Billigheimer Gemeinderäte wollen Klarheit bei der Finanzierung der Kläranlagen-Brücke

Die Planung der Brücke zur Kläranlage vertagt. Notstromaggregate, Sirene und Ladestation wurden beschafft.

14.12.2016 UPDATE: 15.12.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 59 Sekunden

Die Brücke zur Kläranlage in Allfeld wurde beim Hochwasser im Mai stark beschädigt. Die Gemeinderäte vertagten die Entscheidung über die Planung, sie sehen Klärungsbedarf bei der Finanzierung der Sanierung. Foto: Stephanie Kern

Von Stephanie Kern

Billigheim. Ein ganzer "Feuerwehrblock", wie es Bürgermeister Reinhold Berberich nannte, eröffnete die Gemeinderatssitzung in Billigheim am Dienstagabend. Zuerst stand die Beschaffung eines neuen Batterieladeterminals für das neue Tanklöschfahrzeug (TLF 4000) an. Bei der Ausschreibung für das neue Feuerwehrfahrzeug wurde das Ladegerät "leider vergessen", wie Bettina Röckel von der Gemeindeverwaltung erklärte. 7770 Euro kostet die neue Ladestation bei der Firma IEP Pölz GmbH (Freilassing). Der Anschaffung stimmten alle Räte zu.

Der Katastrophenplan "Strom" sieht vor, dass in jedem Ortsteil bei einem großen Stromausfall eine Notunterkunft bereit gestellt wird. In dieser soll ein Stromaggregat bereit stehen. In Waldmühlbach gibt es noch kein Aggregat, und auch im Rathaus wird noch eines benötigt. Das wirtschaftlichste Angebot machte die Firma Elektro Keller (Neudenau), die beide Aggregate für zusammen 12.882 Euro offerierte und laut Gemeinderatsbeschluss auch liefern darf. Markus Scheurig bemängelte jedoch: "Im gleichen Zuge sollten auch Wartungsverträge abgeschlossen werden." Berberich antwortete: "Das ist selbstverständlich!"

Auch das Thema "Sirenen" wurde behandelt. In Katzental gibt es (noch) keine Sirene, um im Notfall die Bevölkerung zu informieren. Zudem habe das Landratsamt die Umstellung auf digitale Technik gefordert. Günstigster Bieter war in diesem Fall die Firma Sonnenburg Electronik (Eggenfelden), die für die Umstellung der Sirenen in Allfeld, Waldmühlbach und Billigheim 1945 Euro verlangt. Die Neuausrüstung in Katzental kostet bei der gleichen Firma 9417 Euro. Gemeinderat Urban Fuchs fragte, ob der Standort am Katzentaler Feuerwehrhaus günstig bzw. das Sirenensignal überall zu hören sei. Die Firma sei über den Standort informiert und habe auch ein dementsprechendes Angebot abgegeben, sagte Bettina Röckel. Vorteil des Feuerwehrhauses sei, dass es der Gemeinde gehört.

Im Gegensatz zum Standort der Sirene in Waldmühlbach, was Markus Scheurig bemängelte: "Wir kaufen jetzt etwas für eine Sirene, die uns gar nicht gehört", meinte er. Bettina Röckel verwies darauf, dass Kommandant Dirk Kochendörfer noch abkläre, ob die Sirene dort bleibe. Und Daniel Fichter sagte, dass viele in Billigheim die Sirene in der Nacht vom 29. auf den 30. Mai nicht gehört hätten. "Auch hier müsste man sich Gedanken um den Standort machen."

Vertagt wurde die Vergabe der Ingenieurleistungen für die Sanierung bzw. den Neubau der Brücke zur Kläranlage in Allfeld. Beim Unwetter im Mai wurde sie schwer beschädigt, Sanierung/Neubau kosten etwa 380.000 Euro (davon Honorar: 64.000 Euro) wie Oswald Gehringer vom Büro Sack & Partner (Adelsheim) ausführte. Dr. Michael Haertel bemängelte die finanzielle Beteiligung der anderen Mitglieder des Abwasserzweckverbands (AZV). "Die Brücke ist ein Sonderbau des AZV, in der Satzung ist klar geregelt, dass die Sanierung von den Mitgliedern getragen wird."

Aber im Verband habe man eine andere Vorstellung, nämlich ein "Eigeninteresse" Billigheims von den Gesamtkosten abzuziehen und den Rest zu teilen. "Es scheint mir dringend erforderlich, erst mal die Finanzierung zu klären", so Haertel. Die Brücke sei allerdings vor der Kläranlage da gewesen, für die Zufahrt zum Wald nötig und daher Billigheims Angelegenheit, meinte Berberich. "Wir sollten die Planung nicht zu lange verschieben", appellierte der Bürgermeister. Doch auch die anderen Gemeinderäte sehen "Klärungsbedarf" (Siegfried Keller). Und Rainer Walter betonte: "Ein ,gewisses Entgegenkommen’ der anderen Verbandsmitglieder ist mir zu wachsweich."

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