Die Wahl bringt echte Bewegung
Erfreulich hohe Beteiligung an den Kommunalwahlen

Nach der Wahl ergeben sich in manchem Gemeinderat in der Region erhebliche Veränderungen, auch in den Kreistag kommt rege Bewegung. Foto: Alexander Rechner
Von Heiko Schattauer
Mosbach. Europa first, okay. Zumal, wenn die Wahl zum Europäischen Parlament derart gut angenommen wird und so erstaunliche Ergeb- und Erkenntnisse bringt wie diesmal. Nach der redaktionellen Aufarbeitung der Europawahl ist aber vor der Präsentation der kommunalpolitischen Entwicklungen. Den ganzen Montag über wurde in den Ratsstuben in der Region eifrig ausgezählt, bis am Abend die Ergebnisse der Kreistags- und Gemeinderatswahlen feststanden. Alle Auswertungen aus den Kommunen im Neckar-Odenwald-Kreis finden sich in der morgigen Ausgabe.
Lohnenswert ist aber nicht nur der Blick auf die aktuellen Zahlen, sondern auch der Vergleich mit den Ergebnissen, die die Wahlen 2014 geliefert hatten. Die erste, durchweg erfreuliche Erkenntnis: Die Wahlbeteiligung ist - analog zur Europawahl - gestiegen. Bei der Europawahl ging der Spitzenplatz in Sachen Wahlquote an den Neckar, ins kleine Zwingenberg. Beachtliche 76 Prozent machten da von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Auch bei der Gemeinderatswahl glänzte Zwingenberg mit der höchsten Wahlbeteiligung (72 Prozent).

Deutlich besser als noch 2014 war die Abstimmungsmotivation übrigens auch in der Großen Kreisstadt Mosbach. Dort hatte die Wahl des Gemeinderats vor fünf Jahren noch den schlechtesten Wert im ganzen Altkreis gebracht - noch nicht einmal jeder zweite Wahlberechtigte hatte den Gang ins Wahllokal unternommen. Diesmal war das Interesse bedeutend höher: Aus 47 Prozent Wahlbeteiligung (2014) wurden 55,1 Prozent.
Eine Steigerung "über Nacht" gab es übrigens in Neckarzimmern: Die schwachen 54 Prozent Wahlbeteiligung bei der Europawahl waren nämlich einem Übertragungsfehler geschuldet. Auf dem Leitungsweg von Neckarzimmern ins Landratsamt gingen nämlich gut acht Prozent verloren: Die korrekte Wahlbeteiligung lag bei 62,2 Prozent.
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Der Trend der Europawahl setzte sich auf kommunaler Ebene zumindest teilweise fort - mit Einbußen für die großen Parteien CDU und SPD und (wachsendem) Zuspruch für freie, unabhängige, alternative Wählergruppen. Fest steht bereits ohne tiefergehende Analyse: In einigen Gemeinderäten wie auch im Kreistag wird es beachtliche Bewegung und Veränderung geben, Überraschungen inklusive.



