wird der zweite Tagesordnungspunkt erfreut haben, soll doch mit dem gefassten Aufstellungsbeschluss der Bebauungsplan eines Teils des Johannes-Diakoniegeländes geändert werden, was wiederum ermöglicht, dass dort eine Augenklinik entstehen kann. Der Bedarf an augenärztlicher Versorgung in Mosbach ist da, oder, wie es in der Beschlussvorlage heißt: "Dadurch kann das Angebot an medizinischen Dienstleistungen in der Stadt Mosbach um einen wichtigen Aspekt erweitert werden."
Das Gebäude wäre auch schon da. Das "Haus im Tal" ist eines der eindrucksvollen Sandsteingebäude. Gebaut im vorletzten Jahrhundert, steht es östlich nahe der Bundesstraße 27/Neckarburkener Straße und ist dem Geschäftsbereich Wohnen zugeordnet. Die letzten Bewohnerinnen und Bewohner sind im vergangenen Jahr ausgezogen. Aktuell befinden sich dort noch Büros und im Kellergeschoss der sogenannte "Freizeitbereich".
Da das von der Änderung betroffene, rund drei Hektar große Gebiet im B-Plan als Sondergebiet "Behindertenwerkstätten Ost" ausgewiesen ist, von der Johannes-Diakonie aber solche dort nicht geplant sind, sollen mit dem Aufstellungsbeschluss andere Nutzungsarten planungsrechtlich ermöglicht werden. Neben der geplanten Klinik führt die Vorlage "Praxen, Verwaltung, Wohnen, nicht störendes Gewerbe…" aus. Oberbürgermeister Michael Jann erklärte die Überlegungen auch vor dem Hintergrund der "sukzessiven Dezentralisierung der Johannes-Diakonie".
Weitere bauliche Angelegenheiten standen auf der Tagesordnung. Am Auguste-Pattberg-Schulstandort gab es bis 2014 eine Hauptschule. "Sie erinnern sich?", erinnerte OB Jann an die 42 Jahre währende Doppelfunktion als Hauptschule und Gymnasium. Entsprechend habe es zwei unterschiedliche Verwaltungsbereiche und Lehrerzimmer gegeben. "Auf zwei Ebenen!" Mit einem Projektbeschluss ebnete der Gemeinderat nun den Weg zu einer Neuorganisation dieser Bereiche, die Juliane Knapp vom Mosbacher Hochbauamt dem Gremium anhand der Planungen des Architekturbüros Huber erläuterte.
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Im vorhandenen Verwaltungsbereich des Gymnasiums entsteht ein neues Lehrerzimmer, und der Verwaltungsbereich mit Rektorat, Sekretariat und weiteren Räumen wird angepasst. Im ehemaligen (eine Ebene höher liegenden) Hauptschulbereich entstehen Lehrerbibliothek, Beratungs- und Elternsprechzimmer. Die Gesamtkosten des fast 700 Quadratmeter großen Umbaubereichs schätzt man auf 675.000 Euro; es werde mit einer Förderung von 440.000 Euro gerechnet, führt die Vorlage weiter aus.
Gebaut wird auch an der Pestalozzi-Realschule, konkret: das Flachdach wird saniert und dazu in ein Steildach umgebaut. Nachdem der Gemeinderat den Projektbeschluss zur Dachsanierung im Juli 2017 gefasst hatte und die Verwaltung über die Leistungsphasen 1 bis 4 in Höhe von 33.000 Euro mit dem Architekturbüro Dorbath und Partner einen Vertrag geschlossen hatte, ging es nun um die Leistungsphasen 5 bis 9, die - für knapp 130.000 Euro - ebenfalls vom Büro Dorbath erbracht werden. Die Gesamtmaßnahme beläuft sich auf rund 1,3 Millionen Euro.
808.000 Euro wird es die Stadt Mosbach kosten, die Herrenwiesenstraße instand zu setzen. Der Auftrag ging an den günstigsten Bieter, die Fa. Michael Gärtner GmbH aus Eberbach, die mit ihrem Angebot knapp ein Prozent unter der Kostenschätzung liegt. Bis zu den Sommerferien soll die um Ostern beginnende Maßnahme fertig sein, sagte Nanke Grißtede vom Tiefbauamt. Und auch, dass man um eine Vollsperrung für den Durchgangsverkehr nicht herumkomme. Dem setzte Michael Jann die Freude entgegen, dass mit der Instandsetzung die vielen Schlaglöcher beseitigt sein werden.